Einfluss von Lernumgebungen auf Lehrqualität und Lernmotivation
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die Vorlesung ist ein Mittel, großen Gruppen Wissen nahe zu
bringen. Doch oft funktioniert der Wissenstransfer nicht effektiv.
Um nachzuweisen, welchen Einfluss unterschiedliche Vorlesungsformen
auf die Studierenden haben, wurden im Rahmen der Veranstaltung
„Allgemeine und spezielle Chirurgie für Studenten der Zahnmedizin“
Fragebögen zur Evaluation der unterschiedlichen Vorlesungsformen
verteilt. Dabei wurden grob drei Konzepte verfolgt: Einerseits lag
der Schwerpunkt der Aktionen beim Dozenten (traditionelle
Frontalvorlesung mit geringer Interaktivität), andererseits bei den
Studierenden (hoch interaktive Quizvorlesung bzw. Diskussion mit
induzierter Mitarbeit). Ein drittes Vorlesungskonzept
(Fallbesprechungen, aber auch konventionelle Instruktion) verfolgte
einen Mittelweg, wobei Student und Dozent gleichermaßen ins
Geschehen eingebunden waren. Durch eine validierende
Faktorenanalyse des Fragebogens wurden fünf Zielgrößen
herausgearbeitet: Kompetenzgefühl der Studierenden,
Instruktionsqualität entsprechend medizindidaktischer Variablen,
soziale Einbindung der Studierenden, Feedback des Dozenten für die
Studierenden und Authentizität des Dozenten. Basierend auf diesen
Zielgrößen erwiesen sich die hochgradig interaktiven Vorlesungen
stets besser (niedrige Werte auf einer Schulnotenskala) als die
mittelgradigen und diese wiederum besser als die niedrig
interaktiven Vorlesungen. Die Beziehungen zwischen diesen Größen
wurden anhand der Unterrichtseinschätzungen der Studierenden
aufgezeigt. Einflüsse der benutzen apersonalen Lehrmedien (Dias,
Videoclips) auf das Ergebnis konnten nicht festgestellt werden. Die
Pfadanalyse zeigte, dass die Instruktionsqualität stark von der
sozialen Einbindung abhängt. Das Kompetenzgefühl hingegen wird
nicht direkt von der sozialen Einbindung beeinflusst, sondern
indirekt über die Instruktionsqualität. Als einzige unabhängige
Variablen zeigten sich Feedback und Authentizität im Sinne von
Führungsgrößen. Aufgrund dieser Ergebnisse ist es zum einen
sinnvoll, die Studenten so oft als möglich in den Unterricht
interaktiv im Wechselgespräch einzubinden. Zum anderen ist ein
kollegialer Umgang bzw. ein Bemühen um die Studenten dringend
erforderlich, um die Lernenden in ihrer Lernmotivation zu
unterstützen. Die dritte essentielle Säule, die sich für einen
qualitätsorientierten Unterricht ergibt, ist die fachliche und
menschliche Authentizität der Lehrenden. Diese Studie bestätigt
somit die vielfach geäußerte These, dass die vielgescholtene
Vorlesung in der Hand medizindidaktisch kompetenter Dozentenschaft
durchaus eine effektive und damit indiziert einsetzbare Lehrform
ist.
bringen. Doch oft funktioniert der Wissenstransfer nicht effektiv.
Um nachzuweisen, welchen Einfluss unterschiedliche Vorlesungsformen
auf die Studierenden haben, wurden im Rahmen der Veranstaltung
„Allgemeine und spezielle Chirurgie für Studenten der Zahnmedizin“
Fragebögen zur Evaluation der unterschiedlichen Vorlesungsformen
verteilt. Dabei wurden grob drei Konzepte verfolgt: Einerseits lag
der Schwerpunkt der Aktionen beim Dozenten (traditionelle
Frontalvorlesung mit geringer Interaktivität), andererseits bei den
Studierenden (hoch interaktive Quizvorlesung bzw. Diskussion mit
induzierter Mitarbeit). Ein drittes Vorlesungskonzept
(Fallbesprechungen, aber auch konventionelle Instruktion) verfolgte
einen Mittelweg, wobei Student und Dozent gleichermaßen ins
Geschehen eingebunden waren. Durch eine validierende
Faktorenanalyse des Fragebogens wurden fünf Zielgrößen
herausgearbeitet: Kompetenzgefühl der Studierenden,
Instruktionsqualität entsprechend medizindidaktischer Variablen,
soziale Einbindung der Studierenden, Feedback des Dozenten für die
Studierenden und Authentizität des Dozenten. Basierend auf diesen
Zielgrößen erwiesen sich die hochgradig interaktiven Vorlesungen
stets besser (niedrige Werte auf einer Schulnotenskala) als die
mittelgradigen und diese wiederum besser als die niedrig
interaktiven Vorlesungen. Die Beziehungen zwischen diesen Größen
wurden anhand der Unterrichtseinschätzungen der Studierenden
aufgezeigt. Einflüsse der benutzen apersonalen Lehrmedien (Dias,
Videoclips) auf das Ergebnis konnten nicht festgestellt werden. Die
Pfadanalyse zeigte, dass die Instruktionsqualität stark von der
sozialen Einbindung abhängt. Das Kompetenzgefühl hingegen wird
nicht direkt von der sozialen Einbindung beeinflusst, sondern
indirekt über die Instruktionsqualität. Als einzige unabhängige
Variablen zeigten sich Feedback und Authentizität im Sinne von
Führungsgrößen. Aufgrund dieser Ergebnisse ist es zum einen
sinnvoll, die Studenten so oft als möglich in den Unterricht
interaktiv im Wechselgespräch einzubinden. Zum anderen ist ein
kollegialer Umgang bzw. ein Bemühen um die Studenten dringend
erforderlich, um die Lernenden in ihrer Lernmotivation zu
unterstützen. Die dritte essentielle Säule, die sich für einen
qualitätsorientierten Unterricht ergibt, ist die fachliche und
menschliche Authentizität der Lehrenden. Diese Studie bestätigt
somit die vielfach geäußerte These, dass die vielgescholtene
Vorlesung in der Hand medizindidaktisch kompetenter Dozentenschaft
durchaus eine effektive und damit indiziert einsetzbare Lehrform
ist.
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