Prospektive Untersuchung interner Osteosynthesen mit resorbierbaren Implantaten in der Vorfußchirurgie
Beschreibung
vor 19 Jahren
Ziel der vorliegenden prospektiven Studie war es, die
Einsatzmöglichkeiten von resorbierbaren
PGA/PLA-Copolymer-Implantaten (LactoSorb) bei verschiedenen
Vorfußrekonstruktionen zu untersuchen. Zwischen November 2001 und
Dezember 2002 wurden insgesamt 93 Patienten (107 Füße) operativ
behandelt. Dabei wurden nicht wie in der Fußchirurgie üblich
Metallimplantate, sondern ausschließlich resorbierbare
LactoSorb-Schrauben und LactoSorb-Pins eingesetzt. Bei LactoSorb
handelt es sich um ein lineares amorphes Copolymer aus 82%
Poly-L-Lactidsäure und 18% Polyglykolsäure. Alle Operationen wurden
von demselben Operateur durchgeführt. Die Patienten wurden gleich
postoperativ mobilisiert. Sie durften den operierten Fuß mit ihrem
vollen Körpergewicht belasten, indem sie einen speziellen
steifsohligen Schuh mit Einlegesohle der Firma Darco trugen.
Folgende Osteotomien wurden durchgeführt: 1) Scarf-Osteotomie am
Metatarsale I (n=84), 2) Chevron-Osteotomie am Metatarsale I
(n=15), 3) Akin-Osteotomie an der Großzehengrundphalanx (n=94), 4)
Scarf-Osteotomie am Metatarsale V (n=4), 5) Chevron-Osteotomie am
Metatarsale V (n=4), 6) Arthrodese des proximalen (PIP) oder
distalen Interphalangealgelenkes (DIP) der Kleinzehen (n=72), 7)
Weil-Osteotomie an den Metatarsalia II bis V (n=62). Alle Patienten
wurden präoperativ, sowie prospektiv in fest geplanten
Zeitabständen (2 Wochen, 6 Wochen, 6 Monate und 1 Jahr
postoperativ) einbestellt und untersucht. Die Datenerhebung
erfolgte durch klinischer und radiologischer Untersuchung, sowie
anhand eines Fragebogens in Bezug auf die subjektive
Patientenzufriedenheit. Von den behandelten Patienten waren 85,0%
mit dem Gesamtergebnis der Operation zufrieden. 93,5% würden einem
Verwandten oder Freund mit demselben Problem zu einer gleichen
Operation raten. Für die Bewertung der klinischen Untersuchung
haben wir den „American Orthopaedic Foot and Ankle Society“-Score
(AOFAS-Score) verwendet. Dieser verbesserte sich statistisch
signifikant von präoperativ 51 auf postoperativ 90 Punkten (p <
0,001). Die Ergebnisse der radiologischen Untersuchung waren im
Durchschnitt wie folgt: Intermetatarsalwinkel M I – M II gemessen
mit der Methode nach Mitchel et al. (präoperativ 11,3° / 1 Jahr
postoperativ 7,6°), Hallux-valgus-Winkel gemessen mit der Methode
nach Mitchel et al. (präoperativ 25,5° / 1 Jahr postoperativ 8,3°),
Intermetatarsalwinkel M IV – M V gemessen mit der Methode nach
Nestor et al. (präoperativ 9,8° / 1 Jahr postoperativ 1,6°), die
Position des tibialen Sesambeines nach der Einteilung von Hardy und
Clapham (präoperativ 5,5 / 1 Jahr postoperativ 2,7), der
Metatarsalindex (präoperativ -1,3mm / 1 Jahr postoperativ -1,5mm).
Die Veränderung dieser Parameter, mit Ausnahme des letzten, war
statistisch signifikant (p < 0,001). Von den insgesamt 72
durchgeführten PIP- und DIP-Arthrodesen kam es bei 44
Interphalangealgelenken der Kleinzehen zu einer Fusion (61,1%).
