Beschreibung

vor 3 Jahren
Annika hatte einen Infektion. Also lag sie im Bett - und sah
Olympia. Und der beste Ehemann von allen, unser bärtige Psychologe
Tilly, versorgte sein Weib - und guckte gleich mit. Dabei fiel uns
auf, dass gerade deutsche Sportler oftmals unglaublich enttäuscht
waren, weil sie "nur" eine Silber- oder gar Bronzemedaille gewonnen
hatten. Die Temperaturen, der Belag der Anlaufstrecke, die
Luftfeuchtigkeit, die Uhrzeit… es gab nichts, was nicht als
Entschuldigung für "das große Versagen" herhalten musste. Natürlich
stimmte vieles. Aber unter den gleichen Bedingungen schafften
andere ähnliches oder waren unglaublich glücklich über Rang Acht,
wie eine sehr junge 1500-Meter-Läuferin. Ein Lichtblick! Und diese
Läuferin bedankte sich ausserdem bei allen, die sie unterstützt
hatten, damit sie so weit kommen konnte! Als beim modernen
Fünfkampf der Damen das grundsätzlich fremde Pferd (!) scheute und
verweigerte, also keineswegs gewillt war, den Springparcour zu
absolvieren, forderte die Trainerin die deutsche Reiterin
(eigentlich auf Goldkurs!) auf, zuzuschlagen und boxte das Pferd.
Die Reiterin fuchtelte mit der Gerte und weinte. Reaktion der
Trainerin vor der Kamera: Weinen und Wut darüber, dass das Pferd
bereits bei einer anderen Reiterin gebockt hatte, man aber nicht
tauschen konnte…! Und das auf die Frage, was gerade mit dem Pferd
passiert war! Normale Reaktion wäre doch gewesen, abzusteigen, das
Pferd zu beruhigen und vom Platz zu entfernen. Anscheinend hatte es
dort Schlimmes erlebt. Aber es ging nur um diese Goldmedaille.
Sowieso ein blöder Sport, indem man auf fremden Pferden reiten
soll… Das bringt uns zu folgenden Fragen: Muss es immer höher,
schneller, weiter sein? Ist alles außer Gold ein Versagen? Müssen
wir mit Ellenbogen und ohne jedes Mitgefühl nach vorne oder oben
streben? Wie bleibt da unsere Menschlichkeit?

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