Lyta + Krankenstation = Overacting

Lyta + Krankenstation = Overacting

Besprechung von "Verräter ohne Schuld" / "Divides Loyalities"
1 Stunde 11 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 7 Jahren
Lyta ist wieder da! Wir erinnern uns: Die rotharige
Telepathentante, die in Stöckelschuhen und Pornomantel im Pilotfilm
größtenteils als Expositions-Krücke herumgestakst ist. Und die
nicht nur Dr Kyles medizinische Plexiglasstange zu einer beliebten
Redewendung in diesem Podcast gemacht hat, sondern auch Overacting
in der Krankenstation salonfähig. Aber Lyta kommt nicht nur auf die
Station um uns von ihrer eingeschränkten Schauspielkunst zu
unterzeugen. Nein, sie bringt auch eine wichtige Information mit:
Einer im Kommandostab ist ein Schläfer und arbeitet ohne es zu
wissen, eigentlich für das Psi-Corps. Alle Augen und Kameras
schwenken überaus subtil zu Susan Meine Herren! (und Damen!) Wenn
es in den 90gern schon sowas wie twitter oder hashtags gegeben
hätte, JMS hätte sich das #superschwellig mehr als redlich
verdient. Denn wir werden so dermaßen nicht nur mit der Nase,
sondern mit dem kompletten Gesicht drauf gestoßen, dass Ivanova der
Schläfer sein MUSS. Denn warum sonst, würde sie sich so vehement
weigern, das telepatische Passwort gesendet zu bekommen? Soll sie
sich mal ein Beispiel an Garibalidi nehmen, der nicht nur - als
Einziger(!) - daran denkt, vorher seine Waffe abzugeben, sondern
seine Kollegen gleich darauf auch noch so richtig schön trollt. So
entfährt uns auch nur ein müde gelächeltes "Tja", als die Gute sich
dann am Ende doch bereit erklärt und - welch eine Überraschung -
doch nicht die Gesuchte Schläferin ist. Apropos Schläferin. Susan
schläft am liebsten im blauen Sateng-Schlafanzug. Und nicht allein.
Talia hatte eine feuchte Wohnung (wer hat da "Keller!" gerufen?)
und darf deshalb bei Susan pennen. Und vermutlich auch mit ihr. Tim
und Sascha gehen jedenfalls beide davon aus, dass die beiden in
Susans Bett mindestens eine erotische Kissenschlacht gemacht haben.
Davon kann Lyta nur träumen...Richtig. Da war ja noch die Handlung
um Lyta. Die kommt zu einem traurigen Höhepunkt (höhö) als 1) Talia
ungefragt und grundlos in eine geschlossene Sitzung des
Führungsstabes platzt 2) Lyta ungefragt und grundlos das
telepathische Passwort an Talia schickt Diese flippt darauf hin
total aus und stellt sich als die lang gesuchte Schläferin heraus.
Die Ihrer Liebhaberin nun noch ein paar Schimpfworte an den Kopf
hauen darf. Damit endet die sehr kurze Romanze von Susan und Talia,
die so viele Fanficktion-Schreiberinnen zu (geistigen) Ergüssen
verleitet hat. Alles in Allem auf jeden Fall eine Folge, die sich
ins kollektive Gedächtnis (vor allem der männlichen Zuschauer)
gebrannt hat. Auch wenn, oder vielleicht grade weil, die Beziehung
zwischen Susan und Talia nicht so gezeigt wurde, wie es heute der
Fall sein würde. Hey, wir sind hier immerhin in den 90gern und
nicht auf HBO! Die Idee, dass das PsiCorps einen Schläfer in
sämtliche Führungspositionen der Erdallianz eingeschleust hat, ist
überzeugend und zeugt von einem durchdachten Storytelling, das
abseits des Epsilon-Sektors wiederum in den 90gern nur mit der Lupe
zu finden war. Schön ist auch, wie Handlungen aus der Vergangenheit
(Und Zukunft!) sehr beiläufig in die aktuelle eingewoben wurden.
Und die Regie ist alle erste Sahne. Einziges Schmanko: Der
drehbuchschreiberische Ejakulatio postcox, mit dem die
vermeindliche Enttarnung Susans so sehr in die Länge gezogen wird,
wie die Silben in einem Satz von Dr Cox. Auf jeden Fall eine
überdurschnittliche Wertung und wir vergeben mal mehr und mal
weniger hormongesteuert: 4 von 6 Penissen

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