Kernspintomographisches Ganzkörper-Screening ossärer Metastasen bei Kindern
Beschreibung
vor 19 Jahren
Unter dem Aspekt der Darstellung kindlicher Skelettmetastasen
sollten kernspintomographische Ganzkörper-Untersuchungen in der
STIR-Sequenz mit den Befunden aus der Skelettszintigraphie
retrospektiv verglichen werden. Dazu werteten zwei unabhängige
erfahrene Beobachter die Aufnahmen aus je 22
Ganzkörper-STIR-Magnetresonanztomographien bzw.
Skelettszintigraphien aus, die jeweils während eines
Gesamtzeitraumes von 30 Monaten an elf Patienten entstanden waren.
Direkt korreliert wurden die Untersuchungen der Ganzkörper-STIR-MRT
bzw. der Skelettszintigraphien, die jeweils innerhalb eines
Zeitintervalls von maximal drei Wochen stattgefunden hatten. Die
Kinder im Alter zwischen einem und 15 Jahren befanden sich aufgrund
ihrer malignen Grunderkrankung (4 Rhabdomyosarkome, 2 Osteosarkome,
1 Ewing-Sarkom, 1 PNET, 1 undifferenziertes Sarkom, 1 Malignes
Lymphom, 1 T-Zell-Lymphom) in stationärer Behandlung bzw.
Nachbehandlung. Das Protokoll der Ganzkörper-STIR-MRT umfasste das
gesamte Skelett, nicht abgebildet waren die distalen Abschnitte der
Extremitätenknochen. Die Beurteilung der ossären Einzelläsionen
erfolgte unter dem Gesichtspunkt „positiv“ bzw. „negativ“ in Bezug
auf eine mögliche Knochenmetastase. In analoger Weise wurden die
STIR-MRT und Szintigraphien getrennt voneinander ausgewertet. Ein
Herd wurde in der Ganzkörper-STIR-MRT bei Vorliegen einer
pathologischen fokalen Signalhyperintensität als positiv bewertet.
In der Skelettszintigraphie galt die fokale Mehrspeicherung des
Radiopharmakons als Kriterium für einen positiven Befund. Die
Ergebnisse der einzelnen Modalitäten wurden zusätzlich im Rahmen
einer kombinierten Befundung bewertet. In den Fällen mit
diskrepanten Untersuchungsergebnissen wurde im Konsens aufgrund des
höheren Wertes der diagnostischen Sicherheit entschieden. Als
Goldstandard dienten die Verlaufskontrolle über sechs Monate und
der histologische Nachweis. Die Gesamtzahl aller beschriebenen
Knochenherde lag bei 118 Läsionen. Die Sensitivität der
Ganzkörper-STIR-MRT lag mit 89 % deutlich über der Sensitivität der
Skelettszintigraphie (50%). Dagegen betrug die Spezifität der
Ganzkörper-STIR-MRT nur 48 %, während sie bei der
Skelettszintigraphie einen Wert von 75% erreichte. Durch die
kombinierte Befundung konnte die Spezifität auf 87% verbessert
werden. Falsch-negative Befunde der Ganzkörper-STIR-MRT beruhten
auf patienten- bzw. technisch bedingten Bildartefakten im Bereich
der Wirbelsäule, in zwei Fällen war die erschwerte Beurteilbarkeit
der Knochenstruktur im Rippenthorax die Ursache für eine
Fehlinterpretation. Signalanhebungen durch unspezifische
intraossäre ödematöse Veränderungen, entzündliche Prozesse,
Epiphysenfugen und schichtführungsabhängige Gelenkanschnitte
führten zu falsch-positiven MRT-Befunden. Die falsch-negativen
Befunde der Skelettszintigraphie waren auf den initialen Befall des
Knochenmarks bzw. auf eine noch fehlende Kortikalisbeteiligung
zurückzuführen. Entzündlich bedingte, posttraumatische,
postoperative sowie durch Fehlbelastung induzierte ossäre
Mehrspeicherungen waren die Hauptursachen der falsch-positiven
skelettszintigraphischen Befunde. Die Ganzkörper-STIR-MRT erbrachte
nach den vorgelegten Ergebnissen bei vergleichbarem Zeitaufwand und
fehlender Strahlenexposition gegenüber der Skelettszintigraphie
eine deutlich höhere Sensitivität bei der Detektion ossärer
Metastasen; sie erscheint damit geeignet für ein
Knochenmetastasen-Screening bei Kindern mit maligner
Grunderkrankung.
sollten kernspintomographische Ganzkörper-Untersuchungen in der
STIR-Sequenz mit den Befunden aus der Skelettszintigraphie
retrospektiv verglichen werden. Dazu werteten zwei unabhängige
erfahrene Beobachter die Aufnahmen aus je 22
Ganzkörper-STIR-Magnetresonanztomographien bzw.
