Jochen Maas: "Der Arzt wird unersetzlich bleiben"

Jochen Maas: "Der Arzt wird unersetzlich bleiben"

35 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
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Individualmedizin ist das Stichwort – und die Technologie soll
dabei helfen, sie möglich zu machen. Damit könnte man Krebs in
Zukunft zwar nicht heilen, aber zumindest "zu einer chronischen
Erkrankung machen“, sagt Jochen Maas, Forschungsleiter des
Pharmakonzerns Sanofi, in dieser Folge von "So techt Deutschland".
Mit Individualmedizin meint Maas, dass Medikamente nicht mehr im
Gießkannenprinzip entwickelt werden, sondern Krankheiten mit
spezfischen Arzneimitteln für bestimmte Menschen bekämpft werden.
Oder man geht noch weiter – Beispiel Diabetes. So könnte die
Insulinspritze eines Tages durch ein winziges, in den Körper
implantiertes Gerät ersetzt werden. „Dann haben Sie die
Komplettlösung: die künstliche Bauchspeicheldrüse”, erklärt der
Pharmamanager. Entscheidend sei am Ende “der Algorithmus zwischen
der Diagnose und dem Arzneimittel”. Pharmaunternehmen suchen
händeringend nach Softwarentwicklern und Data Scienticts. Diese
Suche gestalte sich “zunehmend schwierg”, gibt Maas zu und erklärt:
“Wir stehen natürlich in Konkurrenz zu allen möglichen Industrien.”
Aber die Pharmabranche zahle noch ganz ordentlich. Ohne Menschen
geht es eben doch nicht. Und das gilt auch für den Mann oder die
Frau im weißen Kittel. Wer Angst in Zukunft nur beim Robo-Doc
vorstellig werden zu müssen, kann beruhigt sein. „Die finale
Entscheidung trifft immer noch der Arzt“, sagt Maas und bezieht
sich dabei auf die diagnostischen Fähigkeiten von Menschen, auch
wenn Künstliche Intelligenz unterstützen kann. Nur wenn es um echte
Handarbeit, also die Chirurgie geht, macht Maas eine Ausnahme wie
beim Operationsrobotersystem DaVinci: „Ich wäre froh, wenn DaVinci
mich operiert und nicht ein Arzt, der am Abend vorher auf einem
Polterabend war.“ Warum der Pharmabranche das gleiche Schicksale
wie der Autoindustrie drohen könnte, erzählt Jochen Maas in “So
techt Deutschland”. Immerhin stecken auch Amazon, Google und Co.
immer mehr Geld in die Pharmaforschung. Sie haben Fragen,
Anregungen oder Kritik? Oder einen tollen Gast für Frauke Holzmeier
und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie gerne eine E-Mail an
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