#23 Wiedervernässung von Mooren
Mit Dirk Hanken, Heiko Holthusen und Stephan Siefken
50 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Etwa ein Drittel der Fläche in der Wesermarsch sind Moorböden.
Diese werden zumeist seit Jahrhunderten landwirtschaftlich
genutzt. Dazu mussten sie entwässert werden, was nach heutigen
Erkenntnissen den CO2-Ausstoß aus diesen Böden stark erhöht hat.
Moore als natürliche CO2-Speicher könnten hingegen einen Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Deshalb ist nun ist geplant, genau diese
landwirtschaftlichen Moorböden wieder zu vernässen. Das hätte
weitreichende Konsequenzen, vor allem im Landkreis Wesermarsch.
Zwei Landwirte und der Landrat schildern in unserer neuen
Podcastfolge ihre Bedenken. Alle drei Gesprächspartner stehen
Edith Kahnt-Ralle, LAND & FORST-Redakteurin für den Bereich
Pflanzenbau, Rede und Antwort zu dem Thema.
Landwirt Dirk Hanken aus Moorriem hat einen Hof in der
Birkenheide in Elsfleth und schilderte seine Erfahrungen schon
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast. Hanken
wirtschaftet auf 160 Hektar Moorgrünland. Er weiß, dass eine
Wiedervernässung nur gelingt, wenn winters wie sommers genügend
Wasser zur Verfügung steht. Das sei allerdings nicht der Fall,
erklärt Hanken.
Um Wasser in der Region zu halten, müsste er viele Stauwehre
bauen, doch wer zahlt dem Landwirt das? Abgesehen davon würde
sich die Futterqualität auf den stark wiedervernässten Flächen
verschlechtern, was die Milcherzeugung durch Zukauffutter
verteuern würde. Und auf nassen Moorflächen ist keine
Weidehaltung sicher möglich, seine Kühe müssten auf den Stall.
Stephan Siefken spricht als Landrat des Kreises Wesermarsch über
die Moorwiedervernässung. Fakt ist: die intensive Milcherzeugung
stellt ein wichtiges Standbein der Wesermarschlandwirtschaft dar.
Siefken betont, dass aber auch der Tourismus und unter anderem
die Hafenwirtschaft prägende Branchen in dem nördlichen Landkreis
sind. Weiteres Problem: Die Moorstandorte der Wesermarsch sind
besiedelt und ein bedeutender Anteil der Infrastruktur liegt auf
Moorflächen.
Eine Besonderheit der Region ist ihre Lage unter dem
Meeresspiegel. Das erfordert eine Eindeichung, die auch den
steigenden Meeresspiegel infolge des Klimawandels mit
berücksichtigen muss. Auf diese Problematik geht Heiko Holthusen
als Verbandsvorsteher der Braker Sielacht ein: Denn die
Landschaft zwischen dem Weser- und Nordseedeich gleicht einem
Suppenteller. Ohne aufwendiges und umfangreiches System aus
Entwässerungsgräben und Pumpen könnte der Landstrich nicht vom
Wasser befreit werden, berichtet Holthusen, der zugleich auch
betroffener Landwirt ist.
Das Graben- und Pumpensystem ist allerdings in die Jahre gekommen
und schon heute – unter anderem durch Starkregen – an seiner
Leistungsgrenze. Wie könnte ein Wassermanagement in Zukunft
aussehen? Ideen hören Sie in der Podcastfolge.
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