#46 Wie gehe ich mit gegensätzlichen Typen im Team um?

#46 Wie gehe ich mit gegensätzlichen Typen im Team um?

Du kennst das vielleicht als Team-Leader: Es gibt ein gemeinsames Ziel auf der einen Seite und die verschiedensten Arbeitsgewohnheiten, Umgangsformen, Kommunikationsstile und Vorlieben auf der anderen Seite. Ganz zu schweigen davon, ob man von...
24 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Du kennst das vielleicht als Team-Leader:


Es gibt ein gemeinsames Ziel auf der einen Seite und die
verschiedensten Arbeitsgewohnheiten, Umgangsformen,
Kommunikationsstile und Vorlieben auf der anderen Seite.


Ganz zu schweigen davon, ob man von Bestform frühmorgens oder
spätabends sprechen kann oder den Spagat zwischen totaler Planung
und Aufschieberitis hinbekommen darf.


Zusammen mit den verschiedenen Interessen lässt sich das oft gar
nicht so leicht handhaben.


Letztendlich geht es darum, Stärken zu bündeln und Unterschiede
wirksam einzusetzen, um ein schlagkräftiges Team zu formen, das
allen Herausforderungen gewachsen ist.


Es gibt fast endlos viele Möglichkeiten, welche Rollen Menschen
in einem Team ausfüllen können.


In jedem Team findest Du den Macher, also jemanden, der
Verantwortung dafür übernimmt, dass sich etwas bewegt und Fristen
eingehalten werden.


Genauso hast Du in fast jedem Team den Aufschieber, der sich auf
den anderen ausruht und erst in letzter Sekunde mit anpackt, um
das Ziel zu erreichen oder die Frist zu halten.


Und auch den Blender gibt es sehr wahrscheinlich in Deinem Team:
Er sagt viel Richtiges, gibt Zuversicht und lässt Dich sicher
sein, dass ihr alles gemeinsam erreichen könnt - bis er Dich in
letzter Sekunde hängen lässt.


Wenn viele verschiedene Methoden, Prioritäten und Vorlieben in
ein Team gequetscht werden, dann sind Nachteile und unerwünschte
Auswirkungen unvermeidlich. Dennoch haben Teams, die aus
unterschiedlichen Charakteren mit unterschiedlichen Gewohnheiten
bestehen, das größtmögliche Potential - denn sie decken ein
breites Spektrum an Kompetenzen bei der Aufgabenbewältigung ab
und auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für Probleme kann aus
einem großen Fundus an Kreativität und Erfahrung geschöpft
werden.


Sind sich die Teammitglieder hingegen zu ähnlich, mag das für ein
angenehmes Arbeitsumfeld förderlich sein - jedoch sind dann auch
die Herangehensweisen bei der Bewältigung von Problemen fast
identisch. Führt ein Weg in die Sackgasse, fällt es dem Team
schwerer, schnell Alternativlösungen zu entwickeln.


Wie kannst Du unterschiedliche Menschen erfolgreich führen?
1. Lerne Dein Team kennen

Bekomm heraus, wie Deine Leute „ticken“ - was sie gern machen und
mögen, was sie hassen, ob Sie eher eigenverantwortlich arbeiten
oder enger geführt werden wollen, bei welcher Aufgabe sie ihre
Stärken voll ausspielen können, was ihnen leicht fällt oder ihnen
Angst macht und wie sie mit Konflikten umgehen.


Wenn Du das weißt, kannst Du Problemen begegnen, bevor sie
überhaupt entstehen.


Wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen willst, führe mit jedem
Teammitglied eine Potenzialanalyse durch. Diese Analyse beseitigt
die meisten Zweifel, wo Stärken und Schwächen liegen, welches
Verhalten in einem Team zu erwarten ist und welche Aufgabe die
richtige für das Teammitglied ist.


Sollte Dein Interesse als Leader an einer aussagekräftigen
Potenzialanalyse geweckt sein, schreibe mir gerne eine Mail mit
Deinem Anliegen an podcast@l3-coaching.de.
2. Nutze die Stärken im Team

Wenn Du schon einmal versucht hast, aus einem Pinguin einen Adler
zu machen, weißt Du, dass das nicht funktionieren wird.


Der Analytiker wird sehr wahrscheinlich weniger begabt sein als
der Kreative, wenn es um neue Ideen geht und der Aufschieber
könnte eine Fehlbesetzung sein, wenn es darum geht,
kontinuierlich auf ein Ziel hinzuarbeiten und Fristen zu halten.


