PerflubronTM 60% als Supplement zur Volumentherapie im hämorrhagischen Schock: Effekte auf Sauerstofftransport und Gewebeoxygenierung
Beschreibung
vor 19 Jahren
In der vorliegenden, randomisierten und verblindeten Studie wurden
die Effekte von PerflubronTM 60% als Supplement zur konventionellen
Volumentherapie des hämorrhagischen Schocks auf Sauerstofftransport
und Gewebeoxygenierung untersucht. Die Studie wurde am
experimentellen Modell des splenektomierten, narkotisierten Hundes
durchgeführt. Nach der chirurgischen Präparation und einer
Stabilisierungsphase erfolgte die Induktion eines hämorrhagischen
Schocks mittels Blutentzug bis zu einem Mittleren Arteriellen Druck
von 45 mmHg. Das Modell war über die im Verlauf der Hypotension
eingegangene Sauerstoffschuld standardisiert, die definierte
Schocktiefe war mit 120 ml/kg KG eingegangener Sauerstoffschuld
erreicht. Durch Randomisierung erfolgte die Zuordnung der Tiere in
zwei Gruppen. In der HES-Gruppe wurde das entzogene Blutvolumen
normovolämisch mit 6% HES 200000 ersetzt. In der PFC-Gruppe wurden
2,7 g/kg KG PerflubronTM 60% infundiert und die verbleibende
Differenz zum entzogenen Blutvolumen mit 6% HES 200000 ersetzt. Ab
dem Therapiezeitpunkt wurden die Tiere beider Gruppen mit 100% O2
beatmet. Messungen fanden nach der Stabilisierungsphase, im Schock,
direkt nach Therapie, sowie 30, 60 und 180 Minuten nach Therapie
statt. Für die vorliegende Arbeit wurden die Parameter des
systemischen Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung unter
besonderer Berücksichtigung der regionalen, intestinal-mukosalen
Situation untersucht. Weiterhin umfaßten die Messungen
hämodynamische Werte, sowie Parameter zu Myokardfunktion und
–oxygenierung. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen sich
wie folgt zusammenfassen: Die Messungen zu systemischem
Sauerstofftransport und Gewebeoxygenierung zeigten, daß der
arterielle Sauerstoffpartialdruck in der PFC-Gruppe aufgrund der
verbesserten Löslichkeit von Sauerstoff in Plasma signifikant
stärker anstieg als in der HES-Gruppe. Der Plasmaanteil am
Sauerstoffangebot war in der PFC-Gruppe um 20% höher als in der
HES-Gruppe und führte zu einem höheren systemischen
Sauerstoffangebot. Dies ermöglichte in der PFC-Gruppe einen höheren
Sauerstoffverbrauch der Tiere und als Zeichen einer verbesserten
Gewebeoxygenierung eine temporäre Senkung der Sauerstoffschuld. Die
Messung des Gewebesauerstoffpartialdruckes auf der intestinalen
Mukosaoberfläche ergab in der PFC-Gruppe einen um 4-8 mmHg höheren
Medianwert des PO2 als in der HES-Gruppe bis 60 Minuten nach
Therapie. Insbesondere fanden sich in der PFC-Gruppe signifikant
weniger hypoxische Werte. Die PFC-Supplementierung führte in der
vorliegenden Studie zu keinem relevanten Unterschied in der
Überlebenszeit. Aufgrund der nur initial durchgeführten Therapie
starben alle Tiere als Folge von kapillären Flüssigkeitsverlusten
im kardialen Versagen. Unsere Studie zeigt, daß durch die
Supplementierung der konventionellen Volumentherapie des
hämorrhagischen Schocks mit PerflubronTM 60% eine temporäre
Verbesserung des Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung
erzielt werden kann. Durch den Einsatz von PerflubronTM 60% in der
prähospitalen Therapie könnten daher theoretisch die Letalität und
die Spätfolgen des hämorrhagischen Schocks gesenkt werden.
die Effekte von PerflubronTM 60% als Supplement zur konventionellen
Volumentherapie des hämorrhagischen Schocks auf Sauerstofftransport
und Gewebeoxygenierung untersucht. Die Studie wurde am
experimentellen Modell des splenektomierten, narkotisierten Hundes
durchgeführt. Nach der chirurgischen Präparation und einer
Stabilisierungsphase erfolgte die Induktion eines hämorrhagischen
Schocks mittels Blutentzug bis zu einem Mittleren Arteriellen Druck
von 45 mmHg. Das Modell war über die im Verlauf der Hypotension
eingegangene Sauerstoffschuld standardisiert, die definierte
Schocktiefe war mit 120 ml/kg KG eingegangener Sauerstoffschuld
erreicht. Durch Randomisierung erfolgte die Zuordnung der Tiere in
zwei Gruppen. In der HES-Gruppe wurde das entzogene Blutvolumen
normovolämisch mit 6% HES 200000 ersetzt. In der PFC-Gruppe wurden
2,7 g/kg KG PerflubronTM 60% infundiert und die verbleibende
Differenz zum entzogenen Blutvolumen mit 6% HES 200000 ersetzt. Ab
dem Therapiezeitpunkt wurden die Tiere beider Gruppen mit 100% O2
beatmet. Messungen fanden nach der Stabilisierungsphase, im Schock,
direkt nach Therapie, sowie 30, 60 und 180 Minuten nach Therapie
statt. Für die vorliegende Arbeit wurden die Parameter des
systemischen Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung unter
besonderer Berücksichtigung der regionalen, intestinal-mukosalen
Situation untersucht. Weiterhin umfaßten die Messungen
hämodynamische Werte, sowie Parameter zu Myokardfunktion und
–oxygenierung. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit lassen sich
wie folgt zusammenfassen: Die Messungen zu systemischem
Sauerstofftransport und Gewebeoxygenierung zeigten, daß der
arterielle Sauerstoffpartialdruck in der PFC-Gruppe aufgrund der
verbesserten Löslichkeit von Sauerstoff in Plasma signifikant
stärker anstieg als in der HES-Gruppe. Der Plasmaanteil am
Sauerstoffangebot war in der PFC-Gruppe um 20% höher als in der
HES-Gruppe und führte zu einem höheren systemischen
Sauerstoffangebot. Dies ermöglichte in der PFC-Gruppe einen höheren
Sauerstoffverbrauch der Tiere und als Zeichen einer verbesserten
Gewebeoxygenierung eine temporäre Senkung der Sauerstoffschuld. Die
Messung des Gewebesauerstoffpartialdruckes auf der intestinalen
Mukosaoberfläche ergab in der PFC-Gruppe einen um 4-8 mmHg höheren
Medianwert des PO2 als in der HES-Gruppe bis 60 Minuten nach
Therapie. Insbesondere fanden sich in der PFC-Gruppe signifikant
weniger hypoxische Werte. Die PFC-Supplementierung führte in der
vorliegenden Studie zu keinem relevanten Unterschied in der
Überlebenszeit. Aufgrund der nur initial durchgeführten Therapie
starben alle Tiere als Folge von kapillären Flüssigkeitsverlusten
im kardialen Versagen. Unsere Studie zeigt, daß durch die
Supplementierung der konventionellen Volumentherapie des
hämorrhagischen Schocks mit PerflubronTM 60% eine temporäre
Verbesserung des Sauerstofftransportes und der Gewebeoxygenierung
erzielt werden kann. Durch den Einsatz von PerflubronTM 60% in der
prähospitalen Therapie könnten daher theoretisch die Letalität und
die Spätfolgen des hämorrhagischen Schocks gesenkt werden.
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