#120: Die 13 größten Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe - Platz 9-6

#120: Die 13 größten Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe - Platz 9-6

Heute geht es weiter mit dem Ranking der 13 größten Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe. Den ersten Teil mit Platz 13-10 findest du in der . In dieser Folge stelle ich dir Platz 9-6 vor. Welche Hürden begegnen uns beim Nähen oder bei...
19 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Heute geht es weiter mit dem Ranking der 13 größten
Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe. Den ersten Teil
mit Platz 13-10 findest du in der Episode #119. In dieser Folge
stelle ich dir Platz 9-6 vor. Welche Hürden begegnen uns beim
Nähen oder bei der Planung unserer Nähprojekte? Wie können wir
sie überwinden? 


Los geht es mit Platz Nr. 9:
Platz 9 | Schnittauswahl (vorteilhaft und zum Stil passend)

Erfahrungsgemäß sind Nähtechniken und ungenaue Nähte zwar im
Moment des Nähens herausfordernd und manchmal frustrierend, aber
die Themen, die uns nachts wach halten, liegen woanders. Zum
Beispiel bei der Schnittauswahl! 


Hier könnte man die Antworten nochmal unterscheiden in
“vorteilhaft für die Silhouette” und “zum Stil passend”.


Hier ein Auszug aus den Antworten:


Den richtigen Schnitt zu finden. Bei den Schnittmustern bin
ich sehr wählerisch und überlege, ob das fertige Teil auch
wirklich meiner Silhouette schmeichelt. 

Die Auswahl der Schnittmuster! Es gibt so viele schöne
Schnittmuster, aber da die Zeit zum Nähen begrenzt ist, fühle ich
mich oft überfordert, welches ich wählen soll. Außerdem traue ich
mich noch zu wenig an "komplizierte" Schnitte heran (z. B.
Oberteile mit Knopflöchern oder Kragen). Dann wird es oft doch
eher ein schlichtes Shirt.

Passen die Schnitte zu mir und wie sind die Proportionen für
meinen Körper vorteilhaft (Saumlängen, Ärmellängen,
Ausschnittformen, wo braucht es Volumen)?

Es gibt viele Schnittmuster, die mir an anderen gefallen,
wenn ich aber so viel Geld und Zeit investiere, um sie für mich
zu nähen, möchte ich schon vorher wissen, dass es ein dann gern
und oft getragenes Teilchen wird. Das Teilchen sollte zu mir und
meinen Proportionen passen und mich nicht einengen, mich in
meiner Ausstrahlung unterstützen und mich nicht verkleiden, genau
nach diesem Schnittpunkt suche ich.



Gerade der letzte Punkt spricht dafür, einen guten Schnitt immer
wieder zu verwenden und selbst abzuwandeln. Dann hast du schon
vor dem Nähen das gute Gefühl, dass es passen wird und kannst den
Look durch Schnittdetails und die Stoffwahl so variieren, dass es
jedesmal anders aussieht. Zu dem Thema haben wir gerade im Näh
deinen Stil Club einen Gast gehabt, Claire von louloute, die ein
tolles Webinar zu Designänderungen an Shirts gegeben hat. Die
Aufzeichnung ist für alle Clubmitglieder natürlich auch
nachträglich erhältlich.


Zum Thema vorteilhaft für die Figur kann ich nur sagen, dass du
darüber nicht vergessen darfst, dass der Schnitt auch zu deinem
Stil passen sollte. Zum Thema Stil geht vor Proportion habe ich
mal eine eigene Episode gemacht. Das war die Folge #108.

Die eigenen Proportionen zu kennen hilft natürlich bei der
Auswahl von Schnitten. Wichtig ist aber, dass du dich nicht
darauf als Mangel fokussierst à la: “Ich muss alles tun, um meine
dicken Oberschenkel zu verstecken”. Das ist nicht stil-, äh,
zielführend. Mein Tipp hierzu: mache ein Ganzkörperfoto von dir
in Unterwäsche, aus einer möglichst neutralen Perspektive. Drucke
dir das Foto aus und zeichne dir mit Butterbrotpapier o. Ä. Deine
Silhouette nach. Dann betrachte nur deine Silhouette und
betrachte sie als Ganzes. Viele Frauen aus dem Näh deinen Stil
Club haben das als heilsam empfunden, weil sie gesehen haben,
dass ihre “Problemzone” nur ein Glaubenssatz war. Im Gesamtbild
fiel sie meist gar nicht weiter auf. Und genau hier kannst du
dann ansetzen und den Fokus, um beim Beispiel zu bleiben, von
deinen Oberschenkeln auf deine Schultern setzen und diese
betonen. 


