Beschreibung

vor 2 Jahren
Refresher April 22: TEAM - Erziehung

Toll, Ein Anderer Machts. Diese wenig schmeichelhafte Deutung der
Anfangsbuchstaben des Wortes TEAM entspricht vielleicht auch
deiner Wahrnehmung. Es wäre nicht weiter erstaunlich, denn uns
wurde ja als Kinder schon beigebracht, dass jeder seine eigenen
Probleme lösen soll, jeder soll in Ordnung bringen, was er
verbockt hat usw. Wenn er also das Problem von jemand anderem
löst, bleibt doch sein eigenes bestehen. Ein Verlustgeschäft. Das
Verursacherprinzip beherrscht unser Denken und Fühlen. Die
Digitalisierung schafft die Voraussetzung, dass unser Karma, also
die Summe unserer guten Taten und der Vergehen zentral
gespeichert wird. In China ist man da am “weitesten”. Ich bin
überzeugt, dass wir uns in der Familie von diesem Prinzip
verabschieden und dafür das Solidaritätsprinzip hochhalten
sollten. Ich werde deshalb den TEAM-Begriff an der
Frühlingstagung anders konnotieren. Ich folge dabei in etwa dem
Bestseller von Mechaelin Coucleff: “Kindern mehr zutrauen”.


Teilnahmen lassen


Einladen, Ermutigen,


Autonomie schützen


Minimiere Korrekturen


Wenn du dich darauf einlassen magst, wirst du sehen, wie begabt
Kinder darin sind, sich in ein Team einzufügen. Je jünger sie
sind, desto weniger werden sie sich verweigern. Solange wir
darauf verzichten sie zu nötigen oder gar zu zwingen, sie unter
moralischen Druck zu setzen usw. werden die meisten gute
Teamplayer, die nicht dauernd angeschoben werden müssen. Wenn es
dir geht, wie den meisten und du feststellen musst, dass das
alles schon längst geschehen ist und die Kinder gelernt haben
sich zu entziehen, dann lohnt es sich, an die Frühlingstagung zu
kommen oder die Aufzeichnungen anzuschauen.


Vielleicht erinnerst du dich an den Podcast über die 3.
Bindungsstufe, den wir dir im Februar empfohlen haben. Dort geht
es um Zugehörigkeit, um Besitz und Besitzanspruch in dieser
Bindungsstufe, den Dreijährige meist erreichen. Ein Aspekt fehlt
in jenem Podcast, der nämllich, dass dein Kind nicht nur auf
deine Loyalität angewiesen ist, sondern dass es seinerseits ein
fundamentales Bedürfnis hat loyal zu sein. Du kannst dich sicher
noch erinnern: Wenn du mit dem Besen hantiertest, wollte dein
Kind genau diesen Besen. Als Zweijährige wollen Kinder uns
einfach nur imitieren. Im dritten Lebensjahr geht es darum uns zu
unterstützen, uns zu helfen, in unserem TEAM zu sein, am gleichen
Strick zu ziehen. Genau da werden die Kinder in unserer Kultur in
der Regel tiefgreifend frustriert. Ihr Angebot kommt oft nicht
an. Wir schicken sie lieber zum Spielen weg, denn meist ist ihr
Beitrag im Blick auf die aktuelle Arbeit eher kontraproduktiv.
Indigene Völker rund um den Globus gehen hier einen anderen Weg,
schreibt Michaeleen Doucleff, sie investieren in dieser Zeit, sie
lassen die Kinder teilnehmen oder mindestens. Sie nehmen sie
überall hin mit. Bei uns können wir das vielleicht noch in
bäuerlichen Familienbetrieben beobachten. Aber auch dort ist der
Zeitgeist dabei intuitives Wissen zu verdrängen. Magst du
mithelfen, hier Gegensteuer zu geben?

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