#55 Samsung Galaxy Fold, knick-knack, knick-knack, knick-knack - und kaputt?
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vor 5 Jahren
Samsung Galaxy Fold, knick-knack, knick-knack, knick-knack - und
kaputt? (Shownotes nicht BlogPost)
Jetzt ist passiert, was schon immer die schlimmste Drohkulisse
war: Samsung ist nicht mehr das innovativste Unternehmen,
Huawei hat als erster ein faltbares Display für ein Handy
vorgestellt. Also zog Samsung nach und kam mit dem Fold auf den
Markt - bewusst mit einem Termin VOR Huaweis Verkaufsstart.
Keynote und Präsentation erledigt, nun also, wie immer im
Vorfeld, erste Geräte an Tech-Journalisten und Influencer raus
schicken... was soll schon schief gehen?
Samsung Galaxy Fold - Genutzt und schon ist das Display hin /
Bild-Quelle: Mark Gurman
Peinlich, peinlich. Da schickst du dein neues Flagship-Product,
dein Flaggschiff, in die Welt hinaus, damit Journalisten es in
Ruhe testen können und - idealerweise - positive oder sogar
überschwängliche Lobeshymnen darauf singen. Und klar, auch die
Influencer darfst du nicht vergessen, also gehen auch hier
zahlreiche Geräte auf die Reise. Und nun heißt es: warten.
Warten auf die ersten Bilder des "Unboxing", um den Hype
starten zu lassen.
Samsung Galaxy Fold / Bild-Quelle: Samsung
Und los geht es: Twitter, Internet und Instagram zeigen das
Fold in freier Wildbahn:
"Unboxed" noch geht das Gerät... / Bild-Quelle: Mark Gurman
Also, alles gut. Produkt in guten Händen, die nun nach einigen
Tests und Spielereien erste Artikel und Texte ins Netz stellen
werden - dann kann der Verkauf ja los gehen.
Aber dann kommt alles anders: die ersten Bilder defekter
Displays tauchen auf. Natürlich grätsch Samsung schnell ein, um
erste Schadensbegrenzung aus der Ferne zu betreiben. Es nutzt
aber alles nichts: mit Kommentaren wie "drei mal geschlossen
und geöffnet, schon war das Display defekt" gehen Kommentare,
hämische Erwiderungen und Bilder um die Welt.
Display defekt, da sich eine Schutzfolie löst/lösen kann? /
Bild-Quelle: Mark Gurman
Kaum zwei Tage später, Supergau: Displays flackern, zeigen
Streifen oder fallen komplett aus: 2.000€ hätte es kosten
sollen, nun zieht Samsung die Notbremse und verschiebt den
Einführungstermin.
Es scheint diverse Gründe zu geben, warum die Displays
teilweise oder sogar komplett ausfallen. In den meisten Fällen
scheint es daran zu liegen, dass eine eigentlich als
festverbaute Display-Schutzfolie gedachte Folie sich teilweise
ablöst - wahlweise an den Ecken oder in der "Knickmitte". Auch
sind Telefone beim Auspacken bereits mit teil-gelöster Folie
angekommen, so dass der Gedanke, es handle sich hier um einen
Transportschutz, nahe liegt. Ein Abziehen dieser - aber -
Schutz-Folie scheint die Funktionsweise der Displays bis zum
Totalausfall zu stören.
Aber auch andere Probleme kommen in den Tagen danach ins
Internet: anscheinend drückt das Scharnier auf das "gefaltete"
Display - was wiederum dazu führt, dass eines der beiden
Displays nur noch weiß anzeigt oder komplett ausfällt.
Offiziell gibt Samsung die Faltbarkeit mit 200.000 Bewegungen
an. Damit sollte das Telefon an sich schon ein wenig länger
halten, als ein paar Tage nach dem Auspacken.
Auch hat Samsung mittlerweile die "erste" Notbremse gezogen:
Erste Launch-Events in China wurden abgesagt. Auch könnte der
offizielle Marktstart wackeln.