Wenn du dir bei der Schnittwahl unsicher bist, dann gehe mal von
den Sachen aus, die du total gerne trägst. Nimm diese doch mal
als Ausgangsbasis und variiere sie neu. Füge Schnittdetails
hinzu, ändere sie ab. 


Wenn du dir hier eine grundlegende Unterstützung wünschst,
empfehle ich dir natürlich den Näh deinen Stil Club, in dem wir
genau diese Themen angehen. 
Platz 8 | fehlende Vorstellungskraft

Ich glaube das mit der Vorstellungskraft ist besonders am Anfang
schwierig. Das kenne ich noch von mir selbst. Man muss lernen,
genau hinzuschauen, sowohl bei den Nähprojekten als auch bei
Sachen im Kleiderschrank oder auch Teilen, die man bei anderen
sieht, sei es online oder im persönlichen Kontakt. Das sind
einige der Antworten aus dieser Kategorie:


Mir fehlt die Fantasie, was man alles aus einem SM
herausholen kann. z.B. wie kann ich ein Kleid noch "pimpen". Oder
muss ein Kleid, immer aus einem Stoff gemacht sein, so wie es bei
dem Beispielbild gemacht wurde

Schnitt, Material und Farben/Muster so zusammenzustellen,
dass mir das Ergebnis am Ende gut gefällt. Da fehlt mir oft die
Vorstellungskraft. Gekaufte Kleidung probiert man ja in der Regel
an und kauft nur, wenn man sich darin gefällt. Seitdem ich für
mich nähe, schaue ich mir an, was Bloggerinnen nähen und
präsentieren. Aber lange nicht alles, was mir bei ihnen gefällt,
steht mir schließlich auch.




Die Fantasie und Vorstellungskraft kannst du etwas trainieren,
indem du dir bei bestehenden Kleidungsstücken die einzelnen
Bestandteile genauer anschaust. Nehmen wir einen Mantel als
Beispiel.


Aus welchem Material besteht er? 

Wie fasst er sich an?

Wie beurteilst du den Fall?

Welche Details hat der Schnitt? Kragen? Ärmelform? Taschen?
Verschlüsse?

Welche Farbe oder Muster hat der Mantel?



Mit den Erfahrungen, die du über die Zeit machst, wirst du
bestimmte Schnittführungen und Materialien besser beurteilen
können, aber ein gewisser Überraschungseffekt bleibt dennoch,
oder? 


Ich sehe einen Stoff und kann mir diesen oder jenen Schnitt dazu
vorstellen. Manchmal merke ich schon bei den ersten Nähten, dass
ich doch etwas anders gestalten möchte als ursprünglich gedacht,
manchmal sehen Absteppungen besser oder schlechter aus als
gedacht. Ich habe mir zum Beispiel gerade ein Kleid genäht, das
mir jetzt doch etwas zu schlicht erscheint und überlege, ob ich
noch eine Tasche als Hingucker draufsetze. 


Ich finde, dass Designbeispiele ein tolles Mittel sind, um sich
Stoff und Schnitt in Kombination besser vorstellen zu können.
Verschiedene Quellen für Designbeispiele habe ich schon mal in
Episode #9 ausführlich besprochen. Wenn es zu einem Schnittmuster
Designbeispiele gibt, dann kannst du einen Schnitt schon schon
mal an verschiedenen Frauen in verschiedenen Größen sehen und in
verschiedene Stilrichtungen gestaltet oder im Outfit kombiniert.
Das hilft ungemein. Leider gibt es das nicht zu jedem
Schnittmuster. 
Platz 7 | überhaupt anzufangen

Dass dieser Punkt so weit oben stehen würde, hat mich etwas
gewundert. Einige Antworten lesen sich so:


Die Überwindung anzufangen aus Angst es könnte eine
Schrankleiche werden. 

Ich will alles zu genau machen und dann fällt der Anfang
schwer

Mir gefallen meist Sachen die meinem Können nicht
entsprechen, daher beginne ich damit erst gar nicht

Bis ich mich endlich für einen Schnitt entschieden habe ist
schon wieder die Saison vorbei :-)

Meine eigene Motivation

überhaupt zu nähen. Ich liebe das Nähen, aber finde immer
1000 Ausreden, nicht anzufangen…

ich habe Angst Schnitte zu verhunzen und das Produkt somit
unbrauchbar zu machen



Ich lese eine Angst vor dem Scheitern in diesen Antworten. Der
Wunsch, die Kleidung selbst zu nähen, ist da, aber gleichzeitig
die Sorge, dass das, was man kreiert nicht gut genug wird. Welche
Messlatte liegt hier zugrunde? Misst du deine Ergebnisse an
gekaufter Kleidung? An der selbst genähten Kleidung anderer
Frauen? Daran, wie gut das fertige Teil an dir sitzt? Wie du dich
darin fühlst? 


