Episode #74: “Wofür du dich interessierst, sagt etwas über deinen Stil aus.
Ich werde dich in diesem Podcast durch 3 Fragen führen, die dir
mehr Klarheit über deinen Stil bringen. Wenn du unterwegs bist,
dann hör dir alles in Ruhe an. Ich kann dir nur ans Herz legen, die
Episode später noch einmal zu hören und dir...
23 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Ich werde dich in diesem Podcast durch 3 Fragen führen, die dir
mehr Klarheit über deinen Stil bringen. Wenn du unterwegs bist,
dann hör dir alles in Ruhe an. Ich kann dir nur ans Herz legen,
die Episode später noch einmal zu hören und dir Notizen dazu zu
machen. Das Niederschreiben bringt dich dazu, deine Gedanken Klar
auszuformulieren.
Was hast du als Kind schon immer gerne gemacht?
Hast du gerne drinnen mit Puppen gespielt und heimlich das
Make-up deiner Mutter ausprobiert? Warst es das schönste dich zu
verkleiden? Oder hast du lieber draußen mit den Jungs Fußball
gespielt und wolltest du immer schneller als alle anderen sein?
Vielleicht hast du schon immer gerne gelesen und Wissen in dich
aufgesaugt. Damit deine Eltern nichts merken hast du dich mit der
Taschenlampe unter der Bettdecke verkrochen und bis in die Puppen
gelesen. Oder war es dein größtes Glück als Kind mit Oma den
Garten zu pflegen und Gemüse zu ernten?
Und es gibt so viele Vorlieben wie es Menschen gibt. Ich habe dir
nur ein paar typische Beispiele genannt um dich zurück zu dir zu
bringen. Wenn du dir also die Frage stellst: „Was habe ich als
Kind am liebsten gemacht?“, dann fühle dich in deine Kindheit
zurück. Wie hat sich das angefühlt, wenn du deine liebsten Sachen
gemacht hast. Ist diese Vorliebe noch immer da?
Wenn ich mir diese Frage stelle, dann fällt mir ein wie gerne ich
gelesen habe. Ich habe mich nachts mit Dracula unter der Decke
gegruselt und konnte danach nicht einschlafen und jedes
Windgeräusch ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken
laufen. Hanni und Nanni habe ich innerhalb kürzester Zeit
verschlungen, genauso wie „Blitz der schwarze Hengst“. Ich habe
mich aber auch schon früh an das Bücherregal meiner Eltern
begeben und mir Bücher rausgepickt, die meinem Alter weit voraus
waren. Ich fand das faszinierend und habe es geliebt, in die
Geschichten abzutauchen.
Ich bin auch gerne draußen gewesen und habe mit meiner besten
Freundin Hexensuppen in der Schubkarre gekocht, war im Wald
unterwegs um Hütten zu bauen. Ich gehörte nie zu einer Clique,
sondern hatte wenige sehr gute Freundinnen, die mich über Jahre
begleitet haben.
Ich habe mich auch für Handarbeiten interessiert. Ich konnte
stricken, häkeln, nähen. Dabei habe ich aber nie Puppen benäht,
sondern eher meine Kuscheltiere oder ich habe etwas Nützliches
wie Kissenbezüge oder ein Portemonnaie genäht oder einen Pullover
gestrickt.
Ich war immer neugierig auf die große weite Welt und wollte gerne
viel reisen. Da wollte ich meinem Vater nacheifern, der viel in
Afrika gearbeitet hat. Daher habe ich meine frühe Kindheit in
Algerien und Botswana verbracht. Auf die Frage danach, was ich
mal werden wollte, antwortete ich entweder Goldschmiedin oder
irgendwas mit Reisen und Sprachen. Mit 10 bin ich mit meiner
Freundin alleine zu meinen Großeltern nach Belgien gereist. Wir
sind am falschen Bahnhof ausgestiegen und dann alleine mit dem
Bus zu Oma und Opa gefahren, die natürlich schon in größter
Aufruhr waren. Mit 16 bin ich mit der Bahn zum Balaton zu meiner
Brieffreundin gefahren. Eigentlich sollte ich 2 Wochen bleiben.
