Die Führungskraft als Scrum Master oder Product Owner - geht das gut?
In den letzten beiden Wochen hat ich zweimal den Fall, dass eine
oder mehrere Führungskräfte entweder die Scrum Master Rolle im
Unternehmen übernommen haben oder als Product Owner aktiv sind. Die
Frage die dann in meinen Trainings aufgekommen ist war...
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Beschreibung
vor 4 Jahren
In den letzten beiden Wochen hat ich zweimal den Fall, dass eine
oder mehrere Führungskräfte entweder die Scrum Master Rolle im
Unternehmen übernommen haben oder als Product Owner aktiv sind.
Die Frage die dann in meinen Trainings aufgekommen ist war: Ist
das eine gute Idee? Hier die kurze Antwort: nein.
Es sprechen mehrere Faktoren gegen dieses Vorgehen.
Keine Zeit
Die allermeisten Führungskräfte die ich kenne, sind oft schon
"Land unter". Und jetzt sollen sie auch noch nebenher den Scrum
Master oder Product Owner mimen? Beide Rollen sind Vollzeit
Rollen und lassen sich nicht mal eben noch im Vorbeigehen
wahrnehmen. Wenn ich es als Firma ernst mit meiner agilen
Transformation meine, dann muss ich auch diese Rollen ernst
nehmen und entsprechend besetzen.
Die Führungskraft hat die Macht
Auf den ersten Blick scheint es eine gute Idee zu sein, wenn eine
Führungskraft die Scrum Master Rolle einnimmt. Schließlich hat
man in seiner Rolle häufig die Macht, um Dinge auf den Weg zu
bringen. Aus dem oben genannten Grund werde ich aber häufig
garnicht wissen, wo ich ansetzen muss und deshalb ist dieses
Argument wertlos.
Ineffiziente Retrospektiven
Gerade in deutschen Firmen herrscht immernoch eine klare
Hierarchiedenke und es wird noch viel kontrolliert. Sitzt jetzt
eine Führungskraft mit in der Retrospektive ist die
Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass die wahren Probleme erst
garnicht angesprochen werden. Man will ja schließlich nicht
schlecht vor dem eigenen Chef da stehen. Also dümpeln die
Retrospektive an der Oberfläche und der Elefant im Raum wird
ignoriert. So heißt es dann auch oft: Retrospektiven bringen uns
nicht weiter und sind reine Zeitverschwendung.
Shorten the feedback
Ein der wichtigsten Elemente von erfolgreichem, agilen Arbeiten
sind kurze Feedbackloops. Wenn ich als Führungskraft aber ständig
nicht verfügbar bin, wird dieser Loop automatisch länger und die
Teams kommen nicht in dem Tempo weiter, wie ich mir das
vorstelle. Ein gutes, agiles Team braucht ständig und schnell
Feedback von seinen PO und auch ein Scrum Master muss schnell
reagieren. Das ist als Führungskraft in den aller meisten Fällen
einfach nicht möglich.
Fazit
Wenn Du es mit der agilen Transformation ernst meinst, dann
verzichtest Du auf Doppelrollen. Nur so wirst du am Ende
erfolgreich sein.
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