Beschreibung

vor 19 Jahren
Im Zuge der zunehmenden Mobilität erfährt das Thema der
Fahrkompetenz im Alter und bei neurologischen Erkrankungen eine
wachsende Relevanz. Hinsichtlich der diagnostischen Abklärung der
Fahrfähigkeit sind einige Fragen offen, da Testverfahren oftmals
ausschließlich an jüngeren, gesunden Probanden validiert werden.
Der Bedeutung ausgewählter kognitiver, psychologischer und
sensorischer Einzelfunktionen für die Vorhersage der Fahrleistung
wird in dieser Studie nachgegangen. Mit einer Batterie
standardmäßig eingesetzter Verfahren, die neben der Untersuchung
von Seh-, Informationsverarbeitungs- und Aufmerksamkeitsleistungen
auch eine Fahrt im Simulator sowie eine reale Fahrprobe umfassten,
wurden jüngere und ältere Fahrer sowie Patienten mit erlittener
Schädigung des Zentralnervensystems untersucht. Die Ergebnisse
bestätigen den viel diskutierten Leistungsabfall der beiden
Untersuchungsgruppen im Vergleich zu jüngeren Gesunden. Im Falle
der Älteren lag der Fokus der Einschränkungen eher auf Prozessen
der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und der Fähigkeit, die
Aufmerksamkeit auf mehrere Reize aufzuteilen, im Falle der
Patienten standen motorische Einschränkungen sowie eine
Beeinträchtigung der Erfassung eines visuellen Felds im
Vordergrund. Die festgestellten spezifischen Schwächen fanden sich
in den den jeweiligen Anforderung entsprechenden Skalen der
Fahrverhaltens-beobachtung wieder. Allerdings fielen die
testpsychologischen Daten vor allem für die Gruppe der Senioren
negativer aus, als die tatsächliche Fahrerbeobachtung. Dies deutet
auf das Greifen von kompensatorischen Strategien hin und spricht im
Falle der Notwendigkeit einer diagnostischen Beurteilung für eine
zusätzliche Durchführung von Fahrproben. Die Aussagekraft der
verschiedenen diagnostischen Instrumente sowie die Relevanz von
zentralen und peripheren Sehfunktionen wird diskutiert.

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