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Beschreibung
vor 2 Jahren
Prof. Ralph Brinks ist Mathematiker und Epidemiologe und Inhaber
eines Lehrstuhls für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der
Fakultät Gesundheit an der Universität Witten-Herdecke. Zugleich
ist Ralph Brinks Mitglied der Corona-Daten-Analyse-Gruppe an der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Mathematik, Medizin,
Statistik, Epidemiologie: Wie hängen all diese Fachgebiete
zusammen? Im Gespräch mit Niko Härting erklärt Ralph Brinks die
Bedeutung von Modellen und Vorhersagen in der Epidemiologie. Er
legt dar, dass es für solide Vorhersagen einer soliden Datenbasis
bedarf. Hieran fehlt es jedoch bis heute häufig. Wenn Modelle und
Vorhersagen grundlegende Kriterien – etwa über das Alter von
Infizierten und über Vorerkrankungen – ausblenden, ist ihre
Aussagekraft begrenzt, die Präzision lässt zu wünschen übrig. Wer
aus Handydaten Bewegungsbilder ableitet und auf dieser Grundlage
Vorhersagen über Ansteckungszahlen trifft, kommt zu Prognosen, die
sich im Ungefähren und Spekulativen verlieren. Über Ansteckungsorte
und –wege ist auch im dritten Corona-Jahr immer noch wenig bekannt.
Es fehlt an einer systematischen Erfassung entsprechender Daten:
Wie alt sind die Infizierten, welche Berufe und Vorerkrankungen
haben sie, wohnen sie allein in einem Penthouse oder beengt mit
vielen Angehörigen in einer kleinen Wohnung? All dies wird nicht
gefragt und nicht zentral beim Robert-Koch-Institut gemeldet,
sodass es nicht verwunderlich ist, dass wir in der Corona-Krise
nach wie vor in vielerlei Hinsicht im Nebel tappen. Dass es „der
Datenschutz“ sein soll, der Erhebungen und Untersuchungen
verhindert, ist eine Ausrede, die trotz ständiger Wiederholung eine
Ausrede bleibt. Ralph Brinks zeigt in dem Gespräch auch auf, welche
Art von Studien immer wieder verabsäumt wurden. Hat man eigentlich
einmal in einer Stadt die Schulen geschlossen und in der
Nachbarstadt die Schulen geöffnet gehalten, um festzustellen, ob
und wie sich Schulschließungen auf die Verbreitung des Virus
auswirken?
eines Lehrstuhls für Medizinische Biometrie und Epidemiologie der
Fakultät Gesundheit an der Universität Witten-Herdecke. Zugleich
ist Ralph Brinks Mitglied der Corona-Daten-Analyse-Gruppe an der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Mathematik, Medizin,
Statistik, Epidemiologie: Wie hängen all diese Fachgebiete
zusammen? Im Gespräch mit Niko Härting erklärt Ralph Brinks die
Bedeutung von Modellen und Vorhersagen in der Epidemiologie. Er
legt dar, dass es für solide Vorhersagen einer soliden Datenbasis
bedarf. Hieran fehlt es jedoch bis heute häufig. Wenn Modelle und
Vorhersagen grundlegende Kriterien – etwa über das Alter von
Infizierten und über Vorerkrankungen – ausblenden, ist ihre
Aussagekraft begrenzt, die Präzision lässt zu wünschen übrig. Wer
aus Handydaten Bewegungsbilder ableitet und auf dieser Grundlage
Vorhersagen über Ansteckungszahlen trifft, kommt zu Prognosen, die
sich im Ungefähren und Spekulativen verlieren. Über Ansteckungsorte
und –wege ist auch im dritten Corona-Jahr immer noch wenig bekannt.
Es fehlt an einer systematischen Erfassung entsprechender Daten:
Wie alt sind die Infizierten, welche Berufe und Vorerkrankungen
haben sie, wohnen sie allein in einem Penthouse oder beengt mit
vielen Angehörigen in einer kleinen Wohnung? All dies wird nicht
gefragt und nicht zentral beim Robert-Koch-Institut gemeldet,
sodass es nicht verwunderlich ist, dass wir in der Corona-Krise
nach wie vor in vielerlei Hinsicht im Nebel tappen. Dass es „der
Datenschutz“ sein soll, der Erhebungen und Untersuchungen
verhindert, ist eine Ausrede, die trotz ständiger Wiederholung eine
Ausrede bleibt. Ralph Brinks zeigt in dem Gespräch auch auf, welche
Art von Studien immer wieder verabsäumt wurden. Hat man eigentlich
einmal in einer Stadt die Schulen geschlossen und in der
Nachbarstadt die Schulen geöffnet gehalten, um festzustellen, ob
und wie sich Schulschließungen auf die Verbreitung des Virus
auswirken?
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