Alle 62 durchgeführten Weil-Osteotomien heilten aus, 51 (82,3%)
ohne und 11 (17,7%) mit Callusbildung. In dieser Gruppe waren
radiologisch in 10 Fällen Vergrößerung der Bohrlöcher und in 2
Fällen Lysen zu beobachten. Zwei Patientinnen, die am ersten Strahl
operiert worden sind, gaben eine dorsale Druckempfindlichkeit am
Metatarsale I. Bei einer Patientin, die am fünften Strahl operiert
worden ist, entwickelte sich eine tiefe Infektion. Bei zwei
Patientinnen aus der Gruppe der Chevron-Osteotomien kam es zu einem
Versagen der Osteosynthese in den ersten postoperativen Tagen.
Diese fünf Patientinnen wurden wegen der genannten Komplikationen
revidiert. Ein Patient aus der Gruppe der Scarf-Osteotomien erlitt
eine proximale, diaphysäre Fraktur des dorsalen Fragmentes des
Metatarsale I, ohne dass die Osteosynthese durch die resorbierbaren
Schrauben versagte. Die Fraktur wurde konservativ behandelt. Die
resorbierbaren LactoSorb-Implantate bieten bei
Vorfußrekonstruktionen des ersten und fünften Strahles, sowie bei
der Korrektur von Kleinzehendeformitäten, eine gute und sichere
Alternative zu den allgemein verwendeten Metallimplantaten. Sie
haben zusätzlich den Vorteil, dass keine zweite Operation zur
Materialentfernung benötigt wird. Weil-Osteotomien können ebenfalls
mit resorbierbaren LactoSorb-Schrauben fixiert werden, diese weisen
aber nicht die gleiche Stabilität auf wie die Metallschrauben, die
einen kleineren Durchmesser und einen besseren Halt im spongiösen
Knochen des Metatarsalköpfchens haben. Abgesehen von der einen
Infektion, waren bei den restlichen 92 Patienten (106 Füßen) keine
Entzündungs- oder Infektionszeichen, wie Fieber, Rötung,
Überwärmung oder Schwellung zu beobachten. Es gab keine allgemeinen
allergischen Reaktionen auf die resorbierbaren
LactoSorb-Implantate, welche bei den verschiedenen
Vorfußrekonstruktionen der vorliegenden Untersuchung eingesetzt
worden sind.
Einsatzmöglichkeiten von resorbierbaren
PGA/PLA-Copolymer-Implantaten (LactoSorb) bei verschiedenen
Vorfußrekonstruktionen zu untersuchen. Zwischen November 2001 und
Dezember 2002 wurden insgesamt 93 Patienten (107 Füße) operativ
behandelt. Dabei wurden nicht wie in der Fußchirurgie üblich
Metallimplantate, sondern ausschließlich resorbierbare
LactoSorb-Schrauben und LactoSorb-Pins eingesetzt. Bei LactoSorb
handelt es sich um ein lineares amorphes Copolymer aus 82%
Poly-L-Lactidsäure und 18% Polyglykolsäure. Alle Operationen wurden
von demselben Operateur durchgeführt. Die Patienten wurden gleich
postoperativ mobilisiert. Sie durften den operierten Fuß mit ihrem
vollen Körpergewicht belasten, indem sie einen speziellen
steifsohligen Schuh mit Einlegesohle der Firma Darco trugen.