Es wurden aber 5 Wochen daraus. Gleich nach dem Abitur bin ich in
die Schweiz und nach Australien um zu studieren. Ich wollte schon
immer neue Entdeckungen machen und meinen Weg finden. Zum Glück
haben meine Eltern das immer gefördert.
Auf der Kuhwiese vor unserem Haus floss ein kleiner Bach, den
ich, wenn er mit Müll verstopft war gemeinsam mit meiner Freundin
sauber gemacht habe. Wir haben uns dann immer vorgestellt wir
seien Greenpeace Aktivisten. Ich fand es auch toll, dass mein
Vater mit der erste im Dorf war, der eine Solaranlage aufs Dach
gepackt hat.
Auch der Gedanke daran, was ich als Kind nicht gemacht habe,
zeigt mir wie früh sich schon abgezeichnet hat, in welche
Richtung meine Neigungen auch später gehen würden.
Ich habe nie mit Puppen gespielt.
Ich habe mich jahrelang gegen Kleider und Röcke gewehrt.
Meine Mutter hat ihr bestes gegeben.
Ich mochte keine Teamsportarten. Ich habe zwar mal in einer
Karnevals-Showtanzgruppe mitgemacht, aber das nur, weil meine
Eltern wollten, dass ich mich mehr in die Dorfgemeinschaft
integriere und Sport mache. Das Angebot in unserem kleinen
Eifeldorf war nicht groß. Ich habe mich nicht besonders wohl
gefühlt auf der Bühne und war froh, als großes Mädchen immer in
der letzten Reihe tanzen zu dürfen.
Außer Schwimmen mochte ich keine anderen Sportarten.
Sportlicher Wettkampf war mir nicht wichtig.
Ich habe mich nie in den Vordergrund gedrängelt.
Ich habe gerne gelernt und im Unterricht viel gewusst, mich
aber selten freiwillig gemeldet. Habe mich aber auch manches mal
darüber geärgert, wenn dann eine Mitschülerin die gute Note
erhalten hat, weil sie es ausgesprochen hat, was ich auch wusste.
Ich wollte nie auffallen. Mir hat es schon gereicht, dass ich
immer die Größte war und schon mein Sportlehrer in der
Grundschule mir einen blöden Spruch deswegen gedrückt hat.
Wenn es darum ging im Restaurant etwas zu bestellen oder eine
Fahrkarte zu kaufen, habe ich mich gerne davor gedrückt, damit
ich nicht mit fremden Menschen reden musste.
Alkohol und Drogen haben mich nicht gelockt, weil ich Angst
davor hatte die Kontrolle zu verlieren.
Ich habe mich nie stark gegen etwas aufgelehnt.
Ich habe nie gerne etwas organisiert.
Was hat das mit meinem heutigen Leben und Stil zu tun? Wenn ich
das hier so erzähle, merke ich wie diese Verbindung zu meiner
Kindheit immer noch da ist.
Im Grunde hat sich bei meinen Vorlieben nicht viel geändert. Ich
lese und lerne sehr gerne Neues. Ich probiere gerne Dinge aus,
das aber nicht mit großem Tamtam, sondern für mich. Ich mag immer
noch keine Teamsportarten und gehe lieber 1,5 Stunden spazieren
als eine schnelle oder kämpferische Sportart zu machen. Ich
möchte noch immer lieber durch meine Kompetenz als durch mein
Aussehen auffallen. Das könnte ich jetzt immer weiter führen,
aber du siehst wohin der Weg führt. Meine Vorlieben und mein
Charakter waren schon früh zu erkennen.
