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Die Gender-Debatte in Deutschland – SG #215
Es tut mir leid, dass ich in diesem Fall nicht so richtig vom
Anglizismus wegkomme. Natürlich kann ich sagen, dass es in der
heutigen Episode über die Geschlechterdebatte geht - aber das Wort
Gender hat sich in Deutschland mittlerweile durchgesetzt.
9 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 4 Jahren
Es tut mir leid, dass ich in diesem Fall nicht so richtig vom
Anglizismus wegkomme. Natürlich kann ich sagen, dass es in der
heutigen Episode über die Geschlechterdebatte geht - aber das Wort
Gender hat sich in Deutschland mittlerweile durchgesetzt. Es geht
heute also um Männer, Frauen - und nicht nur das. Natürlich ist das
mal wieder ein Thema, das ich nur oberflächlich besprechen kann.
Immerhin gibt es ganze Forschungszweige darüber. Denn wir reden
heute auch über das dritte Geschlecht. So bezeichnen wir Menschen,
die sich weder als „männlich“ noch als „weiblich“ einordnen möchten
oder können. Seit 2018 dürfen sich diese Menschen in ihren Ausweis
das Geschlecht „divers“ eintragen lassen. Der Bundestag hat das als
Gesetz verabschiedet. Das bedeutet, dass bei der Geburt eines
Kindes auch das „diverse“ Geschlecht eingetragen werden kann, wenn
diese Kinder nicht eindeutig das männliche oder weibliche
Geschlecht haben. Früher war es so, dass die Eltern sich
entscheiden mussten. Seitdem ist es übrigens auch üblich, dass bei
Stellenanzeigen zum Beispiel steht „Verkäufer (m/w/d). Für viele
Menschen in Deutschland war das alles ein großes Problem. Sie
regten sich auf, als es Diskussionen über Toiletten gab. Ein
Beispiel: Eine als Frau geborene Person fühlt sich eigentlich als
Mann. Das nennt man transgender. Der Körper bleibt aber der einer
Frau, wenn sich diese Person keinen Operationen unterzieht. Auf
welche Toilette sollte die Person also gehen? Auf der
Frauentoilette würde niemand etwas merken - aber die Person selber
würde sich nicht wohlfühlen. Auf der Männertoilette würde sie sich
selber gut fühlen, die Männer dort wären aber verwirrt. Daher wurde
diskutiert, entweder wieder Unisex-Toiletten einzuführen, also
Toiletten für alle Menschen, egal welchen Geschlechts. Oder man
wollte spezielle Toiletten bauen, die für all jene wären, die sich
weder als „Mann“ noch als „Frau“ sehen. Als „Gender-Wahn“ oder
„Gender-Gaga“ wurden Gespräche über das dritte Geschlecht oft
abgetan. Sehr ernst wird auch eine andere Diskussion geführt, und
zwar jene um die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Der
sogenannte „Gender Pay Gap“ ist natürlich auch in Deutschland ein
Thema. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer mit der
gleichen Qualifikation. Oft werden auch die höheren Posten mit
Männern besetzt, nicht mit Frauen. In der Politik tut sich da zum
Glück einiges: Angela Merkel ist schon sehr lange unsere Kanzlerin.
40 Prozent der Ministerposten sind mit Frauen besetzt. Im Parlament
sitzen aber nur 30 Prozent Frauen. Weiterhin bleibt die Familie
Frauensache in Deutschland: Nur 55 Prozent der Frauen arbeiten, bei
den Männern sind es 78 Prozent. Ein Thema, das mich gerade sehr
beschäftigt, ist das Thema Sprache. Unsere deutsche Sprache geht in
der Regel von Männern aus. Ein Beispiel: In den Nachrichten wird
von einer aktuellen Forschung berichtet. Der Sprecher sagt dann:
„60 Wissenschaftler haben eine Entdeckung gemacht“. Es sind also
Wissenschaftler - nicht Wissenschaftlerinnen. Um das zu verhindern,
gibt es verschiedene Möglichkeiten: Lange Zeit sah man dann ein
großes „I“ im Wort. Dann waren es also WissenschaftlerInnen. Dieses
sogenannte Binnen-I sollte Männer und Frauen gleich behandeln und
für eine geschlechtergerechte Sprache sorgen. In der offiziellen
deutschen Rechtschreibung gibt es das große „I“ mitten in einem
Wort nicht. Und ich hatte auch gerade beim Schreiben des Textes das
Problem, dass meine Autokorrektur das große „I“ als Tippfehler
entfernt hat. Außerdem sieht es immer aus wie ein kleines „l“,
oder? Wie kann ich denn dann kennzeichnen, dass ich alle
Geschlechter meine? Viele verwenden das sogenannte Gendersternchen,
also dann wären es die Wissenschaftler*innen. Aber das sieht auch
immer komisch aus, finde ich. Es trennt das Wort. Und:
Screenreader, die beispielsweise für blinde Menschen den Text
vorlesen, lesen dann so wie ich gerade „Wissenschaftler*innen“.
