SG #081: Der Dialekt
Der DialektShow Podcast Information Wer die deutsche Sprache lernt,
der lernt das so genannte Hochdeutsch. Dieses Hochdeutsch wird in
ganz Deutschland verstanden. Es wird auch Standarddeutsch genannt.
Ich mag den Begriff Hochdeutsch nicht,
8 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 10 Jahren
Der DialektShow Podcast Information Wer die deutsche Sprache lernt,
der lernt das so genannte Hochdeutsch. Dieses Hochdeutsch wird in
ganz Deutschland verstanden. Es wird auch Standarddeutsch genannt.
Ich mag den Begriff Hochdeutsch nicht, da man dann vermutet,
Hochdeutsch sei höher, also besser, als andere Sprachvarianten.
Dabei handelt es sich bei dem Begriff Hochdeutsch eigentlich eher
um eine geografische Einordnung: Hochdeutsch spricht man in
Mitteldeutschland, im Gegensatz zu Niederdeutsch im Norden. Ihr
merkt schon – hier geht es vor allem um die Aussprache. Das
angeblich reinste Hochdeutsch spricht man in Hannover. Das
bedeutet, dass man in Hannover fast so spricht, wie man auch
schreibt. Genau so ist Hochdeutsch auch entstanden. Früher sprach
jeder so, wie er wollte. Und als dann mehr Menschen anfingen zu
schreiben, musste man sich früher oder später auf eine gemeinsame
Schriftsprache einigen – sonst hätte niemand mehr etwas verstanden.
Ein heute noch wichtiges Buch ist daher der Duden – benannt nach
Konrad Duden. Er gab 1880 das „Orthographische Wörterbuch der
deutschen Sprache“ heraus. Dieses Buch wurde sozusagen zur
Rechtschreib-Bibel der Ämter. Alle öffentlichen Ämter sollten sich
daran halten. Und so verbreitete sich das Hochdeutsch. Wir wollen
uns heute aber mal um die Dialekte kümmern. In jeder Region
Deutschlands wird ein anderer Dialekt gesprochen. Hier in München,
das liegt in Bayern, wird Bairisch gesprochen. Das hört sich so an:
Bairisch ist ein Dialekt, der sehr schwer verständlich ist für
jemanden, der gerade Deutsch lernt. Ihr könnt mal versuchen, Musik
von bayerischen Bands und Musikern anzuhören, beispielsweise von
den Sportfreunden Stiller, von Django 3000 oder von Konstantin
Wecker. Sie habe ich alle schon auf slowgerman.com vorgestellt –
mit Links zu ihrer Musik. Versteht Ihr, was da gesungen wird? Wenn
nicht, seid bitte nicht frustriert. Auch Menschen aus
Norddeutschland verstehen es nicht. Denn die Dialekte sind in
Deutschland manchmal wirklich weit vom so genannten Hochdeutschen
entfernt. Das heißt: Nicht nur die Aussprache ist anders, sondern
auch die Wörter. Und wenn man die nicht kennt, versteht man nichts.
Auch der Satzbau ist oft ganz anders. Eigentlich ist ein Dialekt
fast schon eine andere Sprache, findet Ihr nicht? In Bayern sagt
man beispielsweise „dahoam“ und nicht „daheim“. Und der Dreck oder
Schlamm ist der „Baz“. Manche sagen zu Dialekt übrigens auch
Mundart, das ist das deutsche Wort für Dialekt. Das Bayerische
hatten wir schon – es gibt aber noch viele andere Dialekte.
Sächsisch wird zum Beispiel in Sachsen gesprochen, Hessisch in
Hessen, und Schwäbisch in Baden-Württemberg. Besser gesagt: In
Teilen von Baden-Württemberg. Denn in manchen Bundesländern gibt es
gleich mehrere Dialekte. In Baden-Württemberg gibt es Schwäbisch
und Badisch. Wir hören uns mal an, wie Schwäbisch klingt: Manche
Dialekte klingen sehr tief, sehr kehlig. Sie verschlucken oft
Buchstaben oder ganze Silben, lassen diese also weg. Andere
Dialekte betonen manche Buchstaben extrem. Oder – wie im
Fränkischen – sprechen alles sehr weich aus. Da wird aus dem T ein
D und aus dem P ein B. Im Süden wird zudem das R gerollt, im Norden
eher nicht. In Deutschland sind manche Dialekte als sympathisch
eingestuft, andere als unsympathisch. Bayerisch wird oft gerne als
bäuerlich gesehen, also als nicht intellektuell, nicht klug. Das
ist natürlich gemein, denn in Bayern gibt es sicherlich nicht
weniger kluge Menschen als in anderen Teilen Deutschlands. Ich
selber mag den sächsischen Dialekt überhaupt nicht, den
schwäbischen dafür sehr gerne. Das hängt oft auch einfach von den
Leuten ab, die man kennt – oder von den Regionen selber. Wer gerne
in Stuttgart Urlaub macht, der mag sicher auch den dort
gesprochenen Dialekt. Einen letzten Dialekt habe ich noch für Euch:
Westpfälzisch. Denn, wie Ihr hier schon merkt – es gibt nicht nur
Dialekte, sondern jeder Dialekt hat dann auch nochmal kleine
Unterschie...
der lernt das so genannte Hochdeutsch. Dieses Hochdeutsch wird in
ganz Deutschland verstanden. Es wird auch Standarddeutsch genannt.
