Der zeternde Centauri und die attributlose Anwältin im Schrank
Besprechung von "Minbari Lügen nicht" / "There all honor lies"
1 Stunde 16 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Ihr kennt das: Ihr geht nichtsahnend durch einen Korridor und
werdet aus heiterem Himmel von einem Minbari angegriffen, den ihr
glücklicherweise mit einem zufällig herumliegenden Blaster
schachmatt setzen könnt. Das passiert UNS jedenfalls genauso fast
jeden Tag und kommt uns daher auch gaaar nicht verdächtig
eingefädelt vor. Willkommen zu einer weiteren Folge von Garibaldi
ermittelt! Heute: Garibaldis Chef John hat ein Problem: Soll er
doch völlig grundlos einen wehrlosen Minbari erschossen haben. Mit
einer angeblich zufällig herumliegenden Waffe. Alle Indizien
sprechen gegen ihn: Die Spuren am Tatort, die Zeugenaussagen und
die eher unglaubwürdig klingende Tatbeschreibung des Beschuldigten.
Zu allem Überfluss mischt sich der fleißige aber auch
geheimnisvolle Botschaftsattache Lennier in Garibaldis Ermittlungen
ein! Wird es ihm trotzdem gelingen, Johns Unschuld zu beweisen?
Doch tatsächlich wiegt sich der Hauptbelastungszeugen dermaßen in
Sicherheit, dass er den Fehler jedes Superschurken macht: Er
erzählt noch einmal Brühwarm seinen kompletten Plan, während die
Zuschauenden schon ahnen, dass sich irgendwo ein Aufnahmegerät
verbirgt. Bzw in unserem Fall die komplette Stationsbesatzung in
Lenniers Schrank (i shit yo not, my friend!) Alex: "Wie aber auch
einfach alle Beteiligten aus diesem Schrank rauskommen: Sheridan,
Garibaldi, Delenn, die Anwältin, sind alle mit dabei." Sascha:
"Botschafter Kosh..." Alex: "Es hätte mich nicht gewundert, wenn
die alle rausgekommen wären und dann wäre noch Botschafter Kosh
rausgerollt." Gregor: "Pass auf: Und 6 Clowns! Aber Kosh wäre echt
gut gewesen" Sascha: " 'Was machen Sie denn hier?' - 'Ich bin schon
immer hier gewesen' " Gregor: " 'Kann ich ein neues Quartier
haben?' - 'Nein.' " Apropos Kosh: Der hat sich in der letzten Folge
ja bereit erklärt (wenn wir ihn richtig verstanden haben, so genau
weiß man das nie) Sheridans Lehrer zu werden. Und weil er ein
strenger Lehrer ist, läßt er ein: "Ich weiß nicht, ob ich morgen
noch meinen Posten habe, weil ich unter Mordanklage stehe." nicht
als Ausrede gelten. Gegen Vorlage des Dienstausweises erhält der
Captain eine Kostprobe gregorianischen Gossen-Gospels. Genial.
Vielleicht nicht ganz der Augenblick perfekter Schönheit, den Kosh
ihm versprochen hat, aber immerhin ganz nett und vor allem:
Unerwartet. Unerwartet kommt auch ein Anruf für unseren
Lieblings-Centauri-Botschafts-Assistenten. Zu Hause hat man nämlich
erkannt, dass - ob Londos neuer Macht - der Posten als
Centauri-Botschafts-Assistent auf Babylon 5 vielleicht doch nicht
ganz so unbedeutend ist, wie man dachte und will dort jemanden
einsetzen, der diese Rolle ausfüllen kann (und dabei reden wir hier
noch nichtmal vom "Strich in der Landschaft"-Vir aus Staffel 4)
Aber nur über Londos Leiche! Und Virs Schnappsleiche Und wie wir es
von unserem Lieblingsgespann kennen, entspinnen sich einfach
wunderschön gespielte und ebenso gut geschriebene Szenen Sascha:
"Weite Teile des Drehbuches kann man auf Leinwand drucken und ins
Wohnzimmer hängen, was die Dialoge betrifft." Als wäre die Sorge um
seinen Assistenten (und Freund) nicht schon Kummer genug für Londo
muss er ausserdem feststellen, dass er kastriert wurde. Moralisch.
