Stabilität und Veränderung der Geschlechtsrollenorientierung und anderer psychosozialer Ressourcen alkoholabhängiger Männer und Frauen zu zwei Messzeitpunkten
Beschreibung
vor 19 Jahren
Gegenstand Bislang wurden Risiko und Rückfall des Alkoholismus
vorwiegend nach geschlechtsspezifischen, und weniger nach
geschlechtsrollenspezifischen Aspekten diskutiert. In der
vorliegenden Studie wird neben der Verteilung der
Geschlechtsrollentypen die Hypothese der traditionellen Femininität
(als unspezifischem Risikofaktor) überprüft und ihr Zusammenhang
mit ausgewählten Persönlichkeitsressourcen wie Kohärenzsinn,
Stressverarbeitung, Anomie-Index sowie subjektive Lebensqualität
untersucht. Sechs Monate nach dem stationären Aufenthalt wird in
einer katamnestischen Untersuchung überprüft, welche Veränderungen
die Geschlechtsrollenorientierung sowie andere psychosoziale
Ressourcen der Patienten in diesem Zeitraum zeigen, und inwieweit
die Ausprägung der Ressourcen bei Erstbefragung als Prädiktoren für
das spätere Abstinenzverhalten und für die Therapiewahl fungieren.
Zudem wird der potenzielle Einfluss verschiedener Therapiemaßnahmen
auf die Ressourcen untersucht. Methode Die
Geschlechtsrollenorientierung wurde mit dem GEPAQ von Runge, Frey
et al. 1981 (in der deutschen Übersetzung des EPAQ von Spence,
Helmreich 1978) als Selbstbild erfasst. In einer Erstbefragung
konnten 193 Patienten untersucht werden. Ein halbes Jahr nach dem
stationären Aufenthalt wurden 81 Patienten auf postalem Weg erneut
befragt. Die Rücklaufquote beträgt 41,97%. Ergebnisse Ein Mangel an
instrumentellen Eigenschaften geht mit einem erhöhten
Rückfallrisiko sowie schlechteren Persönlichkeitsressourcen einher.
Die meisten Patienten sind in Erst- und Nachbefragung androgyn und
feminin orientiert, wobei im Verlauf von Erst- zu Nachbefragung ein
prozentualer Anstieg der Androgynen und eine Reduktion der
Femininen festzustellen ist. Zum Zeitpunkt der Erstbefragung sind
Männer am häufigsten androgyn orientiert (41,2 %), Frauen feminin
(42,0%). Bei Nachbefragung sind beide Geschlechter am häufigsten
androgyn orientiert, nämlich 61,1% der männlichen und 43,2% der
weiblichen Patienten. Eine Berücksichtigung der
Geschlechtsrollenorientierung erbachte im Vergleich zur bloßen
geschlechtsspezifischen Analyse differenziertere Ergebnisse, und
konnte die These vom Risikofaktor Weiblichkeit bzw. vom
Zusammenhang eines Mangels an Instrumentalität und schwachen
psychosozialen Ressourcen sowie hohem Rückfallrisiko bekräftigen.
vorwiegend nach geschlechtsspezifischen, und weniger nach
geschlechtsrollenspezifischen Aspekten diskutiert. In der
vorliegenden Studie wird neben der Verteilung der
Geschlechtsrollentypen die Hypothese der traditionellen Femininität
(als unspezifischem Risikofaktor) überprüft und ihr Zusammenhang
mit ausgewählten Persönlichkeitsressourcen wie Kohärenzsinn,
Stressverarbeitung, Anomie-Index sowie subjektive Lebensqualität
untersucht. Sechs Monate nach dem stationären Aufenthalt wird in
einer katamnestischen Untersuchung überprüft, welche Veränderungen
die Geschlechtsrollenorientierung sowie andere psychosoziale
Ressourcen der Patienten in diesem Zeitraum zeigen, und inwieweit
die Ausprägung der Ressourcen bei Erstbefragung als Prädiktoren für
das spätere Abstinenzverhalten und für die Therapiewahl fungieren.
Zudem wird der potenzielle Einfluss verschiedener Therapiemaßnahmen
auf die Ressourcen untersucht. Methode Die
Geschlechtsrollenorientierung wurde mit dem GEPAQ von Runge, Frey
et al. 1981 (in der deutschen Übersetzung des EPAQ von Spence,
Helmreich 1978) als Selbstbild erfasst. In einer Erstbefragung
konnten 193 Patienten untersucht werden. Ein halbes Jahr nach dem
stationären Aufenthalt wurden 81 Patienten auf postalem Weg erneut
befragt. Die Rücklaufquote beträgt 41,97%. Ergebnisse Ein Mangel an
instrumentellen Eigenschaften geht mit einem erhöhten
Rückfallrisiko sowie schlechteren Persönlichkeitsressourcen einher.
Die meisten Patienten sind in Erst- und Nachbefragung androgyn und
feminin orientiert, wobei im Verlauf von Erst- zu Nachbefragung ein
prozentualer Anstieg der Androgynen und eine Reduktion der
Femininen festzustellen ist. Zum Zeitpunkt der Erstbefragung sind
Männer am häufigsten androgyn orientiert (41,2 %), Frauen feminin
(42,0%). Bei Nachbefragung sind beide Geschlechter am häufigsten
androgyn orientiert, nämlich 61,1% der männlichen und 43,2% der
weiblichen Patienten. Eine Berücksichtigung der
Geschlechtsrollenorientierung erbachte im Vergleich zur bloßen
geschlechtsspezifischen Analyse differenziertere Ergebnisse, und
konnte die These vom Risikofaktor Weiblichkeit bzw. vom
Zusammenhang eines Mangels an Instrumentalität und schwachen
psychosozialen Ressourcen sowie hohem Rückfallrisiko bekräftigen.
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