#15: Blusenstoffe, die du kennen solltest

#15: Blusenstoffe, die du kennen solltest

Heute geht es um gewebte Stoffe, die sich für Blusen und die meisten Sommerkleider eignen. Gemeinsam mit Petra Hofer von gehen wir zuerst auf die 3 verschiedenen Webarten ein, dann auf die Fasern und die gängigsten Stoffe. AUS DEM INHALT:...
1 Stunde 6 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren

Heute geht es um gewebte Stoffe, die sich für Blusen und die
meisten Sommerkleider eignen.


Gemeinsam mit Petra Hofer von pepelinchen.de gehen wir zuerst auf
die 3 verschiedenen Webarten ein, dann auf die Fasern und die
gängigsten Stoffe.


AUS DEM INHALT:


Leinwandbindung:


Senkrechte Fäden nennt man Kettfäden, durch die mit dem
Schiffchen der Schussfaden hindurchgewebt wird (erinnert an den
kleinen Webrahmen, den wir in der Schule benutzt haben).


Kommt bei bekannten Stoffen wie Batist, Baumwollpopeline vor.


Köperbindung:


Kennt man von Jeans. Diagonal verlaufende Rippen. Es wird der
Schussfaden durch 3,4 oder 5 Kettfäden hindurchgewebt. In der
nächsten Reihe versetzt sich das jeweils um einen Kettfaden.


Atlassbindung/ Satinbindung:


Kennt man klassischerweise von Blusenstoffen mit einer
schimmernden Oberfläche. Jeder Schussfaden wird gleichmäßig über
4 Kettfäden genommen. Dadurch, dass sehr dünne Fäden genutzt
werden, entsteht die glänzende Oberfläche und eine matte
Rückseite.


Generelles zu


Fäden/Garn:



Fäden werden unterschiedlich stark verdrillt bzw. verdreht. So
entstehen unterschiedlich lockerere oder festere Fäden.


Stoffgrammatur:



Damit ist gemeint, wieviel ein Stoff auf einen Quadratmeter bzw.
laufenden Meter wiegt.


Baumwollwebware (pflanzliche Faser):


Diese Faser lässt sich oftmals am einfachsten verarbeiten. Sie
wird zu Fäden versponnen und kann weiterverarbeitet werden.
Baumwolle kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und verträgt hohe
Temperaturen, wobei nicht jede Farbe eine heiße Wäsche verträgt.
Der Nachteil: Baumwolle knittert.


Baumwollpopeline:


hat eine Grammatur von 120g/qm. Man sieht eine kaum merkliche
Rippenstruktur. Es werden doppelt so viele Kettfäden wie
Schussfäden genutzt. Der Stoff ist robuster und vergleichsweise
fest. Er eignet sich für klassische Hemdblusen. Die Stoffart ist
nicht flutschig und lässt sich gut unter der Nähmaschine
transportieren. Ein guter Einsteigerstoff.


Baumwollbatist:


ist ebenfalls in der Leinwandbindung hergestellt. Er ist aus
dünnerem und weicherem Material hergestellt. Klassisch für diesen
Stoff sind Damentaschentücher.


Baumwollchambray:


ist etwas fester vom Stoff (115g/qm). Das besondere Kennzeichen
ist ein weißer Schussfaden mit farbigen Kettfäden. Er ist oft im
Jeanslook erhältlich, z.B. bei Jeanshemden. Er hat eine melierte
Optik, wirkt unregelmäßig und lebt. 


Doublegauze:


ist ein locker verwebter Stoff der locker auf der Haut liegt,
sich fluffig anfühlt und nicht knittert. Er besteht aus 2
Schichten, die locker miteinander verwoben sind.


Seersucker:


hat eine gekräuselte Oberfläche, so wie man es von Bettwäsche
kennt. Die Optik entsteht dadurch, dass die Kettfäden
unterschiedlich stark gespannt sind. Als Blusenstoff ist er wegen
seiner Knitteroptik und guten Trageeigenschaft beliebt. 


