#175 Wie ich mit Unterstützung des Bayrischen Rundfunks quasi zum nächsten Kanzler gekürt wurde und welche schlagkräftigen Argumente mein Bewerbungsschreiben beinhaltete - vom Bildmaterial ganz abgesehen!

#175 Wie ich mit Unterstützung des Bayrischen Rundfunks quasi zum nächsten Kanzler gekürt wurde und welche schlagkräftigen Argumente mein Bewerbungsschreiben beinhaltete - vom Bildmaterial ganz abgesehen!

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vor 3 Jahren
Wie ich mit Unterstützung des Bayrischen Rundfunks quasi zum
nächsten Kanzler gekürt wurde und welche schlagkräftigen Argumente
mein Bewerbungsschreiben beinhaltete - vom Bildmaterial ganz
abgesehen!


Da war er also, der nächste Karriereschritt. Und dass durch die
Lokalpresse gezielt im Raum meiner Heimatstadt gesucht wurde,
war ein zusätzliches Zeichen: Sie suchten nach mir und in ihrer
Verzweiflung eben, klassisch wie früher, per Zeitungsannonce.
Somit wollte ich weder Hannes noch seine Sendung auf dem BR,
die mit Ringlstetter seinen Nachnamen trägt, enttäuschen und
ließ mir ein paar Zeilen, die die Zukunftsfähigkeit und eben
auch meine schnell belegen sollte. Und ein schnippisches Bild,
um in der Staatskanzlei in München auch gleich mal für ein
wenig Aufruhr und frischen Wind zu sorgen, hatte ich auch
gleich noch im Gepäck. Und klar, ein wenig blöd geraten, dass
es unbedingt in die Wochenendausgabe Anfang April dieses Jahres
rutschte, aber mich konnte nun nichts mehr aufhalten!



Stellenanzeige Kanzlerkandidat des BR / Bild-/Quelle:
Mittelbayerische Zeitung




Also, es mussten ein paar staatstragende Zeilen her. Und klar,
auch gleich der Ausdruck meines ungebremsten Wilens zur
Machtübernahme. Und klar, wer wird nach diesem Schritt schon
seine alten Freunde vergessen, daher hatte ich für Herrn
Ringlstetter auch gleich noch ein freundliches Angebot für die
weitere Zusammenarbeit im Angebot.


Kurz gesagt: Mit diesem Text habe ich mich, freundlich, aber
klar im Ausdruck, meine Bewerbung an die E-Mail-Adresse des
Bayrischen Rundfunks gesendet:


Sehr geehrter Herr Ringlstetter,


hiermit erhalten Sie meine Bewerbung auf Ihr Stellengesuch in
der Mittelbayerischen Zeitung vom 01./02. April 2021.


Lassen Sie mich ohne Umschweife direkt zur Sache kommen:
Um die Nachvollziehbarkeit von Corona-Regelungen für die
Bürgerinnen und Bürger verständlich zu machen, greife ich auf
eine Mischung von Ereignis- und Gemeinschaftskarten gängiger
Monopoly-Spiele zurück. Moderne Editionen wie "Bankenwesen"
oder "Luftfahrt" helfen, wirtschaftspolitischem Agieren in der
Pandemie gesellschaftliche Anerkennung und Verständnis für
Entscheidungsfindungsprozesse zu ermöglichen.
Durch ein Gremium aus Paul-Ehrlich- und Robert-Koch-Institut
als auch Amnesty International wird verhindert,
menschenunwürdige Editionen, wie z.B. die römische Kolosseum-
oder die Ruhrpott-Version zu verwenden.


Den Einsatz von Löwen möchte ich allerdings im Rahmen einer
"Corona-Ampel" nicht ausschließen, unterstelle ich doch, dass
diese majestätischen Tiere in der Fußgängerzone oder in
geöffneten Supermärkten schnell für Abstand unter den
anwesenden Bürgerinnen und Bürgern sorgen. So vergeht die Zeit
bis zur Wahl bis im Flug!


