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Beschreibung
vor 1 Jahr
Mayra, fünf Jahre alt, kommt zielstrebig auf mich zu gelaufen. Ich
sitze auf einer Bank in der Sonne, an einem kleinen Spielplatz. Sie
stapft mit ihren nackten Füßen durch den Sand. Ihre Lippen sind
fest aufeinandergepresst, ihr Blick starr auf mich gerichtet. Ich
lasse mein Buch sinken und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Mayra: „Anne, was issn vastocken? Meine Mama hat gesagt da soll ich
dich fragen.“ Ich: „Hmm verstocken. Wie kommst du da denn drauf?“
Mayra: „Das war mit dem Pharao gestern Abend in der Bibel.“ Ich:
„Ah, das war mit Moses in Ägypten, oder? Gott hat das Herz des
Pharaos verstockt, damit der Mose mit seinem Volk nicht gehen
lässt. Meinst du das?“ Nicken. Ich schaue mich hilfesuchend um, ach
je, verstocken. Hinter der Bank wächst ein Busch, der junge Triebe
hat. „Mayra, wie fühlen sich denn die frischen Blätter an?“ Mayra:
„Weich. Und flauschig.“ Ich: „Und, wie fühlt sich der Ast, also der
Stock, daran an?“ Mayra: „Hart. Wie Holz.“ Ich: „Das Herz des
Pharaos wurde verstockt. Also hart und holzig.“ Theologisch ist
dieses Bild sicher streitbar, aber nun. Etwas Besseres ist mir in
diesem Moment nicht eingefallen. Mayra: „Aber aus einem harten
Stock können Flauschblätter wachsen. Flauschige Herzen. Das weiß
Gott.“ Mayra hüpft zufrieden davon, bevor ich ihr etwas antworten
kann. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. An diesem Tag
habe ich etwas von Mayra gelernt. „Heute, wenn ihr seine Stimme
hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Hebräer 3,15 Mehr
Informationen und Textformen unter
https://kirchenjahr.landesjugendpfarramt-oldenburg.de/infoportal/12-02-2023-sexagesimae/
Impulse und Gebete: Anne Schrader, Landesjugendpfarramt Oldenburg
Produktion: Lucas Söker, Landesjugendpfarramt Oldenburg
sitze auf einer Bank in der Sonne, an einem kleinen Spielplatz. Sie
stapft mit ihren nackten Füßen durch den Sand. Ihre Lippen sind
fest aufeinandergepresst, ihr Blick starr auf mich gerichtet. Ich
lasse mein Buch sinken und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Mayra: „Anne, was issn vastocken? Meine Mama hat gesagt da soll ich
dich fragen.“ Ich: „Hmm verstocken. Wie kommst du da denn drauf?“
Mayra: „Das war mit dem Pharao gestern Abend in der Bibel.“ Ich:
„Ah, das war mit Moses in Ägypten, oder? Gott hat das Herz des
Pharaos verstockt, damit der Mose mit seinem Volk nicht gehen
lässt. Meinst du das?“ Nicken. Ich schaue mich hilfesuchend um, ach
je, verstocken. Hinter der Bank wächst ein Busch, der junge Triebe
hat. „Mayra, wie fühlen sich denn die frischen Blätter an?“ Mayra:
„Weich. Und flauschig.“ Ich: „Und, wie fühlt sich der Ast, also der
Stock, daran an?“ Mayra: „Hart. Wie Holz.“ Ich: „Das Herz des
Pharaos wurde verstockt. Also hart und holzig.“ Theologisch ist
dieses Bild sicher streitbar, aber nun. Etwas Besseres ist mir in
diesem Moment nicht eingefallen. Mayra: „Aber aus einem harten
Stock können Flauschblätter wachsen. Flauschige Herzen. Das weiß
Gott.“ Mayra hüpft zufrieden davon, bevor ich ihr etwas antworten
kann. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. An diesem Tag
habe ich etwas von Mayra gelernt. „Heute, wenn ihr seine Stimme
hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Hebräer 3,15 Mehr
Informationen und Textformen unter
https://kirchenjahr.landesjugendpfarramt-oldenburg.de/infoportal/12-02-2023-sexagesimae/
Impulse und Gebete: Anne Schrader, Landesjugendpfarramt Oldenburg
Produktion: Lucas Söker, Landesjugendpfarramt Oldenburg
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