Skelettszintigraphien aus, die jeweils während eines
Gesamtzeitraumes von 30 Monaten an elf Patienten entstanden waren.
Direkt korreliert wurden die Untersuchungen der Ganzkörper-STIR-MRT
bzw. der Skelettszintigraphien, die jeweils innerhalb eines
Zeitintervalls von maximal drei Wochen stattgefunden hatten. Die
Kinder im Alter zwischen einem und 15 Jahren befanden sich aufgrund
ihrer malignen Grunderkrankung (4 Rhabdomyosarkome, 2 Osteosarkome,
1 Ewing-Sarkom, 1 PNET, 1 undifferenziertes Sarkom, 1 Malignes
Lymphom, 1 T-Zell-Lymphom) in stationärer Behandlung bzw.
Nachbehandlung. Das Protokoll der Ganzkörper-STIR-MRT umfasste das
gesamte Skelett, nicht abgebildet waren die distalen Abschnitte der
Extremitätenknochen. Die Beurteilung der ossären Einzelläsionen
erfolgte unter dem Gesichtspunkt „positiv“ bzw. „negativ“ in Bezug
auf eine mögliche Knochenmetastase. In analoger Weise wurden die
STIR-MRT und Szintigraphien getrennt voneinander ausgewertet. Ein
Herd wurde in der Ganzkörper-STIR-MRT bei Vorliegen einer
pathologischen fokalen Signalhyperintensität als positiv bewertet.
In der Skelettszintigraphie galt die fokale Mehrspeicherung des
Radiopharmakons als Kriterium für einen positiven Befund. Die
Ergebnisse der einzelnen Modalitäten wurden zusätzlich im Rahmen
einer kombinierten Befundung bewertet. In den Fällen mit
diskrepanten Untersuchungsergebnissen wurde im Konsens aufgrund des
höheren Wertes der diagnostischen Sicherheit entschieden. Als
Goldstandard dienten die Verlaufskontrolle über sechs Monate und
der histologische Nachweis. Die Gesamtzahl aller beschriebenen
Knochenherde lag bei 118 Läsionen. Die Sensitivität der
Ganzkörper-STIR-MRT lag mit 89 % deutlich über der Sensitivität der
Skelettszintigraphie (50%). Dagegen betrug die Spezifität der
Ganzkörper-STIR-MRT nur 48 %, während sie bei der
Skelettszintigraphie einen Wert von 75% erreichte. Durch die
kombinierte Befundung konnte die Spezifität auf 87% verbessert
werden. Falsch-negative Befunde der Ganzkörper-STIR-MRT beruhten
auf patienten- bzw. technisch bedingten Bildartefakten im Bereich
der Wirbelsäule, in zwei Fällen war die erschwerte Beurteilbarkeit
der Knochenstruktur im Rippenthorax die Ursache für eine
Fehlinterpretation. Signalanhebungen durch unspezifische
intraossäre ödematöse Veränderungen, entzündliche Prozesse,
Epiphysenfugen und schichtführungsabhängige Gelenkanschnitte
führten zu falsch-positiven MRT-Befunden. Die falsch-negativen
Befunde der Skelettszintigraphie waren auf den initialen Befall des
Knochenmarks bzw. auf eine noch fehlende Kortikalisbeteiligung
zurückzuführen. Entzündlich bedingte, posttraumatische,
postoperative sowie durch Fehlbelastung induzierte ossäre
Mehrspeicherungen waren die Hauptursachen der falsch-positiven
skelettszintigraphischen Befunde. Die Ganzkörper-STIR-MRT erbrachte
nach den vorgelegten Ergebnissen bei vergleichbarem Zeitaufwand und
fehlender Strahlenexposition gegenüber der Skelettszintigraphie
eine deutlich höhere Sensitivität bei der Detektion ossärer
Metastasen; sie erscheint damit geeignet für ein
Knochenmetastasen-Screening bei Kindern mit maligner
Grunderkrankung.
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