Von einer Puppe. Offenbar legt man bei den Centauri größten Wert
auf die anatomisch korrekte Darstellung von Puppen. Was vermutlich
für interessante Szenen und Gespräche im Centauri-Kinderzimmer
sorgen dürfte. Apropos Kinderzimmer. Wir fühlen uns wie im
selbigen: Auf der Station hat nämlich ein Babylon 5 Fanshop
eröffnet und auch unsere Freunde aus dem Aliensektor hauen hier
nicht nur ihr Geld auf den Kopp. Die Premisse, dass Minbari niemals
nie lügen wirkt doch ziemlich an den nicht vorhandenen Haaren
herbeigezogen. Und die Tatsache, dass Sheridan diese Mär tatsächich
bedingungslos zu schlucken scheint Gregor: "Du darfst niemals
lügen! Niemals!....es sei denn es geht um die Ehre. ... oder
Gerechtigkeit....oder unangenehme Situationen... oder Einladungen,
auf die Du keinen Bock hast." Alex: "Das heißt Wenn eine
Minbarifrau fragt: 'Seh ich in dem Kleid fett aus?' Dann dürfen
Minbari lügen, weil das wär ja sonst ehrverletzend."´ Sascha: "Ich
muss weg. Der...Botschafter hat angerufen!" Zumal wir ja im Verlauf
der Serie schon mindestens einen lügenden Minbari gesehen haben.
Ohne, dass er sich anschließend rituell ausgepeitscht hätte. Dieses
ständige gequatsche von Ehre und Familienclans hat uns ausserdem
unangenehmst an die Klingonenfolgen bei Star Trek erinnert, die ein
halbwegs interessantes Konzept dermaßen zu tode geritten haben,
dass selbst unser Gagh nur noch müde zuckt. Gut, das kann man
Babylon 5 eigentlich fairerweise nicht anlasten, weil es deutlich
vor der 20ten DS9 Folge über die verlorene Ehre der Worferina B.
gedreht wurde. Aber wir machen es trotzdem. :) Die unfreiwillig
komische Auflösung des Plots mit der Schrankparty hat das ganze
natürlich rausgerissen. Auch wenn wir uns immer noch fragen, was
denn jetzt die Nummer mit der Anwältin eigentlich sollte, die exakt
Null zur Handlung beigetragen hat. Aber wir haben unsere
Lieblings-Na'Toth-Darstellerin nochmal wiedergesehen, immerhin. Zum
Glück passiert in der Folge noch so dermaßen viel anderes (4
Handlungsstränge in einer Folge, macht das erstmal nach, andere
Serien aus den 90gern!) dass wir uns geistig nicht lange mit
Minbari-Mimositäten rumquälen müssen sondern uns voll und ganz auf
den Rest konzentrieren können. Und der ist groß-ar-tig. Super
geschrieben, super gespielt und selbst die billigen Gags zünden
immer noch. Und wir sagen nur: Maskenszene! Im Gegensatz zu DC
Fontana versteht Peter David, wie man ein Drehbuch für Babylon 5
schreibt. Bleibt uns nur zu sagen: Wir wollen mehr B5-Merch und
vergeben fast unisono 4 von 6 Penissen
werdet aus heiterem Himmel von einem Minbari angegriffen, den ihr
glücklicherweise mit einem zufällig herumliegenden Blaster
schachmatt setzen könnt. Das passiert UNS jedenfalls genauso fast
jeden Tag und kommt uns daher auch gaaar nicht verdächtig
eingefädelt vor. Willkommen zu einer weiteren Folge von Garibaldi
ermittelt! Heute: Garibaldis Chef John hat ein Problem: Soll er
doch völlig grundlos einen wehrlosen Minbari erschossen haben. Mit
einer angeblich zufällig herumliegenden Waffe. Alle Indizien
sprechen gegen ihn: Die Spuren am Tatort, die Zeugenaussagen und
die eher unglaubwürdig klingende Tatbeschreibung des Beschuldigten.
Zu allem Überfluss mischt sich der fleißige aber auch
geheimnisvolle Botschaftsattache Lennier in Garibaldis Ermittlungen
ein! Wird es ihm trotzdem gelingen, Johns Unschuld zu beweisen?
Doch tatsächlich wiegt sich der Hauptbelastungszeugen dermaßen in
Sicherheit, dass er den Fehler jedes Superschurken macht: Er
erzählt noch einmal Brühwarm seinen kompletten Plan, während die
Zuschauenden schon ahnen, dass sich irgendwo ein Aufnahmegerät
verbirgt. Bzw in unserem Fall die komplette Stationsbesatzung in
Lenniers Schrank (i shit yo not, my friend!) Alex: "Wie aber auch
einfach alle Beteiligten aus diesem Schrank rauskommen: Sheridan,
Garibaldi, Delenn, die Anwältin, sind alle mit dabei." Sascha:
"Botschafter Kosh..." Alex: "Es hätte mich nicht gewundert, wenn
die alle rausgekommen wären und dann wäre noch Botschafter Kosh
rausgerollt." Gregor: "Pass auf: Und 6 Clowns! Aber Kosh wäre echt
gut gewesen" Sascha: " 'Was machen Sie denn hier?' - 'Ich bin schon
immer hier gewesen' " Gregor: " 'Kann ich ein neues Quartier
haben?' - 'Nein.' " Apropos Kosh: Der hat sich in der letzten Folge
ja bereit erklärt (wenn wir ihn richtig verstanden haben, so genau
weiß man das nie) Sheridans Lehrer zu werden. Und weil er ein
strenger Lehrer ist, läßt er ein: "Ich weiß nicht, ob ich morgen
noch meinen Posten habe, weil ich unter Mordanklage stehe." nicht
als Ausrede gelten. Gegen Vorlage des Dienstausweises erhält der
Captain eine Kostprobe gregorianischen Gossen-Gospels. Genial.
