#119: Die 13 größten Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe - Platz 13-10

#119: Die 13 größten Herausforderungen beim Nähen deiner Garderobe - Platz 13-10

Den Inhalt für diese Episode habe ich aus einer Umfrage zusammengefasst, die unsere Mitglieder in den ersten Tagen ihrer Zeit im Näh deinen Stil Club ausfüllen. Dieser Fragebogen ist so aufgebaut, dass er zum Nachdenken anregt. Einerseits erfassen...
23 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Den Inhalt für diese Episode habe ich aus einer Umfrage
zusammengefasst, die unsere Mitglieder in den ersten Tagen ihrer
Zeit im Näh deinen Stil Club ausfüllen. Dieser Fragebogen ist so
aufgebaut, dass er zum Nachdenken anregt. Einerseits erfassen die
Frauen ihren Status Quo, wie zufrieden sie mit ihrer Garderobe
aktuell sind und was ihre Ziele für das kommende Jahr sind. Das
mal schriftlich zu erfassen hilft, die eigenen Gedanken zu
sortieren und wir haben die Möglichkeit, das Clubangebot mithilfe
der Antworten zu verfeinern.


Ich habe alle Antworten zu einer Frage, die wir über diesen
Fragebogen erhalten haben, mal ausgewertet. Und zwar lautet die
Frage:

Was ist deine größte Herausforderung beim Nähen deiner
Garderobe?


Daraus ergaben sich jede Menge Antworten. Manche davon lassen
sich gruppieren, andere waren so vereinzelt, dass sie im Ranking
ganz unten gelandet sind. Ich habe mich nun entschieden, die Top
13 im Podcast vorzustellen und mit meinen Gedanken und
Erfahrungen zu ergänzen. Manche Antworten hätte ich in 2 oder 3
Kategorien packen können, habe mich dann aber immer für die aus
meiner Sicht relevanteste Kategorie gepackt.


Übrigens läuft gerade noch eine Umfrage an alle meine
AbonnentInnen. Ich freue mich schon auf die Auswertung und werde
bestimmt das ein oder andere daraus auch hier im Podcast mit
einfließen lassen.


Bist du gespannt, wie das Ranking aussieht?
Platz 13 | Verlockungen widerstehen

Unter diesem Punkt sind Antworten zusammengefasst wie:


Nicht den Trends nachzugeben, sondern Stoffe zu finden, die
zu mir und meinem Stil passen. 

Mich nicht von den tollen Mustern und Design-Beispielen
blenden zu lassen, sondern das zu finden, was (auch farblich) am
besten zu mir passt.

Ich lasse mich zu leicht zu “irgendwelchen” Schnitten
hinreissen

Nicht jeden Schnitt kaufen, nur weil alle ihn nähen

Meine größte Herausforderung ist das zu nähen, was mir steht
und mich nicht fremd beeinflussen zu lassen.



Das sind einige der Antworten, die so wortwörtlich im
Starter-Fragebogen genannt wurden. Ich denke wir sind nie frei
von fremden Einflüssen und gerade als kreative Menschen lassen
wir uns gerne inspirieren und probieren Neues aus. Das ist auch
super. Ich möchte ja auch nicht auf der Stelle treten, sondern
mich weiterentwickeln. 


Wenn du dich persönlich weiterentwickeln möchtest, dann musst du
dich selbst besser kennenlernen. Wer bist du, wer möchtest du
sein? Was steht dir und was davon möchtest du tragen? Wenn du
dich bei der Auswahl deiner Kleidung, bzw. Deiner Schnitte und
Stoffe immer erst einmal auf dich und deine Bedürfnisse besinnst
und dann erst im Außen schaust, dann ist die Trefferquote für
Kleidung, die du gerne trägst größer als andersherum. 


Ein kleines Beispiel: Ich war die Tage auf der Homepage von
Street One, wo ich unter “News” viel Blau, aber auch neongrüne
Teile gesehen habe. 


