Es bewegt sich was im Nahverkehr: Welche Wirkung haben das 9-Euro-Ticket und der Hamburg Takt in einer wachsenden Stadt?

Es bewegt sich was im Nahverkehr: Welche Wirkung haben das 9-Euro-Ticket und der Hamburg Takt in einer wachsenden Stadt?

Anna-Theresa Korbutt, hvv-Geschäftsführerin, zeigt die Stärken des ÖPNV auf
42 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Bei steigenden Benzinpreisen und einem 9-Euro-Ticket rückt der
Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ins Blickfeld vieler
Menschen. Im Podcast „Hallo Hamburg! Stadt neu bauen“ hat
IBA-Geschäftsführerin Karen Pein mit Anna-Theresa Korbutt eine
Fachfrau des ÖPNV zu Gast, die seit 2021 hvv-Geschäftsführerin ist.
Der hvv ist der älteste Verkehrsverbund der Welt und weiterhin
quicklebendig. Er übernimmt für drei Bundesländer, acht Kreise und
fast 30 Verkehrsunternehmen das Management des gesamten
Verkehrsangebots, d. h. für alle Bus-, Fähr-, U-, S-, A- und
Regionalbahnleistungen im hvv. Dazu zählen beispielsweise 9.693 km²
Verbundgebiet mit rund 10.000 Haltestellen sowie ca. 4.609
Fahrzeugen, wie Busse, U- und S-Bahnen sowie die Fähren. Das
Mobilitätsangebot ist erweiterbar mit Sharing-Angeboten für Auto,
Rad oder Roller, die u. a. über die Switch App gebucht werden. Die
hvv-Geschäftsführerin möchte hier noch mehr Überzeugungsarbeit
leisten und vermitteln, dass Sharing Mobility für jeden
funktionieren kann. Karen Pein befragt ihren Gast u. a. zu den
Plänen des Verkehrsverbundes angesichts der wachsenden Stadt. „Der
Hamburg Takt ist das Versprechen, das jede:r Hamburger:in innerhalb
von fünf Minuten Wegezeit Zugang zur öffentlichen Mobilität mit
einem ÖPNV- Anschluss haben,“ erläutert Anna-Theresa Korbutt. Dies
werde in mehreren Intervallen umgesetzt. Ein Blick in die Schweiz
oder in die skandinavischen Länder zeige, dass ein Angebotsausbau
des ÖPNV in dünnbesiedelten Regionen kostenintensiv sei, aber die
Nutzung dann deutlich erhöhe und zur Änderung des
Mobilitätsverhaltens beitrage. Eine der großen Herausforderungen in
den kommenden Jahren liegt darin, dass die Menschen der
ÖPNV-Nutzung gegenüber aufgeschlossener sein müssen und ihr eigenes
Mobilitätsverhalten ändern. „ÖPNV muss man nutzen wollen, weil man
die Vorteile des Systems erkennt“, sagt Anna-Theresa Korbutt. Sie
berichtet auch, dass das 9-Euro-Ticket in den ersten zwei
Juniwochen 30% Zuwachs an Fahrgästen gebracht habe. „Wenn der Preis
bisher ein blockierender Faktor war, dann sollte man auch darüber
reden.“

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