Ohne sie bricht alles zusammen: Frauen im afghanischen Gesundheitssystem
Notaufnahme. Der Podcast von Ärzte ohne Grenzen
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Als Ende des vergangenen Jahres die Meldungen über die neuen
Verschärfungen in Afghanistan kamen, war bei Stefanie Brockt die
Sorge um ihre Kolleginnen groß: Erst hatte die De-facto-Regierung
Frauen den Besuch von Universitäten verboten. Kurz darauf folgte
dann ein Erlass, der Frauen verbot, für
Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten. Stefanie Brockt
arbeitete als Anästhesistin im Geburtskrankenhaus von Ärzte ohne
Grenzen in der Stadt Khost. Neun von zehn Mitarbeiter*innen dort
sind weiblich – insgesamt sind es rund 280 afghanische Frauen. “Wir
waren alle geschockt, viele Kolleginnen sind erstmal verstummt”,
erinnert sich Stefanie Brockt im Podcast. Bisher sind
Organisationen, die im Gesundheitswesen arbeiten, nicht von dem
Arbeitsverbot betroffen. Auch Ärzte ohne Grenzen kann damit seine
medizinische Hilfe mit den bisherigen Teams vorerst fortsetzen. Die
zunehmenden Restriktionen gegen Frauen sorgen jedoch für
Ungewissheit. “Es droht, dass in Afghanistan in einigen Jahren
Frauen nicht mehr von anderen Frauen versorgt werden können”, sagt
Stefanie Brockt. Die Anästhesistin berichtet in der Folge von den
dramatischen Tagen im Dezember, den Gesprächen vor allem mit den
weiblichen afghanischen Kolleginnen und ihren Wünschen für die
Zukunft. Darüber hinaus kommen in dieser Episode auch afghanische
Kolleginnen selbst zu Wort: Die afghanische Gynäkologin Maryam –
ihr Name wurde zum Schutz verändert – hat uns in einem Interview
von der Lage der Frauen im Land berichtet. “Frauen werden aus allen
Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen und gezwungen, wie
Gefangene zuhause zu bleiben”, sagt sie. Entmutigen lassen will sie
sich davon aber nicht: “Ich werde meine Arbeit fortsetzen und mit
aller Kraft gegen die Probleme bei uns im Land ankämpfen. Für die
Mädchen in Afghanistan will ich ein Vorbild sein.” Unser Bericht
zur Lage in Afghanistan:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/afghanistan-bericht-2022
Die weltweite Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen ist nur möglich durch
private Spenden. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen:
www.msf.de/spenden. Für Fragen, Kritik oder Themenwünsche schreiben
Sie uns gern unter notaufnahme@aerzte-ohne-grenzen.de. Dieser
Podcast wurde im Auftrag von Ärzte ohne Grenzen e.V. in
Zusammenarbeit mit Christian Conradi produziert. Redaktion und
Projektleitung: Sebastian Bähr, Yvonne Beckers und Nina Banspach.
Moderation, Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V.
i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9,
13359 Berlin. Bild: Berit Kaiser von Rohden / MSF
Verschärfungen in Afghanistan kamen, war bei Stefanie Brockt die
Sorge um ihre Kolleginnen groß: Erst hatte die De-facto-Regierung
Frauen den Besuch von Universitäten verboten. Kurz darauf folgte
dann ein Erlass, der Frauen verbot, für
Nichtregierungsorganisationen zu arbeiten. Stefanie Brockt
arbeitete als Anästhesistin im Geburtskrankenhaus von Ärzte ohne
Grenzen in der Stadt Khost. Neun von zehn Mitarbeiter*innen dort
sind weiblich – insgesamt sind es rund 280 afghanische Frauen. “Wir
waren alle geschockt, viele Kolleginnen sind erstmal verstummt”,
erinnert sich Stefanie Brockt im Podcast. Bisher sind
Organisationen, die im Gesundheitswesen arbeiten, nicht von dem
Arbeitsverbot betroffen. Auch Ärzte ohne Grenzen kann damit seine
medizinische Hilfe mit den bisherigen Teams vorerst fortsetzen. Die
zunehmenden Restriktionen gegen Frauen sorgen jedoch für
Ungewissheit. “Es droht, dass in Afghanistan in einigen Jahren
Frauen nicht mehr von anderen Frauen versorgt werden können”, sagt
Stefanie Brockt. Die Anästhesistin berichtet in der Folge von den
dramatischen Tagen im Dezember, den Gesprächen vor allem mit den
weiblichen afghanischen Kolleginnen und ihren Wünschen für die
Zukunft. Darüber hinaus kommen in dieser Episode auch afghanische
Kolleginnen selbst zu Wort: Die afghanische Gynäkologin Maryam –
ihr Name wurde zum Schutz verändert – hat uns in einem Interview
von der Lage der Frauen im Land berichtet. “Frauen werden aus allen
Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen und gezwungen, wie
Gefangene zuhause zu bleiben”, sagt sie. Entmutigen lassen will sie
sich davon aber nicht: “Ich werde meine Arbeit fortsetzen und mit
aller Kraft gegen die Probleme bei uns im Land ankämpfen. Für die
Mädchen in Afghanistan will ich ein Vorbild sein.” Unser Bericht
zur Lage in Afghanistan:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/presse/afghanistan-bericht-2022
Die weltweite Nothilfe von Ärzte ohne Grenzen ist nur möglich durch
private Spenden. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen:
www.msf.de/spenden. Für Fragen, Kritik oder Themenwünsche schreiben
Sie uns gern unter notaufnahme@aerzte-ohne-grenzen.de. Dieser
Podcast wurde im Auftrag von Ärzte ohne Grenzen e.V. in
Zusammenarbeit mit Christian Conradi produziert. Redaktion und
Projektleitung: Sebastian Bähr, Yvonne Beckers und Nina Banspach.
Moderation, Aufnahme, Schnitt und Produktion: Christian Conradi. V.
i. S. d. P. Jannik Rust, Ärzte ohne Grenzen e. V., Schwedenstr. 9,
13359 Berlin. Bild: Berit Kaiser von Rohden / MSF
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