Was mich rückblickend überrascht ist, dass ich jetzt
Unternehmerin bin. Aber vielleicht ist das auf meine Reisefreude
zurückzuführen? Denn mein Business ist auch eine Reise ins
Unbekannte. Vielleicht ist es aber auch einfach etwas was sich
erst spät entwickelt hat. Interessanterweise führe ich viele
Events durch, was ich mir früher nie hätte vorstellen können. Gut
ist aber, dass ich eine Mitarbeiterin habe, die die kleinteilige
Vorbereitung und Organisation der Näh deinen Stil Camps
übernimmt.
Übertragen auf einen authentischen Stil kann ich mir die
Bausteine zusammensuchen: in mir ist etwas sehr Klassisches,
Wissen erwerben, Lesen, Dinge richtig machen wollen, Regeln
beachten. Mich nicht auflehnen gegen etwas. Die Ruhe, die ich für
mich brauche. Ein gewisser Perfektionismus.
In mir ist auch etwas Natürliches: das spiegelt sich zwar nicht
in meinem Garten. Gartenpflege ist nicht so mein Ding, aber ich
finde Ruhe und Inspiration bei Spaziergängen. Ich mag natürliche
Materialien. Mir ist Nachhaltigkeit wichtig. Ich verschwende
ungern etwas.
Etwas leicht Sportliches bzw. Lässiges passt auch gut zu mir,
weil ich trotz aller Klassik auch mal alle Fünfe gerade sein
lassen kann, vor allem im Haushalt.
Ein bunter aufgeregter Stil oder etwas sehr Blumiges würde meinem
Wesen völlig widersprechen. Und nur weil Blumenmuster gerade
angesagt sind, werden die nicht besser an mir aussehen. Die Ruhe
und Klassik ist wichtig für mich, aber eben nicht auf die
klassische Art mit Bluse, Blazer und Pumps, sondern mehr über
klassische Materialien mit einer Extravaganz in der
Schnittführung die ich für mich noch mehr herausarbeiten möchte.
Ich gehe eben nicht immer den ganz ausgetretenen Weg, sondern
suche mir auch Nebenpfade und manchmal muss ich meinen eigenen
Weg austreten.
Kannst du dich in manchen meiner Kindheitserinnerungen
wiederfinden? Oder auch nicht? Gut. So kommst du deinem Stil auf
die Spur. Vielleicht stellst du fest, dass du schon immer laute
Musik geliebt hast und du schon immer alles aus Prinzip anders
machen wolltest als alle anderen. Vielleicht warst du als Kind
ungeduldig und es konnte dir nie etwas schnell genug gehen. Deine
Lehrer sind daran verzweifelt, dass du nicht still sitzen
konntest? Ist es nicht logisch, dass dein Stil ein anderer sein
muss als meiner?
Wenn dir die Kindheitserinnerungen nicht so sehr weiterhelfen,
dann bestimmt die folgende Frage:
Welche Filme und Bücher magst du am liebsten? Bei welchen
Blogartikeln kannst du dich festlesen?
Sind es Actionfilme oder romantische Komödien? Historische
Kostümfilme, die im Mittelalter spielen oder Science Fiction?
Blockbuster oder kleines aber feines Programmkino?
Science Fiction und Historische Filme standen für mich nie im
Fokus. Wenn ich die Wahl habe, dann möchte ich lieber, dass die
Filme, die ich gucke, im Hier und Jetzt spielen. Erst jetzt, wo
ich mich immer mehr mit Mode beschäftige, werden auch historische
Filme und Serien für mich interessant. Platte Actionfilme wo es
nur um Geballere und Schnelligkeit geht, meide ich. Wenn ein
Actionfilm aber eine clevere Geschichte hat und die Actionszenen
nicht so im Vordergrund stehen, lasse ich mich gerne darauf ein.
Bei meiner Filmwahl zeigt sich auch, das Geschwindigkeit nicht so
wichtig ist. Ich mag es sehr, wenn ein Film eine unerwartete,
clevere Wendung hat. Aber es geht auch mal ein romantischer Film,
wo man von Anfang an weiß, wie er ausgeht.