Ich mag den Begriff Hochdeutsch nicht, da man dann vermutet,
Hochdeutsch sei höher, also besser, als andere Sprachvarianten.
Dabei handelt es sich bei dem Begriff Hochdeutsch eigentlich eher
um eine geografische Einordnung: Hochdeutsch spricht man in
Mitteldeutschland, im Gegensatz zu Niederdeutsch im Norden. Ihr
merkt schon – hier geht es vor allem um die Aussprache. Das
angeblich reinste Hochdeutsch spricht man in Hannover. Das
bedeutet, dass man in Hannover fast so spricht, wie man auch
schreibt. Genau so ist Hochdeutsch auch entstanden. Früher sprach
jeder so, wie er wollte. Und als dann mehr Menschen anfingen zu
schreiben, musste man sich früher oder später auf eine gemeinsame
Schriftsprache einigen – sonst hätte niemand mehr etwas verstanden.
Ein heute noch wichtiges Buch ist daher der Duden – benannt nach
Konrad Duden. Er gab 1880 das „Orthographische Wörterbuch der
deutschen Sprache“ heraus. Dieses Buch wurde sozusagen zur
Rechtschreib-Bibel der Ämter. Alle öffentlichen Ämter sollten sich
daran halten. Und so verbreitete sich das Hochdeutsch. Wir wollen
uns heute aber mal um die Dialekte kümmern. In jeder Region
Deutschlands wird ein anderer Dialekt gesprochen. Hier in München,
das liegt in Bayern, wird Bairisch gesprochen. Das hört sich so an:
Bairisch ist ein Dialekt, der sehr schwer verständlich ist für
jemanden, der gerade Deutsch lernt. Ihr könnt mal versuchen, Musik
von bayerischen Bands und Musikern anzuhören, beispielsweise von
den Sportfreunden Stiller, von Django 3000 oder von Konstantin
Wecker. Sie habe ich alle schon auf slowgerman.com vorgestellt –
mit Links zu ihrer Musik. Versteht Ihr, was da gesungen wird? Wenn
nicht, seid bitte nicht frustriert. Auch Menschen aus
Norddeutschland verstehen es nicht. Denn die Dialekte sind in
Deutschland manchmal wirklich weit vom so genannten Hochdeutschen
entfernt. Das heißt: Nicht nur die Aussprache ist anders, sondern
auch die Wörter. Und wenn man die nicht kennt, versteht man nichts.
Auch der Satzbau ist oft ganz anders. Eigentlich ist ein Dialekt
fast schon eine andere Sprache, findet Ihr nicht? In Bayern sagt
man beispielsweise „dahoam“ und nicht „daheim“. Und der Dreck oder
Schlamm ist der „Baz“. Manche sagen zu Dialekt übrigens auch
Mundart, das ist das deutsche Wort für Dialekt. Das Bayerische
hatten wir schon – es gibt aber noch viele andere Dialekte.
Sächsisch wird zum Beispiel in Sachsen gesprochen, Hessisch in
Hessen, und Schwäbisch in Baden-Württemberg. Besser gesagt: In
Teilen von Baden-Württemberg. Denn in manchen Bundesländern gibt es
gleich mehrere Dialekte. In Baden-Württemberg gibt es Schwäbisch
und Badisch. Wir hören uns mal an, wie Schwäbisch klingt: Manche
Dialekte klingen sehr tief, sehr kehlig. Sie verschlucken oft
Buchstaben oder ganze Silben, lassen diese also weg. Andere
Dialekte betonen manche Buchstaben extrem. Oder – wie im
Fränkischen – sprechen alles sehr weich aus. Da wird aus dem T ein
D und aus dem P ein B. Im Süden wird zudem das R gerollt, im Norden
eher nicht. In Deutschland sind manche Dialekte als sympathisch
eingestuft, andere als unsympathisch. Bayerisch wird oft gerne als
bäuerlich gesehen, also als nicht intellektuell, nicht klug. Das
ist natürlich gemein, denn in Bayern gibt es sicherlich nicht
weniger kluge Menschen als in anderen Teilen Deutschlands. Ich
selber mag den sächsischen Dialekt überhaupt nicht, den
schwäbischen dafür sehr gerne. Das hängt oft auch einfach von den
Leuten ab, die man kennt – oder von den Regionen selber. Wer gerne
in Stuttgart Urlaub macht, der mag sicher auch den dort
gesprochenen Dialekt. Einen letzten Dialekt habe ich noch für Euch:
Westpfälzisch. Denn, wie Ihr hier schon merkt – es gibt nicht nur
Dialekte, sondern jeder Dialekt hat dann auch nochmal kleine
Unterschie...
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