Wenn ich den äußeren Einfluss direkt auf mich wirken lasse,
könnte mein Vehalten so aussehen:


Ich sehe das Neongrün und denke: “Wow, was für ein Hingucker!
Ich habe Lust auf so eine frühlingsfrische Farbe, die meine
Vorfreude auf den Frühling transportiert.”

Ich kaufe mir eine Mütze oder Pulli in der Farbe

Freue mich auf die Post

Die Bestellung kommt, ich reiße das Paket enthusiastisch auf

Ziehe die Sachen an und merke vor dem Spiegel, dass ich mich
nicht wohl darin fühle



Wenn ich von meinem inneren ausgehe, könnte mein Verhalten so
aussehen:


Ich kenne meine besten Farben und Formen

Ich sehe das Neongrün und denke: “Wow, was für ein Hingucker!
Ich habe Lust auf so eine frühlingsfrische Farbe, die meine
Vorfreude auf den Frühling transportiert.”

Ich weiß aber, dass mich zu viel Leuchtkraft in einer Farbe
erschlägt

Ich suche mir ein Accessoire in Neongrün oder ein graues
Shirt mit ganz feinen Streifen in der Farbe

Und weiß schon bevor die Sachen da sind oder genäht sind,
dass ich sie gut tragen und kombinieren kann. Ohne Neongrün wäre
es für mich vermutlich farblich besser, aber in Kombination mit
meinen besten Farben und in kleiner Dosis kann ich mich über den
Frischekick in meiner Garderobe freuen



Dies war ein Beispiel aus meiner persönlichen Perspektive. Meine
Farben und mein Stil sind ja insgesamt eher zurückhaltend. 


Du kannst das ja für dich und deinen Geschmack und den Trend, der
dich gerade anzieht, mal gedanklich durchspielen. Oder noch
besser: dir Notizen dazu machen.
Platz 12 | Nähtechniken

Wenn eine oder mehrere Nähtechniken die Herausforderung sind,
dann kannst du durch Übung und Ausprobieren sehr schnell
Fortschritte erfahren. Bei den Antworten fielen die häufigsten
Angstgegner, nämlich Knopflöcher und Reißverschlüsse zu nähen.
Eine Frau antwortete z. B. auch “ich liebe kleine Details (z.B.
im Kragenbereich) sie zu nähen ist das andere Thema” oder “Meine
Herausforderung sind die Säume, aufwändige Schnittmuster und
Reißverschlüsse”.


Ich kenne das von den Nähcamps, wo ich häufiger den Workshop zum
Hosenreißverschluss einnähen durchgeführt habe. Die
Teilnehmerinnen berichteten oft, dass sie Kleidungsstücke mit
schwierigeren Details gar nicht erst angehen, weil sie Angst
davor haben, das Projekt mit einem Nähfehler zu zerstören.


Ich kenne das Gefühl, wenn ich eine neue Nähtechnik oder eine
lang nicht genähte Technik wieder anwenden will. “Wenn das jetzt
schief geht, dann kann ich alles in die Tonne kloppen”, denke ich
dann oft. Aber das ist der Punkt, an dem mir einfällt, dass ich
genügen Stoffreste habe, an denen ich das üben kann, bevor ich
den Schnitt in den teuren Stoff wage. Zum Thema Geduld kommen wir
noch, aber tatsächlich ist das eine Herangehensweise, die mir
Sicherheit gibt. Zum Beispiel habe ich mir so die Paspeltaschen
beigebracht: Anleitung gegoogelt. Stofffetzen aus den Resten
rausgezogen, zugeschnitten und dann losgenäht. Da knn ich dir
auch empfehlen, die einzelnen Schnittteile aus verschiedenen
Farben Stoff zuzuschneiden. Dann verstehst du beim Üben nämlich
genau, welches Teil wohin gewendet, verstürzt, gekürzt oder
sonstwas wird. Das hilft auch beim Hosenreißverschluss. Übertritt
und Untertritt in zwei verschiedenen Farben zuschneiden und üben.


