Bedeutung von CRP, klinischer Symptomatik und Risikofaktoren für die Indikation zur antibiotischen Behandlung der early onset Sepsis bei reifen Neugeborenen
Beschreibung
vor 19 Jahren
Eine sehr frühe Diagnosestellung der early onset Sepsis bei
Neugeborenen ist wegen des häufig rasch progredienten Verlaufs
besonders wichtig, andererseits aber schwierig, da die klinische
Symptomatik unspezifisch und die vorhandenen Laborparameter
unzuverlässig sind. Deshalb werden, um auf der sicheren Seite zu
sein, immer noch sehr viele Neugeborene antibiotisch behandelt. Um
die Häufigkeit einer ungerechtfertigten antibiotischen Therapie zu
reduzieren, wurde in der Neonatologie des Dr. von Haunerschen
Kinderspitals in der I.Universitätsfrauenklinik München ein
Procedere festgelegt, wonach die Neugeborenen unter engmaschiger
Monitorüberwachung und Untersuchung nur bei entsprechender
klinischer Symptomatik und nicht bereits ab einem festgelegten CRP
Grenzwert antibiotisch behandelt werden sollten. Retrospektiv
wurden dann die 691 reifen Neugeborenen dieses Jahrganges mit einem
Blasensprung über zwölf Stunden oder mindestens einer CRP
Bestimmung im Beobachtungszeitraum der ersten Lebenswoche genau
analysiert. Von allen gefundenen klinischen Symptomen waren
Tachydyspnoe und Kreislaufsymptome die sensitivsten für eine
behandlungsbedürftige Infektion. Aufgrund der schlechten
Sensitivität und Spezifität ist eine CRP-Bestimmung am ersten
Lebenstag bzw. aus dem Nabelschnurblut nicht geeignet, eine
antibiotische Therapie der early onset Sepsis bei reifen
Neugeborenen zu indizieren. Die Bedeutung des CRP liegt eher darin,
eine bakterielle Infektion im weiteren Krankheits¬verlauf zu
bestätigen oder auszuschließen. Der mediane CRP-Wert der
Studienkinder lag in den ersten Lebenstagen bei 9 mg/l. Der
üblicherweise verwendete CRP-Grenzwert von 10 mg/l, ab dem ein
reifes Neugeborenes antibiotisch behandelt werden soll, liegt also
für die ersten Lebenstage deutlich zu niedrig. Mit einem solchen
Grenzwert wäre fast die Hälfte aller Kinder antibiotisch behandelt
worden. Die Risikofaktoren mütterliches Fieber und präpartal
erhöhtes CRP der Mutter führten sehr häufig zu einem Anstieg des
CRP beim Kind, zu klinischen Symptomen und demzufolge zu einer
antibiotischen Therapie. Dagegen besaßen vorzeitiger Blasensprung
über zwölf Stunden und präpartale Antibiose der Mutter nur einen
geringen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer antibiotischen
Behandlung.
Neugeborenen ist wegen des häufig rasch progredienten Verlaufs
besonders wichtig, andererseits aber schwierig, da die klinische
Symptomatik unspezifisch und die vorhandenen Laborparameter
unzuverlässig sind. Deshalb werden, um auf der sicheren Seite zu
sein, immer noch sehr viele Neugeborene antibiotisch behandelt. Um
die Häufigkeit einer ungerechtfertigten antibiotischen Therapie zu
reduzieren, wurde in der Neonatologie des Dr. von Haunerschen
Kinderspitals in der I.Universitätsfrauenklinik München ein
Procedere festgelegt, wonach die Neugeborenen unter engmaschiger
Monitorüberwachung und Untersuchung nur bei entsprechender
klinischer Symptomatik und nicht bereits ab einem festgelegten CRP
Grenzwert antibiotisch behandelt werden sollten. Retrospektiv
wurden dann die 691 reifen Neugeborenen dieses Jahrganges mit einem
Blasensprung über zwölf Stunden oder mindestens einer CRP
Bestimmung im Beobachtungszeitraum der ersten Lebenswoche genau
analysiert. Von allen gefundenen klinischen Symptomen waren
Tachydyspnoe und Kreislaufsymptome die sensitivsten für eine
behandlungsbedürftige Infektion. Aufgrund der schlechten
Sensitivität und Spezifität ist eine CRP-Bestimmung am ersten
Lebenstag bzw. aus dem Nabelschnurblut nicht geeignet, eine
antibiotische Therapie der early onset Sepsis bei reifen
Neugeborenen zu indizieren. Die Bedeutung des CRP liegt eher darin,
eine bakterielle Infektion im weiteren Krankheits¬verlauf zu
bestätigen oder auszuschließen. Der mediane CRP-Wert der
Studienkinder lag in den ersten Lebenstagen bei 9 mg/l. Der
üblicherweise verwendete CRP-Grenzwert von 10 mg/l, ab dem ein
reifes Neugeborenes antibiotisch behandelt werden soll, liegt also
für die ersten Lebenstage deutlich zu niedrig. Mit einem solchen
Grenzwert wäre fast die Hälfte aller Kinder antibiotisch behandelt
worden. Die Risikofaktoren mütterliches Fieber und präpartal
erhöhtes CRP der Mutter führten sehr häufig zu einem Anstieg des
CRP beim Kind, zu klinischen Symptomen und demzufolge zu einer
antibiotischen Therapie. Dagegen besaßen vorzeitiger Blasensprung
über zwölf Stunden und präpartale Antibiose der Mutter nur einen
geringen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer antibiotischen
Behandlung.
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