Vielleicht nicht ganz der Augenblick perfekter Schönheit, den Kosh
ihm versprochen hat, aber immerhin ganz nett und vor allem:
Unerwartet. Unerwartet kommt auch ein Anruf für unseren
Lieblings-Centauri-Botschafts-Assistenten. Zu Hause hat man nämlich
erkannt, dass - ob Londos neuer Macht - der Posten als
Centauri-Botschafts-Assistent auf Babylon 5 vielleicht doch nicht
ganz so unbedeutend ist, wie man dachte und will dort jemanden
einsetzen, der diese Rolle ausfüllen kann (und dabei reden wir hier
noch nichtmal vom "Strich in der Landschaft"-Vir aus Staffel 4)
Aber nur über Londos Leiche! Und Virs Schnappsleiche Und wie wir es
von unserem Lieblingsgespann kennen, entspinnen sich einfach
wunderschön gespielte und ebenso gut geschriebene Szenen Sascha:
"Weite Teile des Drehbuches kann man auf Leinwand drucken und ins
Wohnzimmer hängen, was die Dialoge betrifft." Als wäre die Sorge um
seinen Assistenten (und Freund) nicht schon Kummer genug für Londo
muss er ausserdem feststellen, dass er kastriert wurde. Moralisch.
Von einer Puppe. Offenbar legt man bei den Centauri größten Wert
auf die anatomisch korrekte Darstellung von Puppen. Was vermutlich
für interessante Szenen und Gespräche im Centauri-Kinderzimmer
sorgen dürfte. Apropos Kinderzimmer. Wir fühlen uns wie im
selbigen: Auf der Station hat nämlich ein Babylon 5 Fanshop
eröffnet und auch unsere Freunde aus dem Aliensektor hauen hier
nicht nur ihr Geld auf den Kopp. Die Premisse, dass Minbari niemals
nie lügen wirkt doch ziemlich an den nicht vorhandenen Haaren
herbeigezogen. Und die Tatsache, dass Sheridan diese Mär tatsächich
bedingungslos zu schlucken scheint Gregor: "Du darfst niemals
lügen! Niemals!....es sei denn es geht um die Ehre. ... oder
Gerechtigkeit....oder unangenehme Situationen... oder Einladungen,
auf die Du keinen Bock hast." Alex: "Das heißt Wenn eine
Minbarifrau fragt: 'Seh ich in dem Kleid fett aus?' Dann dürfen
Minbari lügen, weil das wär ja sonst ehrverletzend."´ Sascha: "Ich
muss weg. Der...Botschafter hat angerufen!" Zumal wir ja im Verlauf
der Serie schon mindestens einen lügenden Minbari gesehen haben.
Ohne, dass er sich anschließend rituell ausgepeitscht hätte. Dieses
ständige gequatsche von Ehre und Familienclans hat uns ausserdem
unangenehmst an die Klingonenfolgen bei Star Trek erinnert, die ein
halbwegs interessantes Konzept dermaßen zu tode geritten haben,
dass selbst unser Gagh nur noch müde zuckt. Gut, das kann man
Babylon 5 eigentlich fairerweise nicht anlasten, weil es deutlich
vor der 20ten DS9 Folge über die verlorene Ehre der Worferina B.
gedreht wurde. Aber wir machen es trotzdem. :) Die unfreiwillig
komische Auflösung des Plots mit der Schrankparty hat das ganze
natürlich rausgerissen. Auch wenn wir uns immer noch fragen, was
denn jetzt die Nummer mit der Anwältin eigentlich sollte, die exakt
Null zur Handlung beigetragen hat. Aber wir haben unsere
Lieblings-Na'Toth-Darstellerin nochmal wiedergesehen, immerhin. Zum
Glück passiert in der Folge noch so dermaßen viel anderes (4
Handlungsstränge in einer Folge, macht das erstmal nach, andere
Serien aus den 90gern!) dass wir uns geistig nicht lange mit
Minbari-Mimositäten rumquälen müssen sondern uns voll und ganz auf
den Rest konzentrieren können. Und der ist groß-ar-tig. Super
geschrieben, super gespielt und selbst die billigen Gags zünden
immer noch. Und wir sagen nur: Maskenszene! Im Gegensatz zu DC
Fontana versteht Peter David, wie man ein Drehbuch für Babylon 5
schreibt. Bleibt uns nur zu sagen: Wir wollen mehr B5-Merch und
vergeben fast unisono 4 von 6 Penissen
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