MdbK [talk] #019: LINK IN BIO - Post-Digital Self. Die Kunst der modernen Maskerade

MdbK [talk] #019: LINK IN BIO - Post-Digital Self. Die Kunst der modernen Maskerade

Post-Digital Self. Die Kunst der modernen Maskerade
27 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Wie werden heute im digitalen Alltag die Frage & Veränderung
des Gesichtes, Gesichtserkennung und Facefilter diskutiert? In der
letzten MdbK [talk]-Folge zur Ausstellung LINK IN BIO, sprechen wir
mit Aram Bartholl, Hanneke Klaver und Jeremy Bailey über
„Post-Digital Self. Die Kunst der modernen Maskerade“. War die
Maske seit der Ur- und Frühgeschichte ein fassbares Objekt,
verschwimmen mittels digitaler Technologien die Grenzen zwischen
Maske und Gesicht. Der deutsche Medienkünstler Bartholl kuratierte
gemeinsam mit Anika Meier die „Speed Show“ zum Thema Post-Digital
Self, in der die Geschichte der Netzkunst erzählt wird. In einem
Internetcafé klickte man sich so durch Arbeiten von
NetzkünstlerInnen, wie Jeremy Bailey und Hanneke Klaver, die die
Identitätsbildung reflektieren und auf den Gesichtsfiltertrend
reagieren. SHOWNOTES Einleitung 0:00 (Deutsch) Aram Bartholl 2:43
(Deutsch) Hanneke Klaver 13:00 (English) Jeremy Bailey 20:00
(English) Schluss 26:21 (Deutsch) Der Kanadier Jeremy Bailey hat in
seinem Video „The Future of Television“ (2012) den digitalen
Gesichtsfiltertrend gewissermaßen vorhergesehen. Er arbeitet mit
einer Gesichtserkennungssoftware. Die Zukunft des Fernsehens ist
für Bailey im Jahr 2012, was heute die sozialen Medien sind: Orte
der Identitätsbildung. Die Serie #freetheexpression der
niederländischen Künstlerin Hanneke Klaver ist eine Reaktion auf
den Gesichtsfiltertrend. Mit Strohalmen, Metalldraht, Holz, Papier
und Kleber stellt Klaver analog Filter her, die sie wie Bastelbögen
verteilt. Mit ihren nicht standardisierten Gesichtsfiltern
befürwortet sie die freie Meinungsäußerung. Der deutsche
Medienkünstler Aram Bartholl entwickelte im Jahr 2010 ein
Ausstellungsformat, das aus einem Internet Café für einen Abend
einen Ausstellungsraum macht. Im Rahmen der „Speed Show“ ist auf
diesen Computern Netzkunst zu sehen. Kunst, die das Internet als
Medium nutzt, sich mit den genuinen Eigenschaften des Internets
auseinandersetzt und die Technik thematisiert, mit der sie
arbeitet. Netzkunst existiert nicht erst, seit das Internet für ein
Massenpublikum zugänglich geworden ist, aber die sozialen Medien
machen es einem breiteren Publikum möglich, im Alltag bewusst oder
unbewusst Netzkunst zu sehen. LINK IN BIO. Kunst nach den sozialen
Medien zeigte mit über 50 Arbeiten, wie sich Produktion und
Rezeption von Kunst im Zeitalter sozialer Medien verändern. Die
Gruppenausstellung endete mit der temporären Schließung des MdbK.
Wir konnten uns glücklicherweise noch vorher mit einigen
KünstlerInnen für diese und weitere MdbK [talk]-Folgen
zusammensetzen.

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