Angiogenetische Faktoren in Plasma und Urin bei Kindern mit Hämangiomen

Angiogenetische Faktoren in Plasma und Urin bei Kindern mit Hämangiomen

Beschreibung

vor 19 Jahren
Der basic fibroblast growth factor (bFGF) und der vascular
endothelial growth factor (VEGF) sind Wachstumsfaktoren der Familie
der Zytokine, die eine wichtige Rolle in der Angiogenese sowohl in
physiologischen, als auch in pathologischen Prozessen spielen. Bei
der Entstehung von kindlichen Hämangiomen wird den beiden
Wachstumsfaktoren aufgrund ihrer starken angiogenetischen Potenz
ein hoher Stellenwert zugesprochen. In dieser Arbeit wurden die
Plasmakonzentrationen von bFGF und VEGF und die Konzentrationen von
bFGF im Urin bei Patienten mit Hämangiomen gemessen. Es wurde
untersucht, ob die Konzentrationen beider Faktoren erhöht sind und
ob erhöhte Spiegel mit den klinischen Parametern korrelieren. Unter
Verwendung des enzyme linked immunosorbent assay wurden die
Konzentrationen von VEGF und bFGF im EDTA-Plasma bei gesunden
Säuglingen und Kleinkindern (Kontrollgruppe) und bei Säuglingen und
Kleinkindern mit Hämangiomen (Patientengruppe) gemessen. Zudem
wurde die bFGF Konzentration im Urin bestimmt. Klinische Merkmale
wie Größe und Beschaffenheit der Hämangiome wurden dokumentiert.
Erhöhte Werte von bFGF und VEGF im Plasma wurden bei Patienten mit
grossen Hämangiomen (> 5cm) und hoher Wachstumstendenz gefunden.
Die gemessenen Werte von bFGF im Urin waren im Vergleich zur
Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht. Bei einer Patientin mit
diffuser neonataler Hämangiomatose lagen die Konzentrationen beider
Faktoren signifikant höher als bei der Kontrollgruppe. Unter der
anti-angiogenetischen Therapie mit Interferon-α2a kam es zu einem
starken Abfall der zu Beginn der Behandlung hohen VEGF
Plasmaspiegel. Die Behandlung zeigte keinen wesentlichen Einfluss
auf die hohen bFGF Konzentration im Plasma und Urin. Diese Arbeit
zeigt, dass insbesondere bei Patienten mit großen und
proliferierenden Hämangiomen erhöhte Konzentrationen der
Angiogenesefaktoren VEGF und bFGF im Plasma und Urin gemessen
werden können. Aufgrund der inter- sowie intraindividuellen
Schwankungen der Plasmaspiegel beider Faktoren ist allerdings der
klinische Nutzen zur Verlaufsbeurteilung eingeschränkt. Dennoch mag
gerade bei den systemischen Formen, den Hämangiomatosen, in Zukunft
die Messung von Angiogenesefaktoren für die Therapiekontrolle einer
anti-angiogenetischen Behandlung eine wichtige Rolle spielen.

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