Samsung trifft das zu einer ungünstigen Zeit: laut eigenen
Aussagen ist das Fold seit zehn Jahren in der Entwicklung. Dass
nun die Erstproduktion bei einigen Testern Probleme macht, ist
nicht das, was man in Social Media erleben will. Auch hält
Huawei weiterhin an seinem Termin zur Einführung des Mate X
fest. Damit wäre, nach heutigem Stand, Huawei nicht nur erster
in der Vorstellung sondern auch erster, mit einem faltbaren
Gerät im Verkauf. Für den immer noch Branchenersten, der aber
mehr und mehr Federn lassen muss, keine guten Nachrichten. Erst
recht nicht, wenn man in einem wohl wichtigen neuen Markt erst
als zweiter kommt...
Nicht zu vergessen: Eigentlich wünscht sich der Konsument was
gänzlich anderes: wir wollen bessere Akku-Techniken, stabilere
Geräte und Updates, die einen Betrieb über 12 oder maximal 24
Monate hinaus am Leben halten. Aber, die Hersteller kommen nun
mit faltbaren Displays. Bei gestimmten Kundenkreisen werden
diese Geräte, auch unabhängig von dem hohen Preis, erfolgreich
werden. Spannend ist, wie der Massenmarkt reagiert, wenn die
Geräte in ein paar Monaten preislich im Bereich aktueller
Topgeräte angekommen sind.
Nun zu meiner Einschätzung:
Juhuuu: Innovation im Handy-Markt ist
immer noch möglich! Fold könnte uns allen einen neuen Weg im
Umgang mit mobilen Geräten ermöglichen!
Buuuuh: Fail bei der Einführung und Fail bei
der Nachfrage dessen, was wir Kunden eigentlich endlich
erwarten würden: Wasser- und Fall-fest, "Killerakkus" mit mehr
als 8 Stunden Laufzeit, auch bei intensiver Nutzung und endlich
ein Ende der 1.000€-Preisschilder für 199€-Telefone ohne
Innovation und Mehrwert.
Clou: Wenn es mal klappt und vielleicht
noch ein wenig mehr Design statt Scharniere in den Mittelpunkt
kommen, könnte sich hier ein interessanter Markt neben dumb-,
smart- und fold-phones. Wettbewerb belebt das Geschäft, mal
sehen, wie Huawei und Samsung so ankommen werden.
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kaputt? (Shownotes nicht BlogPost)
Jetzt ist passiert, was schon immer die schlimmste Drohkulisse
war: Samsung ist nicht mehr das innovativste Unternehmen,
Huawei hat als erster ein faltbares Display für ein Handy
vorgestellt. Also zog Samsung nach und kam mit dem Fold auf den
Markt - bewusst mit einem Termin VOR Huaweis Verkaufsstart.
Keynote und Präsentation erledigt, nun also, wie immer im
Vorfeld, erste Geräte an Tech-Journalisten und Influencer raus
schicken... was soll schon schief gehen?
Samsung Galaxy Fold - Genutzt und schon ist das Display hin /
Bild-Quelle: Mark Gurman
Peinlich, peinlich. Da schickst du dein neues Flagship-Product,
dein Flaggschiff, in die Welt hinaus, damit Journalisten es in
Ruhe testen können und - idealerweise - positive oder sogar
überschwängliche Lobeshymnen darauf singen. Und klar, auch die
Influencer darfst du nicht vergessen, also gehen auch hier
zahlreiche Geräte auf die Reise. Und nun heißt es: warten.
Warten auf die ersten Bilder des "Unboxing", um den Hype
starten zu lassen.
Samsung Galaxy Fold / Bild-Quelle: Samsung
Und los geht es: Twitter, Internet und Instagram zeigen das
Fold in freier Wildbahn:
"Unboxed" noch geht das Gerät... / Bild-Quelle: Mark Gurman
Also, alles gut. Produkt in guten Händen, die nun nach einigen
Tests und Spielereien erste Artikel und Texte ins Netz stellen
werden - dann kann der Verkauf ja los gehen.
Aber dann kommt alles anders: die ersten Bilder defekter
Displays tauchen auf. Natürlich grätsch Samsung schnell ein, um
erste Schadensbegrenzung aus der Ferne zu betreiben. Es nutzt
aber alles nichts: mit Kommentaren wie "drei mal geschlossen
und geöffnet, schon war das Display defekt" gehen Kommentare,
hämische Erwiderungen und Bilder um die Welt.