Stärken zu fördern und Schwächen nur in ganz bedingtem Maße zu
korrigieren, steigert die Leistungsbereitschaft, die Begeisterung
und das Engagement signifikant.


Schwächen in den Vordergrund zu stellen und in der Gruppe ständig
zu einem Thema zu machen, hat genau den gegenteiligen Effekt.


Ob Du die Stärken in Deinem Team hervorhebst, kannst Du mit dem
Stärkenorientierungs-Index des Gallup-Instituts herausfinden, der
aus vier einfachen Aussagen besteht:
Jede Woche setze ich mir auf meinen Stärken beruhende Ziele und
Erwartungen. Ich kann die Stärken von fünf meiner Kollegen nennen.
In den letzten drei Monaten haben mein Vorgesetzter und ich ein
konstruktives Gespräch über meine Stärken geführt. Mein Unternehmen
bemüht sich aktiv, die Stärken aller Mitarbeiter zu fördern. 3.
Fördere ein positives Umfeld

Du wünscht Dir für Dein Team ein erfüllendes Arbeitsumfeld?


Das erreichst Du, wenn Du eine klare Linie fährst, was den
Respekt der Teammitglieder untereinander betrifft. Respektloses
Verhalten sollte sofortige und spürbare Konsequenzen zur Folge
haben - ein Mangel an Respekt in Deinem Team schafft den
Nährboden für Fehler, Konflikte und einen starken Rückgang bei
der Produktivität und dem Engagement der Mitarbeiter.
4. Führen durch fragen

Mache nicht den Fehler zu glauben, dass alles in bester Ordnung
ist, wenn sich keine offenen Konflikte zeigen.


Eine gute Möglichkeit, die Stimmung im Team einzufangen, sind
regelmäßige Team-Meetings, in denen Du den Raum für Fragen
öffnest, die auf die Qualität der Beziehung untereinander
abzielen:


Was läuft aktuell gut und welche Wünsche gibt es im Hinblick
auf das Zusammenwirken?

Wie sehen unsere Grundregeln aus und halten wir uns daran?

Wie können wir die Art und Weise verbessern, wie wir
kommunizieren und Entscheidungen treffen?



Du kannst an den Anfang eines Meetings auch regelmäßig einen
Stimmungs-Check stellen, bei dem die Stimmungslage auf einer
Skala von 0 bis 10 bewertet und die Aussage kurz begründet wird.
5. Stelle Unterschiede als etwas Belebendes dar

Ob wir eine positive oder negative Grundeinstellung in uns
tragen, beeinflusst unsere Sicht auf alles, was im Team passiert.


Da ist es umso wichtiger, Unterschiede als etwas herauszustellen,
das Entwicklung und Ergebnis positiv beeinflusst und jedem
Teammitglied die Chance gibt, persönlich zu wachsen.
6. Führe Dein Team mit hoher Aktivität als Vorbild

 


Neben der Tatsache, dass Du authentisch und mit Hingabe im Team
aktiv bist, hat die Art und Weise, wie Du andere behandelst,
einen wesentlichen Einfluss auf die allgemeine Moral und
Produktivität im Team.


Eine Studie von Gallup hat offenbart, dass 70% der Veränderungen
bei den Mitarbeiter-Engagement-Ergebnissen direkt auf das
Verhalten von Vorgesetzten zurückzuführen sind.


Bist Du als Vorgesetzter engagiert, kommunikativ und bietest
gerne Unterstützung an, werden andere Mitglieder Ihres Teams
dieses Verhalten nachahmen - und somit selbst engagierter und
produktiver sein.
7. Konflikte im Team bewältigen

Selbst die erfolgreichsten Teamleader wissen, dass trotz aller
Anstrengungen Konflikte kaum vermeidbar sind. Das
Aufeinanderstoßen unterschiedlicher Persönlichkeiten ist der
absolute Grund Nr. 1 für Konflikte am Arbeitsplatz, und
somit die Ursache für 49 % aller berichteten beruflichen
Auseinandersetzungen.


Konflikte zu verteufeln, wäre allerdings viel zu kurz gegriffen.
Sie sind sogar erforderlich, um bessere Arbeitsbedingungen zu
schaffen und die Stärken aller Beteiligten zu nutzen.


Einzig wichtig ist, wie mit Konflikten umgegangen wird. Der
Leader hat die Aufgabe, seine Mitarbeiter zu ermuntern, ihre
Ansichten mutig und frei zu äußern, damit das Team auf
respektvolle Weise die Vor- und Nachteile jeder Möglichkeit
erörtern und sich auf das weitere Vorgehen verständigen kann.


Dann steht der Entwicklung zu einem Meisterteam nichts im Wege.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: