Empirische Untersuchung zur Gestaltung von Vorlesungen in der medizinischen Ausbildung
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die klassische Vorlesung in Form des Frontalunterrichts ist im
Laufe der Zeit immer stärker ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Ihr
wird ein veraltetes didaktisches Konzept vorgehalten und sie wird
deshalb häufig als ineffektiv erachtet. Ursächlich hierfür wird
eine mangelnde Einbindung des Auditoriums diskutiert. Der
didaktische Wert der Vorlesung scheint demnach in Frage gestellt.
Daß sich die Vorlesung als Lehrform aber trotz aller Kritik
gehalten hat, beruht auf ökonomischen Gründen. Deshalb erscheint es
sinnvoll, medizindidaktische Verbesserungsmöglichkeiten dieser
Lehrform zu untersuchen. Speziell wird Audience-Response-Systemen
(ARS) ein medizindidaktisches Verbesserungspotential zugeschrieben,
wobei sowohl objektive Leistungsverbesserungen als auch höhere
Motivationsraten beschrieben worden sind. Im Rahmen ihrer
chirurgischen Ausbildung wurden Studierende der Zahnheilkunde an
der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 2003 mit zwei
Vorlesungen in zwei verschiedenen medialen Ausstattungen
unterrichtet: TED-Vorlesung mit dem ARS mobiTED (Intervention) und
interaktive Dia-Vorlesung (Kontrolle). Mittels eines
standardisierten Fragebogens, den die Studierenden im Anschluß an
die beiden Unterrichtsveranstaltung ausfüllten, wurden spezifische
pädagogisch-psychologische Zielgrößen untersucht. Folgende
Zielgrößen wurden definiert: -Instruktionsqualität der Vorlesung
-Soziale Einbindung der Studierenden durch den Dozenten
-Kompetenzgefühl, das die Studierenden bei sich wahrnehmen
-Feedback durch den Dozenten -Authentizität (sensu C. Rogers) des
Dozenten Die Zielgrößen der Interventionsgruppe (ARS-Vorlesung)
wurden mit denen der Kontrollgruppe (interaktive Dia-Vorlesung)
verglichen und die Effektstärke berechnet. Die TED-Vorlesung zeigte
sich in 5 der 6 verglichenen Parameter effektiver im Bezug auf die
Ausprägung der Zielgrößen als die interaktive Dia-Vorlesung, wobei
sich über alle Fragebogen-Items und die Zielgröße
Instruktionsqualität ein signifikanter Unterschied bei der
Einschätzung durch die Studierenden ergab. Demnach scheint der
Einsatz eines ARS geeignet, die Qualität einer Vorlesung zu
verbessern und somit ihren didaktischen Wert zu erhöhen. Ein ARS
kann als apersonales Medium die „personalen Medien“ Dozent/Dozentin
effektvoll bei deren Gestaltung von Unterricht unterstützen.
Laufe der Zeit immer stärker ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Ihr
wird ein veraltetes didaktisches Konzept vorgehalten und sie wird
deshalb häufig als ineffektiv erachtet. Ursächlich hierfür wird
eine mangelnde Einbindung des Auditoriums diskutiert. Der
didaktische Wert der Vorlesung scheint demnach in Frage gestellt.
Daß sich die Vorlesung als Lehrform aber trotz aller Kritik
gehalten hat, beruht auf ökonomischen Gründen. Deshalb erscheint es
sinnvoll, medizindidaktische Verbesserungsmöglichkeiten dieser
Lehrform zu untersuchen. Speziell wird Audience-Response-Systemen
(ARS) ein medizindidaktisches Verbesserungspotential zugeschrieben,
wobei sowohl objektive Leistungsverbesserungen als auch höhere
Motivationsraten beschrieben worden sind. Im Rahmen ihrer
chirurgischen Ausbildung wurden Studierende der Zahnheilkunde an
der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 2003 mit zwei
Vorlesungen in zwei verschiedenen medialen Ausstattungen
unterrichtet: TED-Vorlesung mit dem ARS mobiTED (Intervention) und
interaktive Dia-Vorlesung (Kontrolle). Mittels eines
standardisierten Fragebogens, den die Studierenden im Anschluß an
die beiden Unterrichtsveranstaltung ausfüllten, wurden spezifische
pädagogisch-psychologische Zielgrößen untersucht. Folgende
Zielgrößen wurden definiert: -Instruktionsqualität der Vorlesung
-Soziale Einbindung der Studierenden durch den Dozenten
-Kompetenzgefühl, das die Studierenden bei sich wahrnehmen
-Feedback durch den Dozenten -Authentizität (sensu C. Rogers) des
Dozenten Die Zielgrößen der Interventionsgruppe (ARS-Vorlesung)
wurden mit denen der Kontrollgruppe (interaktive Dia-Vorlesung)
verglichen und die Effektstärke berechnet. Die TED-Vorlesung zeigte
sich in 5 der 6 verglichenen Parameter effektiver im Bezug auf die
Ausprägung der Zielgrößen als die interaktive Dia-Vorlesung, wobei
sich über alle Fragebogen-Items und die Zielgröße
Instruktionsqualität ein signifikanter Unterschied bei der
Einschätzung durch die Studierenden ergab. Demnach scheint der
Einsatz eines ARS geeignet, die Qualität einer Vorlesung zu
verbessern und somit ihren didaktischen Wert zu erhöhen. Ein ARS
kann als apersonales Medium die „personalen Medien“ Dozent/Dozentin
effektvoll bei deren Gestaltung von Unterricht unterstützen.
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