Folge 143 Nähe und Distanz
53 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Wieviel Nähe brauchen wir in einer Beziehung, um uns sicher zu
fühlen? Wieviel Distanz benötigen wir, um uns frei zu fühlen? Darum
geht es in unserem heutigen Frühstück. Das Ausmaß von dem Bedürfnis
nach Nähe und Distanz ist oftmals von unseren Erfahrungen in der
Kindheit abhängig, in wieweit wir eine sichere oder unsichere
Bindung zu unseren Eltern aufbauen konnten. Der Psychologe Fritz
Riemann hat in seinem Buch "Grundformen der Angst" die theoretische
Grundlage für die Nähe-Distanz Problematik in Paarbeziehungen
gelegt. Max Frisch hat in seinem Tagebuch (1946–1949) die zu dem
Thema passenden Gedanken niedergeschrieben. Er schrieb unter "Du
sollst Dir kein Bildnis machen" unter anderem:"Es ist
bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am
mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben
darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie
uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem
Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir
wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt
fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles
entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum
ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. Das ist
das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass
wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertigwerden; weil wir
sie lieben, solange wir sie lieben." Die meisten von uns sind eher
"Mischtypen" und schwanken - je nach Lebenssituation - zwischen den
Polen Nähe und Distanz. Oder wie Tilly es in seinem Bild
beschreibt: Wir sind mit unserem Partner wie mit einem unsichtbaren
Gummiband verbunden. Sind wir zu weit auseinander, führt uns der
Zug des Bandes wieder zusammen. Sind wir zusammen, erschlafft das
Band und wir haben das Bedürfnis wieder einmal auseinander zu
driften. Und so tanzen wir mit unserem Partner mal eng umschlungen
und dann wieder weiter auseinander. In der nächsten Woche wollen
wir uns mit dem Thema Eifersucht beschäftigen. Wir freuen uns auf
Eure Kommentaren und Fragen dazu!
fühlen? Wieviel Distanz benötigen wir, um uns frei zu fühlen? Darum
geht es in unserem heutigen Frühstück. Das Ausmaß von dem Bedürfnis
nach Nähe und Distanz ist oftmals von unseren Erfahrungen in der
Kindheit abhängig, in wieweit wir eine sichere oder unsichere
Bindung zu unseren Eltern aufbauen konnten. Der Psychologe Fritz
Riemann hat in seinem Buch "Grundformen der Angst" die theoretische
Grundlage für die Nähe-Distanz Problematik in Paarbeziehungen
gelegt. Max Frisch hat in seinem Tagebuch (1946–1949) die zu dem
Thema passenden Gedanken niedergeschrieben. Er schrieb unter "Du
sollst Dir kein Bildnis machen" unter anderem:"Es ist
bemerkenswert, dass wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am
mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben
darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, dass sie
uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem
Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. Wir
wissen, dass jeder Mensch, wenn man ihn liebt, sich wie verwandelt
fühlt, wie entfaltet, und dass auch dem Liebenden sich alles
entfaltet, das Nächste, das lange Bekannte. Vieles sieht er wie zum
ersten Male. Die Liebe befreit es aus jeglichem Bildnis. Das ist
das Erregende, das Abenteuerliche, das eigentlich Spannende, dass
wir mit den Menschen, die wir lieben, nicht fertigwerden; weil wir
sie lieben, solange wir sie lieben." Die meisten von uns sind eher
"Mischtypen" und schwanken - je nach Lebenssituation - zwischen den
Polen Nähe und Distanz. Oder wie Tilly es in seinem Bild
beschreibt: Wir sind mit unserem Partner wie mit einem unsichtbaren
Gummiband verbunden. Sind wir zu weit auseinander, führt uns der
Zug des Bandes wieder zusammen. Sind wir zusammen, erschlafft das
Band und wir haben das Bedürfnis wieder einmal auseinander zu
driften. Und so tanzen wir mit unserem Partner mal eng umschlungen
und dann wieder weiter auseinander. In der nächsten Woche wollen
wir uns mit dem Thema Eifersucht beschäftigen. Wir freuen uns auf
Eure Kommentaren und Fragen dazu!
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