S3E3: Leerstand besetzen mit dem Frankfurter Archiv der Revolte

S3E3: Leerstand besetzen mit dem Frankfurter Archiv der Revolte

50 Jahre Frankfurter Häuserkampf mit Michaela Filla-Raquin
41 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast über Architektur, Baukultur und Stadtentwicklung

Beschreibung

vor 3 Jahren
Eins steht fest: Leerstand entsteht, wenn die gesellschaftliche
Nachfrage und das Angebot an Gebäuden nicht mehr übereinstimmen.
Dass es dann nach einiger Zeit zu staatlich (geförderten) Maßnahmen
kommt, ergibt, wenn der Problemdruck groß genug ist, Sinn.
Leerstand ist aber auch ein hochpolitisches Thema, es geht um
dringend benötigten Wohnraum, der aktiv aus Renditeerwartungen
zurückgehalten wird, aber auch fehlende Räume für die Ausübung
(sub-)kultureller Themen und Schutzräume für marginalisierte
Gruppen. Daher liegt es nahe, dass sich Menschen zusammenschließen
und Fragen nach Eigentum, Nutzungsgerechtigkeit und Repräsentation
stellen. So auch im Jahr 1970, welches den Anfang des Frankfurter
Häuserkampfes schreibt. Dieser gilt als Grundstein für die deutsche
Hausbesetzungsszene, die noch heute deutschlandweit aktiv ist
(aktuell: die Räumung der Liebig34 in Berlin). Michaela
Filla-Raquin hat anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Rahmen des
Frankfurter Archivs der Revolte im September 2020 die Ausstellung
"Dieses Haus ist besetzt" im Studierendenhaus der Uni Frankfurt
kuratiert. Sie nimmt uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit,
anhand derer die Narrative der Nachkriegsstadtplanung und die
damaligen gesellschaftlichen Dynamiken erklären können, wie es zum
Häuserkampf kam. Nicht nur eine neue Form des Protests war somit
geboren, sondern auch Musik à la Ton Scheine Scherben, die uns noch
heute ähnliche, sozialkritische Fragen formulieren lassen. Die
Rubrik Urban Legends spannt den Bogen von den 1970er Jahren in
Frankfurt bis ins Jahr 2020 in Bremen. Viel Spaß beim Hören :)

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