Biden, der lügende Ponysoldat und das hohe Alter
Der US-Präsident wirkte in Vietnam so wirr, dass ein Video davon
viral ging. Sein Alter wird im Wahlkampf zunehmend zum Thema. Dabei
ist er nicht der einzige greise Politiker.
22 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die 80 Altersjahre sind Joe Biden zunehmend anzumerken. Mitten in
einer Medienkonferenz in Vietnam verlor sich der US-Präsident
zuletzt in der Schilderung einer Familienanekdote. Er setzte an,
um von seinem Bruder und einem Westernfilm mit John Wayne zu
erzählen, verhedderte sich im Kopfschmuck der Indianer und
stolperte schliesslich in seine Pointe, den eigenwilligen
Kraftausdruck «lying dog-faced pony soldier», in etwa «lügender
hundegesichtiger Ponysoldat», der in der deutschen Übersetzung
nur unwesentlich merkwürdiger wirkt als in der bidenschen
Originalfassung.
Das fortgeschrittene Alter des Präsidenten wird auch im Wahlkampf
zunehmend zum Thema. In Umfragen äussert sich eine Mehrheit der
Amerikanerinnen und Amerikaner kritisch zu Bidens Alter. Eine
andere Kandidatur ist in der Demokratischen Partei aber nicht in
Sicht. Auch der Favorit der Republikaner, Donald Trump, ist mit
bald 78 Jahren nicht mehr der Jüngste. Damit dürfte es im
kommenden Jahr zu einem Duell der beiden alten weissen Männer um
die US-Präsidentschaft kommen.
Das Rätsel um den Ponysoldaten ist gelöst
Die Vergreisung der US-Politik beschäftigt auch den Kongress.
Senatorin Dianne Feinstein hält mit über 90 Jahren am Amt fest,
ihre Freundin Nancy Pelosi will mit 83 Jahren noch einmal für das
Abgeordnetenhaus kandidieren. Warum sind die US-Politiker so alt?
Warum stehen den Wählerinnen und Wählern keine jüngeren
Präsidentschaftskandidaten zur Auswahl? Und warum lassen die
greisen Politiker einfach nicht von der Macht? Darüber
diskutieren Isabelle Jacobi, Chefredaktorin des «Bund», und
Fabian Fellmann, USA-Korrespondent des «Tages-Anzeigers», in der
jüngsten Ausgabe von «Alles klar, Amerika?», dem USA-Podcast von
Tamedia, produziert von Tobias Holzer.
Bidens Zitat sind US-Medien im Übrigen inzwischen auf den Grund
gegangen. Es ist in keinem Film wörtlich zu finden, doch erinnert
es an eine Stelle in «‹Pony Soldier› starring Tyrone Power». John
Wayne spielt nicht mit.
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