Leinen (pflanzliche Faser):


knittrig aber sehr angenehm zu tragen und der Sommerstoff
schlechthin. Als Blusenstoff aber auch Kinderstoff gut geeignet,
da schmutzunempfindlich. Blusen sollten in leichtem Leinenstoff
genäht werden mit einer Grammatur, die zwischen 80-120 gr/qm
liegt.


Viskose (Kunstfaser aus Zellulose):


Ist ein weicher, glatter, fliessender, flattriger Stoff. Sehr
schöner Stoff für Sommerblusen und Kleider. Das schöne an Viskose
ist, dass er sich gut drappieren lässt, z.B. für gerüschte Blusen
oder Volants. Die Schnitte dürfen nicht zu eng sitzen bei der
Viskose Webware. Oft hat man auch die Mischung aus Shirt und
Bluse, die aus diesem Stoff genäht werden. Er erfordert eine
feine Nadel und ein bisschen Fingerspitzengefühl unter der Nadel.
Den Stoff nicht zu knapp kaufen und immer vorwaschen, weil er bis
zu 10% einläuft. Viskose knittert leicht, was bei fluffigen
Blusen aber weniger auffällt.


Javanaise:


gehört zur Gruppe der Viskosestoffe. Hat eine gleichmäßige
Oberfläche und ist atmungsaktiv. Er kommt von der Insel Java. Ein
Buchtipp hierfür ist das Materiallexikon Stoff und Faden von
Constanze Derham, wo man viel über die geschichtliche Entwicklung
der Stoffe nachlesen kann - auch immer mit dem Hinweis, wie und
mit welcher Nadel man die einzelnen Stoffe vernähen sollte.


Lyocell (Tencel):


ähnlich wie Viskose auch eine Kunstfaser. Der Grundstoff ist
asiatisches Eukalyptusholz. Er ist sehr samtig als Jersey aber
auch als Webware erhältlich. Er gewinnt in der Konfektion immer
größere Bedeutung. Viele Lyocels haben eine Jeansoptik und können
viel Feuchigkeit aufnehmen. Der Stoff trägt sich sehr angenehm.
Die Farbe behält Lyocell wesentlich besser als Baumwolle.


Crêpe Georgette:


ist aus überdrehten Fäden gewebt, haben eine sandige, körnige
Struktur und sind schwieriger zu vernähen. Man kann
typischerweise eine Kofferbluse daraus nähen, die bügelfrei ist.
Tipps beim Zuscheiden: zwischen zwei Lagen legen, mit
Rollschneider arbeiten. Feines Nähgarn, kleine Stichlänge und
eine feine Nadel. Mit Stärke kann man den Stoff bändigen.


Chiffon: (auch Crêpe Chiffon):


fühlt sich ebenfalls sandig an, ist aber durchscheinend. Kann für
eine Strandbluse genutzt werden.


Voile:
ist aus Baumwolle hergestellt, weniger stark verdreht.


Weitere:
Crêpe de Chine, Crêpe Maroccain


Seide:


edles Blusenmaterial von den Raupen des Seidenspinners gesponnen.
Die Raupe rollt sich in diesen kilometerlangen Faden ein, der
später zu Seide verarbeitet wird. Auch bei Seide gibt es
unterschiedliche Grammaturen, wobei sich für Blusen wieder die
leichtere Ware eignet. Seide kühlt und wärmt zugleich, kann also
auch im Winter gut getragen werden.


Polyester:


es gibt reine Polyester Blusen, aber es kann auch beigemischt
sein. Polyester verringert die Knittereigenschaft, kann also auch
angenehm sein. Bei hochwertigen Stoffen erinnert er an Seide.
Chiffons sind überwiegend aus Polyester.


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Wenn dir diese Episode des Näh deinen Stil Podcasts gefallen hat,
würde ich mich sehr über eine positive Bewertung freuen. 


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