Amerika streitet um seine Geschichte
Notwendigkeit oder Nestbeschmutzung? US-Präsident Biden gedachte
des Massakers an Afroamerikanern in Tulsa vor 100 Jahren.
Willkommen zu einer neuen Folge des USA-Podcasts.
18 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
US-Präsident Joe Biden hat die Amerikanerinnen und Amerikaner
dazu aufgerufen, sich mit der rassistischen Geschichte ihres
Landes auseinanderzusetzen: «Wir sollten das Gute, das Schlechte,
alles kennen. Das ist es, was grosse Nationen tun. Sie kommen mit
ihren dunklen Seiten zurecht. Und wir sind eine grosse Nation»,
sagte Biden in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma. Der US-Präsident
gedachte mit seiner Rede des Massakers am 1. Juni 1921. Damals
hatte ein weisser Mob das Viertel Greenwood angegriffen und nach
Schätzungen rund 300 Schwarze getötet. Die Häuser und Wohnungen
von 10’000 Menschen wurden zerstört.
Biden traf in Tulsa die letzten drei noch lebenden Zeitzeugen,
die angeblich zwischen 101 und 107 Jahre alt sind. «Meine
amerikanischen Mitbürger, das war kein Aufstand. Das war ein
Massaker. Eines der schlimmsten in unserer Geschichte», betonte
Biden. Der US-Präsident wies auf aktuelle Parallelen hin: den
Aufmarsch Rechtsradikaler in Charlottesville 2017, den Sturm auf
das Capitol und die Wahllügen Donald Trumps.
Bidens Auftritt kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Amerikaner
um ihre Geschichte streiten. Während sich der Präsident den
unvorteilhaften Seiten der US-Geschichte stellt, wollen viele
Republikaner und vor allem die Anhänger Donald Trumps nichts
davon wissen. Gleichzeitig hat die Regierung Biden ihren
Anfangsschwung eingebüsst. Der Präsident bekundet Mühe, seine
ehrgeizigen Reformvorhaben durch den Kongress zu bringen. Und zu
allem Übel steigt die Kriminalität in den USA markant
an.
Darüber unterhalten sich Martin Kilian, langjähriger
USA-Korrespondent, und Christof Münger, Leiter des Ressorts
International der Tamedia-Redaktion in Zürich, in einer neuen
Folge des Podcasts «Alles klar, Amerika?»
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