Display defekt, da sich eine Schutzfolie löst/lösen kann? /
Bild-Quelle: Mark Gurman
Kaum zwei Tage später, Supergau: Displays flackern, zeigen
Streifen oder fallen komplett aus: 2.000€ hätte es kosten
sollen, nun zieht Samsung die Notbremse und verschiebt den
Einführungstermin.
Es scheint diverse Gründe zu geben, warum die Displays
teilweise oder sogar komplett ausfallen. In den meisten Fällen
scheint es daran zu liegen, dass eine eigentlich als
festverbaute Display-Schutzfolie gedachte Folie sich teilweise
ablöst - wahlweise an den Ecken oder in der "Knickmitte". Auch
sind Telefone beim Auspacken bereits mit teil-gelöster Folie
angekommen, so dass der Gedanke, es handle sich hier um einen
Transportschutz, nahe liegt. Ein Abziehen dieser - aber -
Schutz-Folie scheint die Funktionsweise der Displays bis zum
Totalausfall zu stören.
Aber auch andere Probleme kommen in den Tagen danach ins
Internet: anscheinend drückt das Scharnier auf das "gefaltete"
Display - was wiederum dazu führt, dass eines der beiden
Displays nur noch weiß anzeigt oder komplett ausfällt.
Offiziell gibt Samsung die Faltbarkeit mit 200.000 Bewegungen
an. Damit sollte das Telefon an sich schon ein wenig länger
halten, als ein paar Tage nach dem Auspacken.
Auch hat Samsung mittlerweile die "erste" Notbremse gezogen:
Erste Launch-Events in China wurden abgesagt. Auch könnte der
offizielle Marktstart wackeln.
Samsung trifft das zu einer ungünstigen Zeit: laut eigenen
Aussagen ist das Fold seit zehn Jahren in der Entwicklung. Dass
nun die Erstproduktion bei einigen Testern Probleme macht, ist
nicht das, was man in Social Media erleben will. Auch hält
Huawei weiterhin an seinem Termin zur Einführung des Mate X
fest. Damit wäre, nach heutigem Stand, Huawei nicht nur erster
in der Vorstellung sondern auch erster, mit einem faltbaren
Gerät im Verkauf. Für den immer noch Branchenersten, der aber
mehr und mehr Federn lassen muss, keine guten Nachrichten. Erst
recht nicht, wenn man in einem wohl wichtigen neuen Markt erst
als zweiter kommt...
Nicht zu vergessen: Eigentlich wünscht sich der Konsument was
gänzlich anderes: wir wollen bessere Akku-Techniken, stabilere
Geräte und Updates, die einen Betrieb über 12 oder maximal 24
Monate hinaus am Leben halten. Aber, die Hersteller kommen nun
mit faltbaren Displays. Bei gestimmten Kundenkreisen werden
diese Geräte, auch unabhängig von dem hohen Preis, erfolgreich
werden. Spannend ist, wie der Massenmarkt reagiert, wenn die
Geräte in ein paar Monaten preislich im Bereich aktueller
Topgeräte angekommen sind.
Nun zu meiner Einschätzung:
Juhuuu: Innovation im Handy-Markt ist
immer noch möglich! Fold könnte uns allen einen neuen Weg im
Umgang mit mobilen Geräten ermöglichen!
Buuuuh: Fail bei der Einführung und Fail bei
der Nachfrage dessen, was wir Kunden eigentlich endlich
erwarten würden: Wasser- und Fall-fest, "Killerakkus" mit mehr
als 8 Stunden Laufzeit, auch bei intensiver Nutzung und endlich
ein Ende der 1.000€-Preisschilder für 199€-Telefone ohne
Innovation und Mehrwert.
Clou: Wenn es mal klappt und vielleicht
noch ein wenig mehr Design statt Scharniere in den Mittelpunkt
kommen, könnte sich hier ein interessanter Markt neben dumb-,
smart- und fold-phones. Wettbewerb belebt das Geschäft, mal
sehen, wie Huawei und Samsung so ankommen werden.
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