Effektivität des PROSIT-Interventionsprogramms in Bezug auf die Blutglukoseeinstellung bei Typ 2-diabetischen Patienten

Effektivität des PROSIT-Interventionsprogramms in Bezug auf die Blutglukoseeinstellung bei Typ 2-diabetischen Patienten

Beschreibung

vor 19 Jahren
Das 1993 initiierte PROSIT-Projekt ist das erste
Disease-Management-Programm für Diabetes in Deutschland. Es hat
sich eine gute Versorgung der Patienten mit Diabetes mellitus und
die Aufnahme des Screenings auf Mikroalbumin im Urin in die
Regelversorgung von diabetischen Patienten zum Ziel gesetzt. Des
weiteren setzt sich PROSIT für den Aufbau dauerhafter
Behandlungsstrukturen für die Patientenversorgung ein, um so zur
Verringerung diabetesbedingter Folgeerkrankungen beizutragen. Ziel
der vorliegenden longitudinalen Analyse war, die Effekte des
PROSIT-Projekts auf die Blutglukoseeinstellung bei Patienten mit
Diabetes mellitus Typ 2 zu untersuchen und die Effektivität eines
solchen Disease-Management-Programms in der Diabetesversorgung zu
belegen. Dazu wurden Daten aus der PROSIT-Datenbank des Zeitraums
01/1997 bis 09/2001 herangezogen und 2 Patientenkohorten gebildet,
die sich durch Einschlusszeitpunkt (Kohorte 1: 01/97-12/98, Kohorte
2: 01/99-09/01) und Beobachtungsdauer unterscheiden. Im
analysierten Beobachtungszeitraum ist ein hochsignifikanter
Rückgang des HbA1c-Mittelwerts von 7,6 % bzw. 7,5 % auf 7,1 % in
den beiden untersuchten Kohorten zu verzeichnen. Der Anteil der
Patienten im HbA1c-Zielbereich (≤ 65 Jahre: HbA1c ≤ 6%, > 65
Jahre: HbA1c ≤ 7%) steigt von 32,3 % bzw. 28,2 % auf 34,1 % bzw.
36,5 % und gleichzeitig sinkt der Anteil der Patienten im
HbA1c-Risikobereich (HbA1c > 8,5%) von 28,1 % bzw. 17,7 % auf
12,9 % bzw. 8,8 %. Bei der Analyse der Diabetestherapie zeigt sich
in beiden Kohorten eine kontinuierliche Zunahme der Insulintherapie
mit ansteigender Häufigkeit der intensivierten Insulintherapie. Zur
Therapie mit oralen Antidiabetika werden vermehrt neuere
Substanzklassen wie Meglitinide und Insulinsensitizer eingesetzt,
denen in neueren Studien gute Wirksamkeit bei niedriger
Nebenwirkungsrate bescheinigt wird. Die Gesamtheit der in dieser
Arbeit durchgeführten Analysen zeigt, dass durch strukturierte und
evaluierte Intervention, wie sie im PROSIT-Projekt erfolgt, bei
Patienten mit Diabetes eine deutliche Verbesserung der
Blutglukoseeinstellung erreicht werden kann. Es ist jedoch
anzumerken, dass in vielen Fällen noch unzureichend auf schlechte
HbA1c-Werte reagiert wird und eine weitere Therapieintensivierung
gemäß den ausgesprochenen Therapie-empfehlungen vorgenommen werden
sollte. Daher sind in Zukunft weitere Anstrengungen nötig, um die
Versorgung der Patienten mit Diabetes zu optimieren.

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