Beschreibung

vor 2 Jahren

"Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkündigen
dem Volk, das geboren wird, dass er es vollbracht hat."





1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Hindin der Morgenröte«.
Ein Psalm Davids.


2 Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?[1]
Warum bleibst du fern von meiner Rettung, von den Worten meiner
Klage?


3 Mein Gott, ich rufe bei Tag, und du antwortest nicht, und
auch bei Nacht, und ich habe keine Ruhe.


4 Aber du bist heilig, der du wohnst unter den Lobgesängen
Israels!


5 Auf dich haben unsere Väter vertraut; sie vertrauten, und
du hast sie errettet.


6 Zu dir riefen sie und haben Rettung gefunden; auf dich
vertrauten sie und wurden nicht zuschanden.


7 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute
und verachtet vom Volk.


8 Alle, die mich sehen, spotten über mich; sie reißen den
Mund auf und schütteln den Kopf:


9 »Er soll doch auf den HERRN vertrauen; der soll ihn
befreien; der soll ihn retten, er hat ja Lust an ihm!«


10 Ja, du hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen, du
warst meine Zuversicht schon an meiner Mutter Brust.


11 Auf dich bin ich geworfen vom Mutterschoß an; vom Leib
meiner Mutter her bist du mein Gott.


12 Sei nicht fern von mir! Denn Drangsal ist nahe, und kein
Helfer ist da.


13 Es umringen mich große Stiere, mächtige [Stiere] von
Baschan[2] umzingeln mich.


14 Sie sperren ihr Maul gegen mich auf wie ein reißender und
brüllender Löwe.


15 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, und alle meine Gebeine
sind ausgerenkt. Mein Herz ist geworden wie Wachs, zerschmolzen
in meinem Innern.


16 Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, und meine
Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in den Staub des
Todes.


17 Denn Hunde umringen mich, eine Rotte von Übeltätern
umgibt mich; sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.


18 Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie schauen her und
sehen mich [schadenfroh] an.


19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los
über mein Gewand.


20 Du aber, o HERR, sei nicht ferne! O meine Stärke, eile
mir zu Hilfe!


21 Errette meine Seele von dem Schwert, meine einsame von
der Gewalt der Hunde!


22 Errette mich aus dem Rachen des Löwen! — Ja, du hast mich
erhört [und gerettet] von den Hörnern der Büffel!


23 So will ich meinen Brüdern deinen Namen verkündigen;
inmitten der Gemeinde will ich dich loben!


24 Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn! Ihr alle vom Samen
Jakobs, ehrt ihn; und scheue dich vor ihm, du ganzer Same
Israels!


25 Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend
des Armen, und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und
als er zu ihm schrie, erhörte er ihn.


26 Von dir soll mein Loblied handeln in der großen Gemeinde;
ich will meine Gelübde erfüllen vor denen, die ihn fürchten!


27 Die Elenden sollen essen und satt werden; die den HERRN
suchen, werden ihn loben; euer Herz soll ewiglich leben!


28 Daran werden gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden
der Erde, und vor dir werden anbeten alle Geschlechter der
Heiden.


29 Denn das Königreich gehört dem HERRN, und er ist
Herrscher über die Nationen.


30 Es werden essen und anbeten alle Großen der Erde; vor ihm
werden ihre Knie beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und
wer seine Seele nicht lebendig erhalten kann.


31 Ein Same wird ihm dienen, wird dem Herrn als Geschlecht
zugezählt werden.


32 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit verkündigen dem
Volk, das geboren wird, dass er es vollbracht hat.
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