Darstellung der Insulinbehandlung und der Elektrokrampftherapie im "Nervenarzt" in den Jahren 1928 bis 1947 mit einer ergänzenden Übersicht über die heutige Anwendung der EKT
Beschreibung
vor 19 Jahren
Unter dem Begriff „Schockbehandlungen“ werden drei anerkannte
Formen der somatischen Therapie zusammengefasst: Insulinschock,
Cardiazolschock und Elektroschock. In der Doktorarbeit handelt es
sich um Entstehungsgeschichte, die Wirkungen, Nebenwirkungen und
therapeutische Bedeutung der verschiedenen psychiatrischen
Schockmethoden. Als Datenbasis für die Untersuchung dienten
Artikel, die in der Zeitschrift „Nervenarzt“ in den Jahren von 1927
bis 1947 publiziert wurden. Gerade in dieser Zeit fand die
Entdeckung und Einführung der Schockbehandlungen statt. Das Ziel
der Arbeit bestand in der Darstellung und im Vergleich der
Meinungen und Erfahrungsberichte der damaligen Autoren, die
unmittelbar an der Entwicklung der Schockverfahren und an ihrer
praktischen Anwendung und Modifikation beteiligt waren. Die
Schockverfahren wurden mit der Intention entwickelt, die
Schizophrenie zu behandeln. Es stellte sich aber heraus, dass sie
bei affektiven Störungen besonders wirksam waren. Die erste
effektive Konvulsionstherapie mit Cardiazol wurde 1933 von v.
Meduna entwickelt. Sie basierte auf der falschen Annahme, das
Schizophrenie und Epilepsie einen biologischen Antagonismus
besitzen. Man versuchte epileptiforme Anfälle auszulösen, um
Schizophrenie zu behandeln. Fast zeitgleich entwickelte Sakel seine
Insulinschockbehandlung, die breite Anwendung bei allen Formen der
Schizophrenie fand. Therapeutische Wirkung zeigten vor allem
komatöse Hypoglykämiezustände und manchmal begleitende
epileptiforme Anfälle. Diese Form der Behandlung wurde endgültig
zwischen 1950 und 1960 aufgegeben. 1938 entwickelten Cerletti und
Bini die Elektrokrampftherapie, die deutliche Vorteile mit sich
brachte: die bessere Dosierbarkeit, das seltenere Auftreten von
Frakturen und Luxationen, das Ausbleiben quälender
Angstempfindungen und der sofortige Bewusstseinsverlust. Die EKT
ist die einzige Schocktherapie, die in heutiger Zeit Anwendung
findet. Kurt Schneider äußerte 1947, dass „im Vergleich zu der
bisherigen totalen therapeutischen Ohnmacht“ die Schockbehandlung
„erstaunlich große und völlig überzeugende Erfolge“ zeigte.
Formen der somatischen Therapie zusammengefasst: Insulinschock,
Cardiazolschock und Elektroschock. In der Doktorarbeit handelt es
sich um Entstehungsgeschichte, die Wirkungen, Nebenwirkungen und
therapeutische Bedeutung der verschiedenen psychiatrischen
Schockmethoden. Als Datenbasis für die Untersuchung dienten
Artikel, die in der Zeitschrift „Nervenarzt“ in den Jahren von 1927
bis 1947 publiziert wurden. Gerade in dieser Zeit fand die
Entdeckung und Einführung der Schockbehandlungen statt. Das Ziel
der Arbeit bestand in der Darstellung und im Vergleich der
Meinungen und Erfahrungsberichte der damaligen Autoren, die
unmittelbar an der Entwicklung der Schockverfahren und an ihrer
praktischen Anwendung und Modifikation beteiligt waren. Die
Schockverfahren wurden mit der Intention entwickelt, die
Schizophrenie zu behandeln. Es stellte sich aber heraus, dass sie
bei affektiven Störungen besonders wirksam waren. Die erste
effektive Konvulsionstherapie mit Cardiazol wurde 1933 von v.
Meduna entwickelt. Sie basierte auf der falschen Annahme, das
Schizophrenie und Epilepsie einen biologischen Antagonismus
besitzen. Man versuchte epileptiforme Anfälle auszulösen, um
Schizophrenie zu behandeln. Fast zeitgleich entwickelte Sakel seine
Insulinschockbehandlung, die breite Anwendung bei allen Formen der
Schizophrenie fand. Therapeutische Wirkung zeigten vor allem
komatöse Hypoglykämiezustände und manchmal begleitende
epileptiforme Anfälle. Diese Form der Behandlung wurde endgültig
zwischen 1950 und 1960 aufgegeben. 1938 entwickelten Cerletti und
Bini die Elektrokrampftherapie, die deutliche Vorteile mit sich
brachte: die bessere Dosierbarkeit, das seltenere Auftreten von
Frakturen und Luxationen, das Ausbleiben quälender
Angstempfindungen und der sofortige Bewusstseinsverlust. Die EKT
ist die einzige Schocktherapie, die in heutiger Zeit Anwendung
findet. Kurt Schneider äußerte 1947, dass „im Vergleich zu der
bisherigen totalen therapeutischen Ohnmacht“ die Schockbehandlung
„erstaunlich große und völlig überzeugende Erfolge“ zeigte.
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