Wenn du dann einmal die Arbeitsschritte verstanden hast, dann
verschwindet die Angst und du denkst nicht mehr daran, was schief
gehen kann, sondern überlegst, wie viel besser jetzt das finale
Teil wird als die Übungsteile. 


Übrigens bestehen viele Nähtechniken aus geraden Nähten, die eben
in einer bestimmten Reihenfolge und an bestimmten Punkten akkurat
gesetzt werden müssen. Es ist kein Hexen-, sondern Handwerk.


Ich hoffe, ich habe dir Mut gemacht, dem Angstgegner in die Augen
zu schauen und ihn totzunähen.
Platz 11 | Hosen nähen

Rückblickend bin ich froh, dass ich viele Nähprojekte in meinen
ersten Nähjahren einfach gemacht habe, ohne zu wissen oder mir
einzureden, dass das nun ein besonders schwieriges Projekt ist.
Ich habe superschöne Jersey- und Nickisachen für meine Kinder auf
einer 200 EUR Klappermaschine aus dem Media Markt genäht. Ich
habe den Schnitt von einer Lieblingsjeans abgenommen und
nachgenäht. Natürlich habe ich an manchen Stellen länger an der
Lösung herumdenken müssen, aber konnte sie immer zuende
bringen. 


Eine Hose zu nähen ist keine Kunst. Die Anpassung dafür
schon. 


Ein paar Beispiele aus der Kategorie “Hosen nähen”:


Meine größte Herausforderung ist, technisch gesehen die Hose.
Da bin ich sehr kritisch. Hosen müssen perfekt sitzen. Generell
die richtigen, also stilmäßig richtige Schnitte finden, ist auch
nicht so einfach. Und dann daraus eine Kombination erstellen. Ich
möchte immer zu viel und verwusele mich dann.

Eindeutig Hosen, ich habe wirklich großen Respekt vor der
Passform.

Hosenschnitte anzupassen, gleich weiter zu denken, wozu passt
das Teil, keine Einzelteile, die nicht kombitauglich sind, zu
produzieren

Respekt vor Hosen (arbeite gerade daran); Qualität der
Stoffe; Passform, Schnittanpassung



Ich bin keine Expertin für die Schnittanpassung von Hosen, habe
aber aus dem Hosenworkshop bei einem meiner Nähcamps sehr viel
mitnehmen können. Die Kursleiterinnen haben an den
Teilnehmerinnen für alle nachvollziehbar, verschiedene
Problemstellungen erläutert und auch gezeigt, wie diese im
Schnitt geändert werden. Alle Teilnehmerinnen haben hinterher
gesagt, dass das eine sensationelle Blickschulung war. Natürlich
garantiert das noch keine perfekte Hose, aber das Streben nach
Perfektion ist bei einer Hose auch nicht so gaaaanz angebracht.


Damit du dich bewegen kannst, muss eine Hose schon Falten werfen.
Und ich habe schon oft erfahren, dass die Ansprüche an eine
selbst genähte Hose viel höher sind als bei einer gekauften.
Davon muss man sich, vor allem bei der ersten Hose, einfach etwas
lösen. Sie soll im Idealfall natürlich so werden, dass du dich
darin wohl fühlst, aber man muss auch mal in Kauf nehmen, dass
die erste Hose vielleicht eher “für den Garten” wird.


Mir hat es sehr viel gebracht, eine Hose immer mit einer
großzügigen Nahtzugabe und gleichzeitig möglichst akkurat
zuzuschneiden. Durch die größere Nahtzugabe konnte ich dann an
engen Stellen ggf. noch etwas Nahtzugabe zugeben. Bei festen
Stoffen wie Jeans kann es auch Sinn machen eine Probehose zu
nähen, im Idealfall aus dem gleichen Stoff wie die finale
Hose. 


Als ich damals meine Lieblingsjeans kopiert habe, habe ich sie
aus drei verschiedenen Jeansstoffen nachgenäht. Alle 3 Stoffe
hatten den gleichen Elasthananteil wie die Kaufhose und sind
dennoch alle anders ausgefallen. Sobald du deinen anderen Stoff
verwendest, ändert sich die Passform der Hose wieder etwas. 


