Entwicklung und Beurteilung der Fluoreszenzurethroskopie bei Humanen Papillomvirus-Infektionen

Entwicklung und Beurteilung der Fluoreszenzurethroskopie bei Humanen Papillomvirus-Infektionen

Beschreibung

vor 19 Jahren
Weltweit erkranken jährlich ca. 30 Millionen Patienten an
klinischen HPV-Infektionen in Form von Genitalwarzen. Diese
Genitalwarzen sind jedoch nur ein kleiner Anteil an
HPV-Infektionen. Der weitaus größere Anteil verläuft entweder
subklinisch oder latent. Die Virulenz klinischer und subklinischer
HPV-Infektionen ist epidemiologisch gesichert. Für die hohen
Rezidivraten und damit für eine zunehmende Verbreitung der
HPV-Erkrankungen werden diagnostisch und therapeutisch übersehene
subklinische HPV-Infektionen verantwortlich gemacht. Im Rahmen
dieser Arbeit wurde mit der Fluoreszenzurethroskopie eine Methode
zur Detektion von subklinischen HPV-Läsionen in der Urethra
vorgestellt. Zur Durchführung der Fluoreszenzurethroskopie wurde
eine spezielle Applikationsmethode eingeführt. Durch die Verwendung
der Fluoreszenzdiagnostik in der Urethra nach topischer Applikation
von 5-Aminolävulinsäure konnte eine verbesserte Erkennbarkeit von
Harnröhren-kondylomen erzielt werden. Mit dieser Technik werden
nicht nur kleinere und flache klinische Effloreszenzen seltener
übersehen, sondern subklinische HPV-Läsionen der Urethra generell
erst sichtbar gemacht. Der Fluoreszenznachweis erfolgte in situ,
mikroskopisch und spektroskopisch. Des Weiteren erfolgten Biopsien
mit anschließender PCR- sowie nested-PCR-Analyse zum Nachweis von
HPV-DNA mit größtmöglicher Sensitivität. An Hand von zwei
retrospektiven Studien konnte der Erfolg dieser Methode bestätigt
werden. Durch die Verwendung der fluoreszenzgestützten Diagnostik
nach Instillation von 5-ALA in die Harnröhre wurden neben den
klinischen Befunden auch subklinische Effloreszenzen dargestellt.
Mit der Fluoreszenzurethroskopie konnte gezeigt werden, dass die
PPIX-Anreicherung auf das Epithel der Harnröhren-kondylome
beschränkt ist. Spektroskopisch konnte eine 17,7-mal höhere
Anreicherung im Vergleich zum Normalgewebe bestimmt werden. Bei der
fluoreszenzmikroskopischen Untersuchung der entnommenen Proben
konnte eine HPV-Infektion in allen Befunden lokalisiert werden. An
Hand der retrospektiven Untersuchungen wurde belegt, dass Patienten
von der PDD-unterstützten Lasertherapie im Vergleich zur
konventionellen Lasertherapie profitieren. Die Rezidivhäufigkeit
war signifikant niedriger. Die Fluoreszenzurethroskopie nach
topischer Applikation von 5-ALA hat sich als wertvolle Ergänzung
der HPV-Diagnostik in der Urethra erwiesen. Ich hoffe, dass die
Ergebnisse und Folgerungen meiner Arbeit hierzu einen großen
Beitrag leisten. Der hohe technische Aufwand der
fluoreszenzdiagnostisch gestützten Lasermethoden ist bei
Problemfällen mit Rezidiven und zur Vermeidung von
therapieresistenten Komplikationen sicher gerechtfertigt, bleibt
aber wohl spezialisierten Zentren auch aus Kostengründen
vorbehalten.

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