Apropos Flug: sollte der olle Höttges weiterhin um
Gewinnmaximierung im Ausland bemüht sein, statt die
Digitalisierung der Bundesrepublik mit schnellem DSL oder sogar
Glasfaser voranzutreiben, stocke ich den eher ungeraden Anteil
der Bundesrepublik an der Telekom auf 35 Prozent auf und nutze
parallel dazu das Ankeraktionärs-Prinzip bei der Lufthansa.
Dann kann Herr Höttges höchstpersönlich mit Herrn Spohr das
Internet in die entlegensten Ecken Deutschlands fliegen!
HomeOffice und Homeschooling störungsfrei für jederfrau und
-mann!


Die Wirtschaftspolitik führe ich analog zu meiner Vorgängerin
fort. Wo sollen denn sonst auch all die auf Halde produzierten
Nebelkerzen hin, wenn nicht einer meines Kalibers z.B. den
Automobilherstellern nicht neue enge Fristen für die
Elektrifizierung von Flotten vorschreibt, den Fuhrpark der
Regierung aber durch Sponsoring hoch protziger Achtzylinder mit
Dieselaggregat auf Spur hält? Schließlich kann jeder
9-Volt-Block zu sofortiger CO2-Neutralität in der
Flottengestaltung führen. DAS nenne ich "Made in Germany", das
kann auch investigativem Journalismus standhalten und die
Zukunftssicherheit Deutschlands (unter-)stützen.


Alle weiteren von Ihnen geforderten Themenblöcke stellen für
mich auch kein Problem dar. Man(n) kennt ja immer jemanden, der
wieder jemand kennt, der sich um solch belanglose Themen
kümmert...


Positiv abschließend möchte ich betonen, dass dank meiner
Person auch der Bedarf an einer umfangreichen Umzugspauschale
entfällt, da mein Wohnsitz bereits in der Hauptstadt zu finden
ist und ich bereits seit diesem Jahr voll vom
Länderfinanzausgleich profitiere.


Nicht unerwähnt lassen für unser beider Verhältnis möchte ich
die Tatsache, dass die Kommission zur Ermittlung des
Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) noch auf Antwort
wartet und mit Sicherheit im Rahmen meiner nachfolgenden
Legislaturperioden mehrfach mit einem Besuch zu rechnen ist.


Ich habe mir daher erlaubt, für Ihre positive Rückmeldung auf
meine Bewerbung den 07.04.2021, 15 Uhr zu notieren.
Schließlich liegt mit Ihr Wohl ebenso wie das aller weiteren,
ca. 83,02 Millionen Menschen der Bundesrepublik Deutschland,
ausschließlich und rund-um-die Uhr sehr am Herzen.


Mein Presseteam steht Ihnen für eine unkomplizierte
Terminvereinbarung unter meiner Handy-Nummer zur Verfügung.


In alter "Söderscher Tradition" reiche ich Ihnen beiliegendes
Bewerbungsfoto mit meinen Unterlagen ein.


Mit besten Grüßen nach München
Steve Schutzbier


Und, mit einem weiteren Augenzwinkern in die bayrische
Landeshauptstadt hatte ich folgendes Bild mit dem Dateinamen
"NimmdasShrek!.jpg" angehängt. Markus Söder weiß, dass jetzt
ein überlegener Gegner den Ring betreten hat und dass seine
Stunde geschlagen hat:



Titel "Nimm das Shrek!" - die bayrische Landeshauptstadt
und auch die fränkische Metropole Nürnberg versteht, was ich
meine! / Bild-/Quelle: privat

Aber leider waren meine Unterlagen wohl doch einschüchternder
als ich selbst in der verschickten und mehrfach durch mein
Presseteam nachgebesserten Version gedacht hätte: weder vom BR
noch die Staatskanzlei noch irgendjemand aus Berlin traute
sich, in direkten Kontakt mit mir oder meinem Team zu treten.


Gut - was daraus geworden ist bzw. in den nächsten Wochen noch
so gedeihen wird, kann man ja jeden Tag in der
Wahl-Nach-Berichterstattung im Fernsehen oder den gängigen
Radiogeräten so entnehmen. Ich sage nur soviel: mit MIR wäre
das SO NICHT passiert!


 
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