MAGAZIN: Leben in Deutschland als „Geduldete“ | herIDEA

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„Das kann man wahrscheinlich schwer im ganzen Ausmaß nachfühlen, wenn man davon überhaupt nicht betroffen ist. Aber vielleicht schon nachvollziehen, dass es schlimm ist immer zu wissen, vielleicht bin ich noch sechs Jahre hier oder vielleicht bin...
34 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

„Das kann man wahrscheinlich schwer im ganzen Ausmaß
nachfühlen, wenn man davon überhaupt nicht betroffen ist. Aber
vielleicht schon nachvollziehen, dass es schlimm ist immer zu
wissen, vielleicht bin ich noch sechs Jahre hier oder vielleicht
bin ich mein ganzes Leben hier oder vielleicht nur noch bis
übermorgen.“
Mehr als 220.000 Menschen leben mit einer Duldung
in Deutschland. Damit bewegen sie sich rechtlich gesehen in einer
Grauzone: Sie sind ausreisepflichtig, können aber aus diversen
Gründen nicht abgeschoben werden. Ohne Aufenthaltsberechtigung
müssen sie mit vielen Einschränkungen und Verboten leben. Viele
bekamen ihre Duldung von ihren Eltern vererbt, obwohl sie in
Deutschland aufgewachsen oder sogar geboren sind.


 


Johanna Wintermantel engagiert sich bereits seit vielen Jahren
für Menschen mit Duldungsstatus und begleitet sie auf ihrem Weg.
Sie arbeitet als freie Journalistin für den freien Sender „Radio
Dreyeckland“ in Freiburg sowie im Freiburger Forum „Aktiv gegen
Ausgrenzung“ mit. Im Interview erzählt sie, was eine Duldung im
Detail bedeutet, welche Entwicklungen es in den letzten Jahren
gab und vor allem, wie sich ein Leben in Duldung auf die
Betroffenen auswirkt.



„Unglaublich viele Menschen, die ich kenne, schlucken
Beruhigungsmittel und Antidepressiva und sind im psychiatrischer,
mehr oder weniger guter Behandlung, weil sie eben schon
traumatisiert hierher kommen. Und dann kommt diese Unsicherheit
drauf und das lähmt Menschen.“

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