Wie viel Politik steckt in den Trump Trials?

Wie viel Politik steckt in den Trump Trials?

In New York muss Donald Trump eine Riesensumme abliefern, weil er Finanzunterlagen gefälscht habe, urteilt ein Richter. Was ist dran an Trumps Verteidigung, das sei ein politisches Verdikt?
26 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Mit falschen Angaben über sein Vermögen habe Donald Trump
günstige Kredite erschlichen, heisst es in dem jüngsten Urteil
aus dem Supreme Court des Staats New York. Deswegen muss er 355
Millionen Dollar Gewinn abliefern, mit Zinsen sogar rund 450
Millionen Dollar. 


Sofort kündigte der 77-jährige Präsidentschaftskandidat an,
Berufung einzulegen. Der Republikaner beschuldigte den Richter,
korrupt zu sein, ebenso die New Yorker Staatsanwältin und
Justizministerin Letitia James, die Demokratin, die Trump vor das
Gericht gestellt hatte. Laut Trump stecken sein politischer
Widersacher, US-Präsident Joe Biden, sowie das
US-Justizministerium hinter den Prozessen.


Auch in Georgia lässt Trump seine Verbündeten mit harten Methoden
gegen die Justiz vorgehen. Dort beschuldigt ihn Staatsanwältin
Fani Willis, er habe eine Verschwörung angezettelt, um das
Resultat der Präsidentschaftswahl 2020 zu kippen. Mitglieder
eines Geschworenengremiums erhielten dort Morddrohungen. Und
unvermittelt fand sich Willis selbst vergangene Woche im
Zeugenstand. Ein Mitangeklagter Trumps will sie wegen eines
Interessenkonflikts aus dem Prozess entfernen, nachdem sie eine
Affäre mit einem ihrer Untersuchungsleiter hatte. In einer
spektakulären Anhörung wehrte sich Willis gegen die Vorwürfe.


Was steckt hinter den anzüglichen Anschuldigungen? Wie sehr
schadet Willis’ Liebschaft dem Strafprozess, den sie persönlich
vorangetrieben hat? Was ist dran an Donald Trumps Vorwurf, die
Justiz in den USA sei verpolitisiert? Finden auch die
Strafverfahren gegen Trump noch vor den Wahlen statt? Und welche
Rolle spielt dabei der Supreme Court in Washington? 


Über diese Fragen diskutieren Isabelle Jacobi, Chefredaktorin des
«Bund», und Fabian Fellmann, USA-Korrespondent des
«Tages-Anzeigers», in der jüngsten Folge von «Alles klar,
Amerika?», dem Podcast zur US-Politik, produziert von Laura
Bachmann.


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