Anglizismus wegkomme. Natürlich kann ich sagen, dass es in der
heutigen Episode über die Geschlechterdebatte geht - aber das Wort
Gender hat sich in Deutschland mittlerweile durchgesetzt. Es geht
heute also um Männer, Frauen - und nicht nur das. Natürlich ist das
mal wieder ein Thema, das ich nur oberflächlich besprechen kann.
Immerhin gibt es ganze Forschungszweige darüber. Denn wir reden
heute auch über das dritte Geschlecht. So bezeichnen wir Menschen,
die sich weder als „männlich“ noch als „weiblich“ einordnen möchten
oder können. Seit 2018 dürfen sich diese Menschen in ihren Ausweis
das Geschlecht „divers“ eintragen lassen. Der Bundestag hat das als
Gesetz verabschiedet. Das bedeutet, dass bei der Geburt eines
Kindes auch das „diverse“ Geschlecht eingetragen werden kann, wenn
diese Kinder nicht eindeutig das männliche oder weibliche
Geschlecht haben. Früher war es so, dass die Eltern sich
entscheiden mussten. Seitdem ist es übrigens auch üblich, dass bei
Stellenanzeigen zum Beispiel steht „Verkäufer (m/w/d). Für viele
Menschen in Deutschland war das alles ein großes Problem. Sie
regten sich auf, als es Diskussionen über Toiletten gab. Ein
Beispiel: Eine als Frau geborene Person fühlt sich eigentlich als
Mann. Das nennt man transgender. Der Körper bleibt aber der einer
Frau, wenn sich diese Person keinen Operationen unterzieht. Auf
welche Toilette sollte die Person also gehen? Auf der
Frauentoilette würde niemand etwas merken - aber die Person selber
würde sich nicht wohlfühlen. Auf der Männertoilette würde sie sich
selber gut fühlen, die Männer dort wären aber verwirrt. Daher wurde
diskutiert, entweder wieder Unisex-Toiletten einzuführen, also
Toiletten für alle Menschen, egal welchen Geschlechts. Oder man
wollte spezielle Toiletten bauen, die für all jene wären, die sich
weder als „Mann“ noch als „Frau“ sehen. Als „Gender-Wahn“ oder
„Gender-Gaga“ wurden Gespräche über das dritte Geschlecht oft
abgetan. Sehr ernst wird auch eine andere Diskussion geführt, und
zwar jene um die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Der
sogenannte „Gender Pay Gap“ ist natürlich auch in Deutschland ein
Thema. Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer mit der
gleichen Qualifikation. Oft werden auch die höheren Posten mit
Männern besetzt, nicht mit Frauen. In der Politik tut sich da zum
Glück einiges: Angela Merkel ist schon sehr lange unsere Kanzlerin.
40 Prozent der Ministerposten sind mit Frauen besetzt. Im Parlament
sitzen aber nur 30 Prozent Frauen. Weiterhin bleibt die Familie
Frauensache in Deutschland: Nur 55 Prozent der Frauen arbeiten, bei
den Männern sind es 78 Prozent. Ein Thema, das mich gerade sehr
beschäftigt, ist das Thema Sprache. Unsere deutsche Sprache geht in
der Regel von Männern aus. Ein Beispiel: In den Nachrichten wird
von einer aktuellen Forschung berichtet. Der Sprecher sagt dann:
„60 Wissenschaftler haben eine Entdeckung gemacht“. Es sind also
Wissenschaftler - nicht Wissenschaftlerinnen. Um das zu verhindern,
gibt es verschiedene Möglichkeiten: Lange Zeit sah man dann ein
großes „I“ im Wort. Dann waren es also WissenschaftlerInnen. Dieses
sogenannte Binnen-I sollte Männer und Frauen gleich behandeln und
für eine geschlechtergerechte Sprache sorgen. In der offiziellen
deutschen Rechtschreibung gibt es das große „I“ mitten in einem
Wort nicht. Und ich hatte auch gerade beim Schreiben des Textes das
Problem, dass meine Autokorrektur das große „I“ als Tippfehler
entfernt hat. Außerdem sieht es immer aus wie ein kleines „l“,
oder? Wie kann ich denn dann kennzeichnen, dass ich alle
Geschlechter meine? Viele verwenden das sogenannte Gendersternchen,
also dann wären es die Wissenschaftler*innen. Aber das sieht auch
immer komisch aus, finde ich. Es trennt das Wort. Und:
Screenreader, die beispielsweise für blinde Menschen den Text
vorlesen, lesen dann so wie ich gerade „Wissenschaftler*innen“.
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