Damit möchte ich dich nicht abschrecken, sondern im Gegenteil zu
ermutigen, eine Hose nicht mit Perfektionsanspruch zu nähen,
sondern mit Neugier und Experimentierfreude. 


Wenn du die Möglichkeit hast, eine Hose mit einer Schneiderin
gemeinsam zu nähen, z. B. in einem Nähkurs, dann nutze sie. Damit
hast du gleich jemanden mit geschultem Auge neben dir. Das kann
natürlich den ein oder anderen Weg abkürzen oder Frust
ersparen.

Platz 10 | Geduld & Dinge zuende bringen

Ich glaube, wenn man ein sehr ungeduldiger Mensch ist, dann ist
das Nähen natürlich eine Herausforderung. Für ein schönes
Ergebnis muss man möglichst genau arbeiten und auch mal eine Naht
oder zwei trennen. Oder drei oder vier…


Ich gehöre ja eher zu denen, die bürokratisch nähen. Also
möglichst genau und wenn eine Naht nicht korrekt ist, dann trenne
ich sie auf und nähe sie so lange wieder neu bis ich zufrieden
bin oder der Stoff ein weiteres Trennen nicht ertragen würde. Das
habe ich bei meinem Lila Mantel letzten Herbst gemerkt. Wie lange
ich an der aufgesetzten Tasche von Hand herumgenäht habe, um sie
dann später komplett abzunehmen.


Andererseits mag ich es auch mal schnell und kreativ zu arbeiten.
Das geht aber meist nur, wenn es keine Kleidung für mich
ist. 


Bei den Nähcamps habe ich gelernt, dass jede Frau ihr eigenes
Tempo, aber auch ihren eigenen Grad an Genauigkeit auslebt. Das
hat mit der Persönlichkeit zu tun, wie akkurat oder schnell man
näht, mit wie viel Ungenauigkeit man sich zufrieden fühlt oder
nicht. 


Im Starter-Fragebogen kamen Antworten wie 


Ich habe wenig Geduld für große Projekte. Bei mir darf das
Kleidungsstück gerne schnell fertig werden.

Meine Ungeduld, viele Kniffe fehlen mir einfach

Exakt zu arbeiten

Ein Bekleidungsstück bis in feinste Details kompromisslos!
und ganz! fertig zu arbeiten fordert mich sehr heraus.

Die letzte Naht fehlerfrei zu beenden

Die größte Herausforderung ist, die angefangenen Teile sauber
fertigzustellen.

dran gehen und dran bleiben

Das akkurate Nähen von Details wie Kragen, Knopfleisten,
Säume



Am Nähen können verschiedene Menschen verschieden wachsen. Die
PerfektionistIn kann lernen, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen
und die Unperfektionistin kann lernen, mit jeder Naht etwas
genauer zu werden. 




____


ALLGEMEIN


Erfahre mehr über meinen Club:


https://www.ellepuls.com/nds-club


Oder über meine Näh- und Stilkurse:


https://www.ellepuls.com/kurse/


Hier kannst du nach Schnittmustern und auf meinem Blog
stöbern:


https://ellepuls.com


Und wenn du einfach schön und selbstbewusst in deinen Farben
strahlen möchtest, dann besuche unsere Farb-Fitterie. Denn
dort kannst dir bequem, in nur wenigen Schritten von zu Hause
deinen Farbfächer bestellen. 


Dein Erfolg beim Nähen soll lange anhalten. Nicht nur an der
Nähmaschine, sondern auch beim Tragen deiner selbst genähten
Garderobe. 


Elle Puls auf Instagram


https://instagram.com/ellepuls/


https://www.instagram.com/farb_fitterie/


Elle Puls auf Pinterest


https://www.pinterest.de/pulsinchen/


Elle Puls auf Facebook


http://facebook.com/ellepuls


 


15
15
:
: