Netflix will die Preise erhöhen und geteilte Account schließen - was steckt da dann bitte dahinter?!?
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vor 5 Jahren
The dark side(s) of Netflix... Preise und Accountsperren (ja,
wirklich!)
Vorvergangene Nacht schwappte, nachdem letzte Woche erste
Gerüchte, dass Netflix auch in Deutschland Neukunden je nach
wasfürkriterienauchimmer unterschiedliche Preise für die Pakete
unter jubelt, die Info über den Teich, dass unser aller
Streaming-Dienst in den USA die Preise offiziell erhöht hat.
Und auch in Österreich. Und auch weitere Länder melden,
Preissteigerungen. Zusätzlich die Meldung, dass Netflix seit
Monaten eine Software testet, die "Account Sharing" unmöglich
machen soll... ist jetzt Weltuntergangspanik - vollkommen
zurecht! - angesagt?
Bald Geschichte, die günstigen Preise bei Netflix? Quelle:
Netflix
Mal sehen, wie viele bei dem Screenshot Schnappatmung bekommen,
weil sie seit Jahresanfang ein Abo haben, das bereits weitaus
teurer sein kann. Oder sind die Meldungen eher eine Finte, da
Netflix seit eh und je mit verschiedenen Preisen spielt? Lasst
uns mal die Fakten ein wenig begutachten:
Netflix ist aktuell Marktführer. Auch die Zahlen, die die
Investoren eher gleichgültig erwischt haben, sahen gut aus.
Aktuell schwächelt mal wieder das Mitglieder(neu)wachstum ein
wenig, aber, dass das phasenweise immer mal wieder in einem
Quartal passieren kann, hat es auch in den letzten Jahren
gegeben.
Aber sehen wir mal über Netflix hinaus, um zu verstehen, was
unser aller Lieblings-Streamer dazu bewegt:
In den USA ist der Streaming-Krieg, unter dem wir auch in
Deutschland schon in kleinen Teilen leiden, voll entbrannt.
Kaum ein Studio, und nein, ich habe nicht Warner oder Disney
gesagt, dass nicht, und sei es noch so unsinnig, auch ein
eigenes Angebot startet.
Was bedeutet das für unseren Liebling? Wir müssen uns an zwei
Dinge gewöhnen:
Bereits passiert bzw. läuft im Hintergrund: Disney hat
Netflix die Rechte für die Ausstrahlung seiner "Sachen" entzogen,
da sie selbst an einem Streaming Dienst arbeiten und Kunden damit
locken wollen, dass Disney-Sachen, und alles was Töchter wie
vormals Pixar, so anbieten, nur noch bei Disney zu sehen
sind.Filmstudios, die ihren eignen Streaming-Kanal anbieten,
werde über kurz oder lang keine Kapazitäten mehr für die
berühmten Netflix-Eigenproduktionen zur Verfügung stellen. Wenn
die Ideen der Traumfabrik für Netflix-Produktionen also nicht
abreißen, wird hier ein spürbarer baldiger Mangel an neuen Serien
und Filmen eintreten.
Dazu passt auch die zweite Meldung, die eher ein wenig im
Hintergrund lief: Netflix testet in den USA eine KI, eine
Künstliche Intelligenz. Diese überwacht Netflix-Accounts und
kann eigenständig zuordnen, ob jemand seine Zugangsdaten teilt
oder nicht. Es gab bereits vereinzelte Account-Sperren, wenn
ein-zwei-Account-Account verdächtig viel im Westen und im Osten
der USA gleichzeitig benutzt wird.
Auch hier verteidigt Netflix seine "Policy", in dem sie sagen:
wenn so ein Verhalten zu Grunde liegt, wird der Account
illegaler weise geteilt, was gehen die Nutzungsbedingungen
verstößt. Also, wird der Account geschlossen, kann von dem
Originalinhaber mit ein wenig Aufwand wieder aktiviert werden -
in schweren Verstoß-Fällen auch nicht! - und der "Mitnutzer"
muss sich eben selbst anmelden.
Ob das wirklich passieren wird, ist die andere Sache - aber
damit rüstet sich Netflix nun auf den kommenden "Krieg der
Streams": und wer mal die News aus den USA verfolgt, wird
verblüfft feststellen, dass quasi täglich irgendein Studio, ein
Telekommunikationsanbieter oder auch ein Sendestudio mit einem
eigenen Streaming-Angebot um die Ecke kommt.
Ich unterstelle mal, dass Netflix ja nicht Netflix, und damit
weltweit der (noch?) größte Streaming-Anbieter ist, ohne sowas
in der Art hat kommen sehen... die Frage ist nur: wie reagiert
Netflix nun darauf? Eigene Studio-Gründung? Oder mehr "special
effects" aus Software? Oder mehr Produktionen im Ausland, die
dann in englisch aufgenommen und weltweit syncronisiert gezeigt
werden? Oder wird es ein Arrangement mit den Studios geben?
Ich glaube nicht, dass jedes Angebot, dass aktuell mit
Exklusivität nur so voll geladen wird, wirklich auf lange Sicht
zum Erfolg führt. Klar, Warner sitzt auf einem Schatz neuer und
auch alter Perlen, genauso wie Disney. Nur ist jetzt vielleicht
die Frage erlaubt, ob diese jeweiligen Angebote nicht so sehr
spezialisiert sind, dass sie zu ähnlichen Monatspreisen wie
Netflix auf Dauer gar nicht monetarisierbar sind, als
Streaming-Angebot? Dann würden die Studios ihre Türen schneller
für Netflix öffnen, als sie sie ehemals geschlossen hatten...
und Netflix könnte sich zurück lehnen und die Spiele um die
neuen Preise beginnen lassen.
Auch ist eine schnelle Anbieterkonsolidierung denkbar: ein
gescheitertes Angebot könnte einfach mit einem weiteren
schwachen Partner zusammen gehen, damit das Angebot an Filmen
und Serien verzigfachen und so mit kleiner Preiserhöhung
Netflix zu schaffen machen.
Ob und wie es letztendlich kommt, werden wir abwarten müssen.
Mal sehen, wer nach spitzem rechnen seine "Drohung", mit
eigenem Angebot zu starten, WIRKLICH umsetzt - und zuletzt gilt
immer noch der Spruch: Konkurrenz belebt das Geschäft, und sei
es nur, für uns Kunden.
Man kann also zu der Preiserhöhung und den Account-Schließungen
stehen, wie man will: Netflix bereitet sich jetzt erst mal auf
schlechte Zeiten vor. Dass die Preise danach wieder runter
gehen, ist allerdings illusorisch - allerdings ist Netflix, im
Vergleich zu dem, was aktuell verfügbar ist, gar nicht so
teuer. Ich erinnere mich an maxdome oder auch an das bereits
beendete watchever: verglichen mit dem, was Netflix (und auch
weltweit!) zur Verfügung stellt, ist der Preis dafür wirklich
(noch) günstig!
Nun denn... mögen die Spiele um die Gunst der streamenden
Zuschauer beginnen! Letztenendes steuert jeder von uns als
Konsument, wer gewinnt, wer verliert und ob wir alle
Preismodelle, die auf uns zukommen werden, für gut oder
schlecht befinden! Denkt da mal dran!
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