Aktuell: Frauen, die Orientierung geben - eine Annäherung an Ron Davis

Aktuell: Frauen, die Orientierung geben - eine Annäherung an Ron Davis

27 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Keine Angst, das wird kein feministischer Beitrag heute,
auch wenn ich sehr viel von Frauen in Führungspositionen halte.
Nein, heute geht es um eine andere Art der Orientierung. Vielmehr
um das Phänomen der Desorientierung. Ich bin dem Begriff zum
ersten Mal vor etwa 30 Jahren begegnet. Damals kam eine Mutter in
unsere Sekundarschule mit dem Anliegen, Verständnis für ihren
Sohn zu haben, denn der sei zwar intelligent und kreativ, könne
aber kaum lesen und überhaupt nicht schreiben. Ob das an unserer
Schule gehe. Ihr könnt euch vorstellen, wie ich reagiert habe.
Stimmt, richtig geraten, ich habe freudig zugesagt. Wie es dann
kam, dass der Junge kurze Zeit später eine Woche bei der Frau
eines Kollegen verbrachte, weiss ich nicht mehr, aber der
spektakuläre Erfolg der Davis-Therapie ist mir noch gegenwärtig,
wie wenn es gestern gewesen wäre. Mein Interesse war
geweckt.


Später nahm ich davon Kenntnis, dass Legasthenie nicht
mehr therapiert wird. Auch von der Davis Methode hörte ich nichts
mehr, obwohl mir das Buch von Ronald Davis “Legasthenie als
Talentsignal” völlig einleuchtete. Erst vor wenigen Jahren erfuhr
ich durch Monika Beer, eine VP Trainerin, dass Desorientierung
nicht nur das Lesen erschwert, sondern auch mitverantwortlich ist
für allerhand Verhaltensprobleme. Auf der anderen Seite stellt
die Desorientierung z.B. für Architekten ein grosses Talent dar.
Was ist das Desorientierung? Wir Normalos schauen von einem
bestimmten Punkt aus. Es gibt aber Menschen, deren inneres Auge
im Raum herum wandert. Wenn man von hinten schaut, ist plötzlich
links nicht mehr links, sondern rechts und ein p unterscheidet
sich nicht mehr von einem q.


Das Buch über Verhaltensprobleme und Desorientierung, das
Monika mir empfahl, begeisterte mich. Mein Interesse war neu
geweckt und so kam es, dass ich Stephanie Reimann, auch VP
Trainerin und neu verantwortlich für die Betreuung der
Trainerinnen und Trainer. ermutigte die Davis-Ausbildung zu
machen. Wie es ihr dabei ging erzählt sie uns im Podcast. Dort
wird auch eine Mutter zu Wort kommen, die erzählt, wie sich ihr
Sohn durch die Therapie bei Stephanie verändert hat. Ja, ich
denke, du tust gut daran, dir den Namen Ron Davis zu merken. Rund
um das Thema Orientierung und Desorientierung gibt es einiges zu
entdecken. (Nicht nur für Legastheniker und Leute mit
ADHS).

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