Konzert 9. November // Teil 3 // Ruth Klüger: Erinnerung
Die in Wien geborene Ruth Klüger (1931–2020) wurd…
24 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die in Wien geborene Ruth Klüger (1931–2020) wurde in den USA zu
einer der wichtigsten feministischen Literaturwissenschafterinnen,
die erst spät als Autorin bekannt wurde. Ihr autobiografisches Werk
„weiter leben. Eine Jugend“ erschien 1992 auf Deutsch und wurde ein
Bestseller. Das aus feministischer Perspektive geschriebene Buch
betont, dass auch weibliche Holocaust-Opfer ein Recht auf
Erinnerung haben. Es steht heute neben den bedeutenden
literarischen Zeugnissen des Holocausts von männlichen Kollegen wie
Primo Levi und Imre Kértesz. Das Interesse vor allem vieler
jüngerer Menschen an ihrer Person und ihrem Werk waren schließlich
ausschlaggebend dafür, dass ihr literarischer und
wissenschaftlicher Vorlass nach Wien kam, wo er seit 2018 am
Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
aufgearbeitet und im Literaturmuseum ausgestellt wird. 2006 hat
Ruth Klüger (1931–2020) den Aufsatz „Mißbrauch der Erinnerung:
KZ-Kitsch“ veröffentlich. Sie erinnert vehement daran, dass das
Erinnern kein kategorischer Imperativ ist, kein Sollen oder Wollen,
schon gar kein Verdienst, sondern Erinnern ist ein psychologischer
Normalzustand. Eine gekürzte Fassung dieses Textes war am 9.
November 2020 im Ferdinandeum in Innsbruck als Teil 3 des Abends
mit der Klaviersonate „27. April 1927“ von Karl Amadeus Hartmann
vorgesehen. Gelesen hat Rainer Egger. Musik Bert Breit.
einer der wichtigsten feministischen Literaturwissenschafterinnen,
die erst spät als Autorin bekannt wurde. Ihr autobiografisches Werk
„weiter leben. Eine Jugend“ erschien 1992 auf Deutsch und wurde ein
Bestseller. Das aus feministischer Perspektive geschriebene Buch
betont, dass auch weibliche Holocaust-Opfer ein Recht auf
Erinnerung haben. Es steht heute neben den bedeutenden
literarischen Zeugnissen des Holocausts von männlichen Kollegen wie
Primo Levi und Imre Kértesz. Das Interesse vor allem vieler
jüngerer Menschen an ihrer Person und ihrem Werk waren schließlich
ausschlaggebend dafür, dass ihr literarischer und
wissenschaftlicher Vorlass nach Wien kam, wo er seit 2018 am
Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
aufgearbeitet und im Literaturmuseum ausgestellt wird. 2006 hat
Ruth Klüger (1931–2020) den Aufsatz „Mißbrauch der Erinnerung:
KZ-Kitsch“ veröffentlich. Sie erinnert vehement daran, dass das
Erinnern kein kategorischer Imperativ ist, kein Sollen oder Wollen,
schon gar kein Verdienst, sondern Erinnern ist ein psychologischer
Normalzustand. Eine gekürzte Fassung dieses Textes war am 9.
November 2020 im Ferdinandeum in Innsbruck als Teil 3 des Abends
mit der Klaviersonate „27. April 1927“ von Karl Amadeus Hartmann
vorgesehen. Gelesen hat Rainer Egger. Musik Bert Breit.
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