Beschreibung

vor 5 Jahren
Genau darüber haben wir mit einem Freund diskutiert: Wieviel
Eifersucht ist noch "normal" in unseren üblichen monogamen
Beziehungen? Und ab wann kann man von "krankhafter" Eifersucht
sprechen? Welches sind erste Anzeichen? "Eifersucht ist der
Wachhund der Liebe!" - ist das so? "Normale Eifersucht" ist ein
Gefühl, was sich in Beziehungen besonders dann einstellt, wenn man
mit Kribbeln an den Anderen denkt, verliebt ist - und vielleicht
nicht weiß, was er momentan tut oder wo er gerade selber oder auch
nur seine Gedanken sind. Dann rattert das Kopfkino und man
überlegt, ob man nicht doch mal Freunde fragen oder bei Gelegenheit
ins Handy gucken sollte - was man an sich selbst aber gar nicht gut
findet. Grundsätzlich wird "normale" Eifersucht also immer von
innerem Zwiespalt und einigen Zweifeln begleitet. Für Viele ist sie
auch ein Zeichen dafür, dass man dem Anderen etwas wert ist. Und
für Manche ist ein bisschen Eifersucht sogar ein Liebesbeweis - und
die Versöhnung umso leidenschaftlicher. Im Gegensatz zu dieser
"Eifersucht light" geht bei pathologischer Eifersucht das Kopfkino,
die Überwachung und der Kontrollzwang ins Unermessliche. Dem
Eifersüchtigen fällt nicht mehr auf, wie er gerade mit seinem
Klammern, seinen unberechenbaren Gefühlsausbrüchen, den
Anschuldigungen und seinen Verdächtigungen den Anderen
drangsaliert, die Liebe kaputt macht und damit die Beziehung
zerstört. Er sieht nur, dass sich der Partner vermeintlich seinem
Einfluß entzieht. Egal was der Andere tut, dieser wird immer
verdächtigt. im fortgeschrittenen Stadium kann man diesem
Eifersüchtigen nichts mehr recht machen und viele neigen zu
unkontrollierten Gewaltausbrüchen. Psychologisch ist das die
krankhafte, "paranoide Eifersucht", die therapeutisch unbedingt
behandelt werden muss. Aufpassen muss jeder, dass bei ihm
Eifersucht nicht in Kontrolle und Misstrauen umschlägt. Grundlage
einer funktionierenden Beziehung sind immer Vertrauen, Ehrlichkeit
und Kommunikation. Eifersucht bzw. erste Anfänge davon könnte m an
auch als Notsignal dafür sehen, dass das Prinzip "Nähe-Distanz"
nicht mehr ausgewogen ist. Zuviel Klammern, zuviel "Wir gegen den
Rest der Welt" führt zu fehlendem Input und meistens bei Einem von
Beiden auf lange Sicht das Gefühl, erstickt zu werden. Umgekehrt
ist zu viel Distanz und zu viel Nebeneinanderherleben die Ursache
für Sprachlosigkeit, fehlendem Vertrauen und damit Eifersucht.
Diesmal sind sich Annika und Michael nicht einig. Michael meint,
der Partner muss nicht alles unbedingt haarklein wissen. Das heißt,
ein One Nicht Stand - betrunken auf einer Feier, der wirklich keine
Bedeutung hat - muß nicht unbedingt gebeichtet werden, wenn klar
ist, dass der Partner austickt. Annika dagegen plädiert für
vollkommene Ehrlichkeit, weil die meisten Dinge doch irgendwann
herauskommen und dann ist die Verletzung darüber, dass der Andere
solange geschwiegen hat, ein totaler Vertrauensbruch und damit noch
um einiges größer, als die Sache an sich. Was meint Ihr? One Night
stand beichten oder nicht? Wir freuen uns auf Eure Kommentare und
sind gespannt, wie Ihr mit Eifersucht umgeht.

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