"Die Menschen im Gazastreifen werden nicht einfach verschwinden"
1 Stunde 36 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Kaum ein Konflikt hat eine derart komplizierte und lange
Geschichte wie der Nahost-Konflikt. Derzeit ist Entspannung nicht
in Sicht - und doch wird eine Frage in der Weltgemeinschaft immer
lauter: Wie kann die Region dauerhaft zur Ruhe kommen? Für den
Nahost-Experten Martin Beck hat eine Zwei-Staaten-Lösung aktuell
wenig Chancen auf Erfolg. "Da müsste dann wirklich eine
Zeitenwende in Israel passieren, das sehe ich nicht", konstatiert
Beck in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt &
Weit". Andererseits gibt es auch kaum andere Optionen, von daher
sei es dennoch sinnvoll, daran festzuhalten.
Martin Beck ist Professor für Internationale Beziehungen und
Sicherheitsstudien an der University of Kurdistan Hewlêr und
vertritt derzeit an der Philipps-Universität Marburg die
Professur für Politik des Nahen und Mittleren Ostens. In der
aktuellen Podcast-Folge ordnet er nahezu den gesamten Nahen Osten
ein. Er beschreibt, welche Länder in der Region offiziell Frieden
mit Israel geschlossen haben und welche arabischen Länder sich in
klarer Feindschaft mit Israel befinden. Zudem gibt es eine Reihe
arabischer Nationen wie beispielsweise Katar, die sich mittig
positionieren und in der aktuellen Situation eine Sonderrolle
einnehmen. Diese Vermittler könnten nun noch eine viel wichtigere
Rolle spielen, betont der Experte.
Neben einer ausführlichen Analyse über die Freund- und
Feindschaften innerhalb des Nahen Ostens geht Beck darauf ein,
welche Rollen China, die USA und die EU einnehmen. Als engstem
Verbündeten Israels ist den USA besonders an der Sicherheit des
Landes gelegen. Gleichwohl raten die Amerikaner Israel zunehmend
von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Dies könnte einen
Flächenbrand in der Region auslösen und die Rolle der USA im
Nahen Osten unter Umständen weiter schwächen, befürchten sie.
Einige arabische Länder wenden sich derweil immer stärker von den
USA ab und nähern sich dem Systemrivalen China an. China braucht
Rohstoffe und verfolgt unter anderem deshalb geostrategische
Interessen im Nahen Osten. Welche westlichen Großmächte wie auf
den Konflikt einwirken können und ob es tatsächlich zu einer
weiteren Eskalation kommen könnte, besprechen wir in dieser Folge
von "Wirtschaft Welt & Weit".
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