#81 Die Geschichte des Alkoholismus I: Was dachte man im 19. Jahrhundert über Sucht?

#81 Die Geschichte des Alkoholismus I: Was dachte man im 19. Jahrhundert über Sucht?

1 Stunde 10 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Mia hat Corona und kann nicht so viel reden - ein guter Anlass,
damit Mika richtig hart über die Geschichte des Alkoholismus
abnerden kann. In dieser Folge erfahrt ihr, ab wann
Suchterkrankungen als medizinisches Problem gesehen wurden, ab
wann man überhaupt von “Alkoholismus” sprach und was die
ideologischen Wurzeln der Anti-Alkoholbewegung sind. Wir beginnen
unsere Geschichte im 19. Jahrhundert (da ging so richtig die Post
ab) und sind am Ende der Folge in der Weimarer Republik. Nächste
Woche geht es dann weiter mit der Zeit von 1933 bis 1945 (und mit
einer hoffentlich gesunden Mia, denn wir werden starke Nerven
brauchen).



Quellen nach Themenblöcken:

Thematisierungskonjunkturen: [Spode 1993: 269ff;
Spode 2010: 180ff]


Suchtbegriff: [Schabdach 2010: 56; zur
Konstruktion von Sucht vgl. Nolte 2019: 131] 


Degenerationslehre und Alkohol als Keimgift:
[Spode 1993: 135ff; Kraeplin 1899]


Heilstätten: [Schabdach 2010: 113f; Aßfalg 2003:
94f]


Kneipe als Schutzraum der Arbeiter*innenschaft
siehe Kautsky, K. Der Alkoholismus und seine Bekämpfung. In: Neue
Zeit 9.2 (1890/1891) “Ohne das Wirtshaus gibt es für den
deutschen Proletarier nicht bloß kein geselliges, sondern auch
kein politisches Leben”


Guttempler & Deutscher Verein gegen den Mißbrauch
geistiger Getränke: [Spode 1993: 204ff]


Rollenbilder und weibliches Trinken: [Schaller
2014: 24, 39, 50]


Weimarer Republik, Deutschland als größter
Drogendealer: [Ohler 2017: 27f]



Die drei wichtigen medizinischen Werke:

Brühl-Cramer, Constantin von. 1819. „Trunksucht und eine
rationelle Heilmethoden derselben".

Huss, Magnus. 1850. Chronische Alkoholskrankheit oder
Alcoholismus Chronicus. Ein Beitrag zur Kenntniss der
Vergiftungs-Krankheiten, Nach Eigener und anderer Erfahrung.

Baer, A. 1878. Die Trunksucht in ihrer Bedeutung für die
Gesundheit und die Gesundheitspflege. Berlin. [Spode datiert dass
Werk auf 1878, Schabdach auf 1881]




Quellenverzeichnis:

Aßfalg, R. 2003. Von der Bekämpfung des Lasters zur Behandlung
des Kranken. 100 Jahre Arbeit mit Suchtkranken. Eine Chronik.
Landsberg/Lech.


Kloppe, Sylvia. 2004. Die Gesellschaftliche Konstruktion Der
Suchtkrankheit: Soziologische Und Philosophische Aspekte Der
Genese Vom Traditionellen Drogengebrauch in Der Vormoderne Bis
Zum Konstrukt Des Krankhaften Drogenmissbrauchs in Der Moderne.
Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften.


Kraeplin, E.: Psychiatrie. Ein Lehrbuch für Studierende und
Aerzte, Bd. 1-2, 6.Aufl., Leipzig 1899.


Ohler, Norman. 2017. Der totale Rausch: Drogen im Dritten Reich.
Köln: Kiepenheuer & Witsch.


Schabdach, Michael. 2010. Soziale Konstruktionen des
Drogenkonsums und Soziale Arbeit: Historische Dimensionen und
aktuelle Entwicklungen. 2009. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag fur
Sozialwissenschaften.


Schaller, Sabine. 2014. Blaukreuzmänner, Guttemplergeschwister
und abstinente Frauen: Vereinsbasierte Alkoholprävention in
Magdeburg vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1933. 1. Aufl.
Halle: Mitteldeutscher Verlag.


Spode, Hasso. 1993. Die Macht der Trunkenheit. Wiesbaden: VS
Verlag für Sozialwissenschaften.


Spode, Hasso. 2010. „‚Extrem hoher Alkoholkonsum‘ -
Thematisierungskonjunkturen des sozialen Problems Alkohol“. In
Der Geist der deutschen Mäßigungsbewegung. Debatten um Alkohol
und Trinken in Vergangenheit und Gegenwart, herausgegeben von
Sabine Schaller Karl Wassenberg, 180–210. Halle: Mitteldeutscher
Verlag.


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