Prävention von frühen Ischämie- / Reperfusionsschäden in Fettlebern durch Ischämische Präkonditionierung

Prävention von frühen Ischämie- / Reperfusionsschäden in Fettlebern durch Ischämische Präkonditionierung

Beschreibung

vor 19 Jahren
Der hohe Anteil verfetteter Lebern bei Patienten in der
Leberchirurgie und unter potentiellen Spenderorganen für die
Lebertransplantation unterstreicht die klinische Relevanz,
protektive Mechanismen gegen Ischämie-/ Reperfusionsschäden (IRS)
in vorgeschädigten Lebern zu entwickeln. Da zwischen dem Grad der
Verfettung einer Leber und dem Ausmaß des IRS ein direkter
Zusammenhang gesehen wird, sollte in dieser experimentellen Arbeit
zunächst die Auswirkung des IRS auf die moderat verfettete Leber im
Vergleich zur normalen Leber untersucht werden. Anschließend galt
es, den Effekt der Ischämischen Präkonditionierung (IPC) als
protektive Strategie gegen den IRS an beiden Modellen einander
gegenüberzustellen. Modell: Hierzu wurden Zuckerratten verwendet,
welche im heterozygoten Phänotyp normale Lebern aufweisen, im
homozygoten Phänotyp eine moderate Fettleber entwickeln. Sowohl für
normale als auch verfettete Lebern gab es drei Untergruppen mit je
6 Tieren. Neben scheinoperierten Tieren (Sham-Gruppe), gab es eine
Kontrollgruppe mit 60 Minuten selektiver Ischämie des linken
Leberlappens und 120 Minuten Reperfusion. In der IPC-Gruppe wurde
noch eine jeweils 10-minütige Ischämie- und Reperfusionsphase
vorangeschaltet. Untersucht wurde die Mikrozirkulation unter
Verwendung eines Intravitalmikroskops zur Beurteilung der
Sinusoidweiten und –perfusionsraten, sinusoidales und venoläres
Verhalten von Leukozyten und die Aktivität von Kupffer-Zellen. Des
weiteren erfolgte die Enzymdiagnostik zur Bestimmung der
hepatozellulären Integrität, die Messung von GSH-/ GSSG-Spiegeln
zur Beurteilung des Redoxstatus, die Kollektion von Galle zur
Beurteilung der hepatozellulären Funktionalität. Zum Versuchsende
wurden Leberproben für licht- und elektronenmikroskopische
Aufnahmen und die Bestimmung des intrazellulären GSH-Gehaltes
entnommen. Ergebnisse: Der Vergleich normaler Lebern mit moderat
verfetteten Lebern zeigte in allen Parametern eine deutliche
Aggravation des hepatozellulären Schadens nach I/R. Das Prinzip der
Ischämischen Präkonditionierung zeigte sich in beiden Modellen als
wirksame Strategie zur Reduktion des durch Ischämie und Reperfusion
verursachten hepatozellulären Schadens. Lediglich in Bezug auf die
hepatozelluläre Funktionalität konnte die IPC in verfetteten Lebern
keine schützende Wirkung ausüben. Die Auswertung bezüglich des
Redoxstatus ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den
einzelnen Gruppen. Schlussfolgerung: IPC erwies sich als geeignete
protektive Strategie gegen die Entwicklung von IRS in moderat
verfetteten Lebern. Der Wirkungsmechanismus bleibt weiterhin
unklar, ein protektiver Einfluss des Redoxsystem konnte nicht
beobachtet werden.

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