Bei Büchern ist es bei mir ähnlich, wobei ich auch sehr gerne
Sachbücher zum Thema Marketing und Business lese. Vielleicht
liest du aber auch gar nicht gerne? Und du brauchst mehr die
Bewegung, findest still sitzen langweilig?
Wofür interessierst du dich generell?
Vermutlich wiederholt sich bei dieser Frage das ein oder andere,
vielleicht kommt aber auch noch mal etwas hinzu. Handarbeiten,
Sportarten, politische Themen, Engagement für bestimmte Themen,
organisierst du gerne…?
Hast du dich schon immer für Geschichte interessiert? Liebst du
alte Filme oder hast schon immer Audrey Hepburns Kleider in
Breakfast at Tiffany´s bewundert? Kannst du stundenlang in den
Fotos deiner Oma herumstöbern? Museen, alte Bücher, Flohmärkte
faszinieren dich?
Diese Neigungen und Leidenschaften geben schon einen Hinweis auf
deinen Stil. Kein Wunder also, dass dir der Vintage Stil gefällt.
Trägst du ihn auch? Würde es dir Freude machen, Kleidung im
Vintage Stil zu tragen oder diesen zumindest anzudeuten in deinen
Outfits?
Mir war alles Verspielte schon immer fern, wie zum Beispiel mit
Puppen zu spielen, mich um Blumen zu kümmern, Röckchen zu tragen
etc. Natürlich sind im Laufe meines Lebens auch mal verspielte
Kleidungsstücke in meinen Schrank gewandert, weil sie entweder
gerade aktuell waren oder ich dachte, ich müsse mal mehr
Weiblichkeit in meinen Look bringen. Aber sie sind in meinen
Schrank gewandert… und haben die Schranktür von innen angeschaut.
Wenn ich etwas mit auffälligen Rüschen getragen habe, fühlte sich
das komisch an und sah auch komisch aus.
Gehst du am liebsten mit deinen Hunden draußen durch die Wälder,
kümmerst dich um Bienen und unterstützt das lokale Tierheim?
Passt es dann auch nicht viel besser zu dir, wenn du eine lockere
Strickjacke trägst als einen klassischen Blazer? Vermutlich
fühlst du dich in einem Hosenanzug eingesperrt und brauchst einen
unkomplizierten Stil aus natürlichen Materialien.
Und ja, du kannst auch ganz verschiedene Interessen und Neigungen
haben, die sich in einem dazu passenden Stil zeigen dürfen. Es
ist ja meistens so, dass sich verschiedene Stilrichtungen in
einer Person vereinen.
Ich fasse noch mal die 3 Fragen für dich zusammen:
Was hast du als Kind schon immer gerne gemacht?
Welche Filme und Bücher magst du am liebsten?
Wofür interessierst du dich generell?
Schreibe dir deine Gedanken dazu auf und überlege, wie sich das
in deinem Kleidungsstil schon zeigt. Und was du tun kannst, um
deine Persönlichkeit in deiner Kleidung noch mehr zu zeigen.
Fazit:
Zeig, wer du bist! Auch wenn du damit aus dem Einheitsbrei
herausfällst. Oder vielleicht gerade darum. Wenn du trägst und
zeigst wer du bist, fühlst du dich mehr bei dir selbst und kannst
zu dir stehen. Wenn dir das gelingt, wirst du eine selbstbewusste
Ausstrahlung haben. Denn dann bist du dir deiner selbst bewusst.
Und das macht stark und schön.
Liebe Grüße,
Elle
PS: Wenn dir diese Episode gefallen hat, dann freue ich mich über
deine 5-Sterne Bewertung auf iTunes oder deinem favorisierten
Podcast Player. Diese hilft, den Näh deinen Stil Podcast
noch bekannter zu machen. Danke, dass du dir diese Extra-Minute
nimmst.
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Wenn dir diese Episode des Näh deinen Stil Podcasts gefallen
hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung
freuen.
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