Kürzlich habe ich ein Bügeleisen bei Kleinanzeigen verkauft und
die Frau, die es abgeholt hat, erzählte mir ganz begeistert, dass
sie kürzlich mit dem Nähen angefangen hat und dass sie es liebt.
Sie sagte zum Abschluss: “Mit jedem Teil werde ich besser. Man
muss halt üben!”. So ist es. Ohne Übung geht es einfach nicht.
Wie wäre es, wenn du beim nächsten Mal einfach dein zuletzt
genähtes Kleidungsstück als Messlatte hernimmst? Was möchtest du
im Vergleich dazu verbessern? Dann gehst du das nächste Projekt
ohne den großen Perfektionsanspruch an, sondern mit der Aussicht
auf ein schöneres Teil als das vorhergehende. 


Vielleicht motiviert dich die Aussicht auf Perfektion. Dann ist
es ja auch ok, dich daran zu orientieren, aber wenn sie dich
lähmt, dann versuche es mal mit der gerade beschriebenen
Herangehensweise.
Platz 6 | Keine Zeit

Das Thema “Ich habe keine Zeit” ist so allgegenwärtig. Ich glaube
eine wichtige Frage ist: “Wofür möchte ich mir Zeit nehmen?”. Zu
sagen, ich finde keine Zeit und jeden Abend 2 Folgen einer
Netflix-Serie zu gucken ist eine Frage der Priorität. Was ist mir
wichtiger? Netflix oder Nähen? Wovon habe ich länger etwas?
Netflix oder Nähen? 


Natürlich gibt es auch Lebenssituationen, in denen keine Zeit
fürs Nähen bleibt, weil es wichtiger ist, ein paar Stunden Schlaf
zu bekommen. Keine Frage. Tatsächlich hat mir das Nähen aber auch
in einer sehr stressigen und anstrengenden Phase meines Lebens
Halt gegeben. Es kann sich auch lohnen, das Nähen als eine Art
Therapie anzusehen und Kraft darin zu schöpfen für die kommenden
Tage. 


Dennoch erlebe ich oft, dass gesagt wird: “Ich habe keine Zeit”,
obwohl gemeint ist: “Ich nehme mir keine Zeit dafür. Ich verlebe
meine Zeit mit anderen Tätigkeiten.”

Wenn dir das Nähen wichtig ist, dann plane dir Zeitfenster dafür
ein. Ich habe gerade gestern wieder gemerkt, wie schön es ist, in
einem Nähprojekt zu versinken. Das macht mich glücklich und
zufrieden. Wenn ich den Abend mit Netflix verbringe, fühle ich
mich oft gut unterhalten, aber dadurch entsteht kein nachhaltiges
Gefühl, etwas geschafft zu haben. 


Die Zeit ist meine größte Herausforderung: Vor dem Nähen habe
ich keine Angst. Das sind nur Nähte ;-)

ganz klar die Zeit, ich würde gerne häufiger länger an einem
Stück arbeiten können und nicht nur abends 2-3 Stunden. Denn dann
bin ich zu Beginn maximal mit dem Stoffzuschnitt fertig und so
zieht es sich oft über mehrere Tage. Allerdings achte ich auch
darauf meinen Schlaf zu bekommen und gehe zeitig ins Bett, weil
unsere Tochter mich früh wieder weckt.



Damit komme ich zum Ende dieser Episode und freue mich darauf,
dir in der kommenden Woche die Top 5 dieses Rankings
vorzustellen! Na, was denkst du, welche Herausforderungen beim
Nähen der eigenen Garderobe das Feld anführen?

Sei gespannt! 


____


ALLGEMEIN


Erfahre mehr über meinen Club:


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Oder über meine Näh- und Stilkurse:


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Hier kannst du nach Schnittmustern und auf meinem Blog stöbern:


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Und wenn du einfach schön und selbstbewusst in deinen Farben
strahlen möchtest, dann besuche unsere Farb-Fitterie. Denn dort
kannst dir bequem, in nur wenigen Schritten von zu Hause deinen
Farbfächer bestellen. 


Dein Erfolg beim Nähen soll lange anhalten. Nicht nur an der
Nähmaschine, sondern auch beim Tragen deiner selbst genähten
Garderobe. 


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