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Beschreibung
vor 1 Jahr
Arbeitsbereitschaft, Offenheit, Neugier und vielleicht noch ein
wenig Abenteuerlust. Das sollte man am besten mitbringen, wenn
man eine Zeit lang auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in
Ausland arbeiten möchte. Dorothee Martens aus Apen im Landkreis
Ammerland hat es gewagt: Direkt nach dem Abitur verbrachte sie
mehrere Monate in Neuseeland und arbeitete dort unter anderem auf
einer Milchviehfarm, die ein Schweizer leitete. Was sie dort
alles – beruflich und privat – erlebt hat, erzählt sie im
Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Cornelia Krieg.
Die jetzt 26-Jährige möchte diese Erfahrungen nicht missen. Ihr
Fazit: „Es lohnt sich auch manchmal durchzuhalten, auch wenn man
vor Herausforderungen gestellt wird.“ Daran wachse man
persönlich, ist sich die gelernte Landwirtin sicher.
In Neuseeland stand Dorothee schon morgens um fünf Uhr im Stall,
kümmerte sich um frisch geborene Kälber und die Kühe. Auch Zäune
auf den Weiden zu versetzen, gehörte zu ihren Aufgaben auf der
Farm. Die Kühe seien wegen des milden Klimas in Neuseeland das
ganze Jahr über draußen, beschreibt Dorothee.
„Ich selbst kann es empfehlen, die Zeit im Ausland erst nach der
Ausbildung zu machen. Ich habe einfach gemerkt: Es ist vielleicht
doch ganz gut, noch etwas mehr über Landwirtschaft zu wissen.“
Wenn man eine Ausbildung gemacht hat, begreife man viel mehr,
erläutert die junge Frau, deren Eltern einen Hof mit Milchvieh
und mobiler Hühnerhaltung betreiben.
Dorothee Martens hat dank ihrer Zeit in Neuseeland vor allem den
Blick über den Tellerrand zu schätzen gelernt – von
Freundschaften, über neue Anregungen und landwirtschaftliche
Routinen, die sich von Land zu Land unterschieden: „Das hat mir
auch viele Dinge deutlicher gezeigt, was ich in Zukunft machen
möchte und was nicht“. Einige Erfahrungen haben sie auch
nachdenklich gestimmt: „Dankbarkeit – für das, was wir in
Deutschland haben. Privilegen, ein gutes Leben, auch mein eigenes
Umfeld, meine Freunde. Das habe ich auf jeden Fall zu schätzen
gelernt.“
Auch der Bundesbauernverband und die Schorlemer Stiftung werben
auf ihrer Internetseite damit: „Ein Auslandspraktikum fördert
nicht nur die späteren Berufschancen, sondern gibt auch neue
Ideen und Impulse, den eigenen Betrieb zu führen und
weiterzuentwickeln.“ Die Schorlemer Stiftung und die
Landwirtschaftskammer helfen bei der Vermittlung von
Praktikumsstellen im Ausland.
In der neuen Podcastfolge verrät Dorothee Martens übrigens auch,
warum die Sonnenaufgänge in Neuseeland die schönsten sind, die
sie je erlebt hat.
Das Gespräch wurde im August 2022 aufgenommen.
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