Topische Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon bei verschiedenen Typen der Alpecia areata: Assoziation zu klinischen Parametern und einem funktionellen Genpolymorphismus des Interleukin-6-Promotors

Topische Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon bei verschiedenen Typen der Alpecia areata: Assoziation zu klinischen Parametern und einem funktionellen Genpolymorphismus des Interleukin-6-Promotors

Beschreibung

vor 19 Jahren
Alopecia areata ist die häufigste Form krankheitsbedingter
Verminderung der Haardichte. Anhand von 97 Patienten wurden
Patientenvariablen in Abhängigkeit des Typs der Alopecia areata
untersucht. Eine Abhängigkeit der Typen Alopecia areata universalis
und totalis besteht von einer positiven Familienanamnese und
Nagelwachstumsstörungen. Ferner besteht ein Trend, daß der
Universalis-Typ und der Totalis-Typ mit einem niedrigeren
Erkrankungsalter einhergehen. Es besteht keine Abhängigkeit von
Vorliegen von anamnestischer Spontanremission, anderen
Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen aus dem atopischen
Formenkreis sowie Erkrankungsdauer. Die topische Immuntherapie mit
Diphenylcyclopropenon gilt als derzeit wirkungsvollster
Therapieansatz. 86 Patienten wurden abschließend damit therapiert.
Ein Halbseitenerfolg, als unabdingbare Voraussetzung zur
Unterscheidung von Spontanremission und Behandlungserfolg, stellte
sich bei 55 Patienten (64%) ein. Vollständiges Wiederwachstum
erzielten 43 Patienten (50,0%). Die mittlere Zeitdauer bis zum
Erreichen des Vollseiteneffekts betrug 47,1 Wochen, zum Erreichen
eines Halbseiteneffekts waren 20,7 Wochen nötig. Therapieerfolg ist
wahrscheinlicher bei dem Multilocularis-Typ und dem Ophiasis-Typ,
unwahrscheinlicher dagegen bei dem Universalis-Typ und dem
Totalis-Typ. Ein Therapieerfolg ist weiterhin wahrscheinlicher, je
kürzer die Erkrankungsdauer und je höher das Erkrankungsalter ist.
Der Behandlungserfolg ist dagegen unabhängig von positiver
Familienanamnese, anamnestischer Spontanremission, assoziierten
Autoimmunerkrankungen und Erkrankungen aus dem atopischen
Formenkreis sowie Nagelwachstumsstörungen. Die Alopecia areata wird
über eine T-zelluläre Immunreaktion moduliert, in deren Verlauf
Zytokine eine wesentliche Rolle spielen. Ein
Einzelnukleotid-Polymorphismus an Position -174 bp der humanen
IL-6-Promotor-Region wurde beschrieben, resultierend aus einer
Substitution von Guanin zu Cytosin. Es zeigte sich eine
Abhängigkeit des Universalis-Typs der Alopecia areata vom Genotyp
CC, während der Multilokularis Typ abhängig von dem Genotyp GG war.
Weitere Patienten müssen untersucht werden, damit diese
Abhängigkeit als uneingeschränkt gilt. Die Abhängigkeit der
Alopecia areata von diesem Gen-Polymorphismus ist erstmals
beschrieben worden.

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