Folgende Osteotomien wurden durchgeführt: 1) Scarf-Osteotomie am
Metatarsale I (n=84), 2) Chevron-Osteotomie am Metatarsale I
(n=15), 3) Akin-Osteotomie an der Großzehengrundphalanx (n=94), 4)
Scarf-Osteotomie am Metatarsale V (n=4), 5) Chevron-Osteotomie am
Metatarsale V (n=4), 6) Arthrodese des proximalen (PIP) oder
distalen Interphalangealgelenkes (DIP) der Kleinzehen (n=72), 7)
Weil-Osteotomie an den Metatarsalia II bis V (n=62). Alle Patienten
wurden präoperativ, sowie prospektiv in fest geplanten
Zeitabständen (2 Wochen, 6 Wochen, 6 Monate und 1 Jahr
postoperativ) einbestellt und untersucht. Die Datenerhebung
erfolgte durch klinischer und radiologischer Untersuchung, sowie
anhand eines Fragebogens in Bezug auf die subjektive
Patientenzufriedenheit. Von den behandelten Patienten waren 85,0%
mit dem Gesamtergebnis der Operation zufrieden. 93,5% würden einem
Verwandten oder Freund mit demselben Problem zu einer gleichen
Operation raten. Für die Bewertung der klinischen Untersuchung
haben wir den „American Orthopaedic Foot and Ankle Society“-Score
(AOFAS-Score) verwendet. Dieser verbesserte sich statistisch
signifikant von präoperativ 51 auf postoperativ 90 Punkten (p <
0,001). Die Ergebnisse der radiologischen Untersuchung waren im
Durchschnitt wie folgt: Intermetatarsalwinkel M I – M II gemessen
mit der Methode nach Mitchel et al. (präoperativ 11,3° / 1 Jahr
postoperativ 7,6°), Hallux-valgus-Winkel gemessen mit der Methode
nach Mitchel et al. (präoperativ 25,5° / 1 Jahr postoperativ 8,3°),
Intermetatarsalwinkel M IV – M V gemessen mit der Methode nach
Nestor et al. (präoperativ 9,8° / 1 Jahr postoperativ 1,6°), die
Position des tibialen Sesambeines nach der Einteilung von Hardy und
Clapham (präoperativ 5,5 / 1 Jahr postoperativ 2,7), der
Metatarsalindex (präoperativ -1,3mm / 1 Jahr postoperativ -1,5mm).
Die Veränderung dieser Parameter, mit Ausnahme des letzten, war
statistisch signifikant (p < 0,001). Von den insgesamt 72
durchgeführten PIP- und DIP-Arthrodesen kam es bei 44
Interphalangealgelenken der Kleinzehen zu einer Fusion (61,1%).
Alle 62 durchgeführten Weil-Osteotomien heilten aus, 51 (82,3%)
ohne und 11 (17,7%) mit Callusbildung. In dieser Gruppe waren
radiologisch in 10 Fällen Vergrößerung der Bohrlöcher und in 2
Fällen Lysen zu beobachten. Zwei Patientinnen, die am ersten Strahl
operiert worden sind, gaben eine dorsale Druckempfindlichkeit am
Metatarsale I. Bei einer Patientin, die am fünften Strahl operiert
worden ist, entwickelte sich eine tiefe Infektion. Bei zwei
Patientinnen aus der Gruppe der Chevron-Osteotomien kam es zu einem
Versagen der Osteosynthese in den ersten postoperativen Tagen.
Diese fünf Patientinnen wurden wegen der genannten Komplikationen
revidiert. Ein Patient aus der Gruppe der Scarf-Osteotomien erlitt
eine proximale, diaphysäre Fraktur des dorsalen Fragmentes des
Metatarsale I, ohne dass die Osteosynthese durch die resorbierbaren
Schrauben versagte. Die Fraktur wurde konservativ behandelt. Die
resorbierbaren LactoSorb-Implantate bieten bei
Vorfußrekonstruktionen des ersten und fünften Strahles, sowie bei
der Korrektur von Kleinzehendeformitäten, eine gute und sichere
Alternative zu den allgemein verwendeten Metallimplantaten. Sie
haben zusätzlich den Vorteil, dass keine zweite Operation zur
Materialentfernung benötigt wird. Weil-Osteotomien können ebenfalls
mit resorbierbaren LactoSorb-Schrauben fixiert werden, diese weisen
aber nicht die gleiche Stabilität auf wie die Metallschrauben, die
einen kleineren Durchmesser und einen besseren Halt im spongiösen
Knochen des Metatarsalköpfchens haben. Abgesehen von der einen
Infektion, waren bei den restlichen 92 Patienten (106 Füßen) keine
Entzündungs- oder Infektionszeichen, wie Fieber, Rötung,
Überwärmung oder Schwellung zu beobachten. Es gab keine allgemeinen
allergischen Reaktionen auf die resorbierbaren
LactoSorb-Implantate, welche bei den verschiedenen
Vorfußrekonstruktionen der vorliegenden Untersuchung eingesetzt
worden sind.
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