Verzicht - wieviel ist gut für uns?
41 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Verzicht - wieviel ist gut für uns? Viele nehmen sich gerade am
Jahresbeginn einiges vor, um zum besseren Körper, zu besserer
Gesundheit oder gar zu Persönlichkeit zu gelangen. Oftmals hat dies
vor allem mit Verzicht zu tun, also auf Zucker, Alkohol, Fleisch
usw. Aber auch in der Liebe, in Bezug auf Kinder oder für die
Karriere verzichten wir auf so manches. Warum machen wir das
eigentlich? Michael erzählt von dem "Marshmallow Experiment" des
Psychologen Walter Mischel aus dem Jahr 1968. Er hatte Kinder vor
die Wahl gestellt, einen Marshmallow entweder sofort zu essen oder
damit zu warten, um dann eine extra Belohnung zu erhalten. Danach
hatte er die Kinder über viele Jahre hinweg weiterhin psychologisch
untersucht. Ergebnis: Wer als Kind bereits den Verzicht auf den
ersten Marshmallow gezeigt hatte, war auch später besser in der
Schule, hatte bessere soziale und intellektuelle Fähigkeiten und
war als Erwachsener stressresistenter und erfolgreicher. Verzichten
können hat psychologisch mit der "inneren Kontrollüberzeugung"
eines Menschen zutun: Man kann eher auf etwas verzichten, wenn man
der Überzeugung ist, sein Leben weitestgehend unter eigener
Kontrolle zu haben. Man muss sich nicht an etwas festklammern.
Anders ist es, wenn man sich als "Spielball der Mächte" empfindet.
Das, was im Leben eher rar ist, wird für die Psyche begehrenswert.
Neigen wir z.B. durch unsere gute Lebenssituation eher zur fülligen
Figur, ist Schlanksein eher erstrebenswert. In unserer
Überflussgesellschaft sind Diäten und Magermodels Trend usw.
Bewusst eine Zeitlang auf etwas zu verzichten, kann uns bewusst
machen, wovon wir möglicherweise abhängig sind und welche
"schlechten" Gewohnheiten wir haben. Daran zu arbeiten kann sehr
gesundheitsfördernd sein. Verzicht zugunsten eines Menschen, den
wir lieben oder im Hinblick auf unsere Kinder, aus moralischen
Gründen oder weil es unserer Überzeugung widerspricht, zuviel von
etwas zu haben - z.B. Geld oder Grund - ist lobenswert. Allerdings
kann zu viel Verzicht eine Form der Selbstaufgabe oder
Selbstbestrafung sein. Wie immer: Das Maß macht's! Aber Achtung:
"Ein Nie ist niemals durchzuhalten!", wie der verstorbene
Ernährungspsychologe Prof. Volker Pudel sagte. Genussfähigkeit und
Freude sind für ein zufriedenes Leben genauso wichtig wie der -
zumindest zeitweilige - Verzicht auf krankmachende Gewohnheiten.
Oder wie Oscar Wilde sagte: "Allem kann ich widerstehen, nur der
Versuchung nicht!"
Jahresbeginn einiges vor, um zum besseren Körper, zu besserer
Gesundheit oder gar zu Persönlichkeit zu gelangen. Oftmals hat dies
vor allem mit Verzicht zu tun, also auf Zucker, Alkohol, Fleisch
usw. Aber auch in der Liebe, in Bezug auf Kinder oder für die
Karriere verzichten wir auf so manches. Warum machen wir das
eigentlich? Michael erzählt von dem "Marshmallow Experiment" des
Psychologen Walter Mischel aus dem Jahr 1968. Er hatte Kinder vor
die Wahl gestellt, einen Marshmallow entweder sofort zu essen oder
damit zu warten, um dann eine extra Belohnung zu erhalten. Danach
hatte er die Kinder über viele Jahre hinweg weiterhin psychologisch
untersucht. Ergebnis: Wer als Kind bereits den Verzicht auf den
ersten Marshmallow gezeigt hatte, war auch später besser in der
Schule, hatte bessere soziale und intellektuelle Fähigkeiten und
war als Erwachsener stressresistenter und erfolgreicher. Verzichten
können hat psychologisch mit der "inneren Kontrollüberzeugung"
eines Menschen zutun: Man kann eher auf etwas verzichten, wenn man
der Überzeugung ist, sein Leben weitestgehend unter eigener
Kontrolle zu haben. Man muss sich nicht an etwas festklammern.
Anders ist es, wenn man sich als "Spielball der Mächte" empfindet.
Das, was im Leben eher rar ist, wird für die Psyche begehrenswert.
Neigen wir z.B. durch unsere gute Lebenssituation eher zur fülligen
Figur, ist Schlanksein eher erstrebenswert. In unserer
Überflussgesellschaft sind Diäten und Magermodels Trend usw.
Bewusst eine Zeitlang auf etwas zu verzichten, kann uns bewusst
machen, wovon wir möglicherweise abhängig sind und welche
"schlechten" Gewohnheiten wir haben. Daran zu arbeiten kann sehr
gesundheitsfördernd sein. Verzicht zugunsten eines Menschen, den
wir lieben oder im Hinblick auf unsere Kinder, aus moralischen
Gründen oder weil es unserer Überzeugung widerspricht, zuviel von
etwas zu haben - z.B. Geld oder Grund - ist lobenswert. Allerdings
kann zu viel Verzicht eine Form der Selbstaufgabe oder
Selbstbestrafung sein. Wie immer: Das Maß macht's! Aber Achtung:
"Ein Nie ist niemals durchzuhalten!", wie der verstorbene
Ernährungspsychologe Prof. Volker Pudel sagte. Genussfähigkeit und
Freude sind für ein zufriedenes Leben genauso wichtig wie der -
zumindest zeitweilige - Verzicht auf krankmachende Gewohnheiten.
Oder wie Oscar Wilde sagte: "Allem kann ich widerstehen, nur der
Versuchung nicht!"
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